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Leiche gestohlen: Die unglaubliche Geschichte von Charlie Chaplins Tod

Charlie Chaplin war einer der größten Stars der Filmgeschichte. Was jedoch nur wenige wissen: Er hatte ein turbulentes Privatleben - und auch nach seinem Tod an Weihnachten 1977 kam er nicht richtig zur Ruhe.

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Charlie Chaplin war der bekannteste Schauspieler der Stummfilm-Ära. Seine Figur "The Tramp" (dt.: "Vagabund") wird auch heute noch erkannt und seine Filme gelten als Meisterwerke der Filmgeschichte. So wurden sechs seiner Filme ausgewählt, um Teil des "National Film Registry" zu sein und wegen ihres besonderen Wertes für die Nachwelt erhalten zu werden: "Der Einwanderer" (1917), "Der Vagabund und das Kind" (1921), "Goldrausch" (1925), "Lichter der Großstadt" (1931), "Moderne Zeiten" (1936) und "Der große Diktator" (1940).

Charlie Chaplin - als "Tramp" weltweit bekannt

Charles Spencer Chaplin Jr. wurde am 16. April 1889 in London geboren und hatte eine schwierige Kindheit. Seine Eltern waren Musical-Hall-Künstler, trennten sich aber, als der Junge noch klein war. Charlie und sein Bruder Sydney lebten bei ihrer Mutter, die allerdings wegen psychischer Probleme nicht mehr arbeiten konnte. Die Familie war sehr arm, so dass Charlie schon als Zähnjähriger begann, ebenfalls in der Music Hall aufzutreten.

Während einer Tournee in den Vereinigten Staaten von Amerika, bekam er ein Angebot von den Keystone Filmstudios - und erschien mit 24 Jahren in seinem ersten Film, dem Einakter "Making a Living". In seinem zweiten Film, "Kid Auto Races at Venice", spielte er zum ersten Mal die Rolle des "Tramp". Diese Figur hat er im Laufe der Jahre öfter gespielt, sie ist eine der bekanntesten der Filmgeschichte: Die übergroßen Schuhe und Hose, die Melone, der Spazierstock und der typische Gang des Tramps sind das Erste, woran man denkt, wenn man den Namen Charlie Chaplin hört. 

Der Schauspieler war auch als Regisseur, Drehbuchautor und Komponist tätig und produzierte über 80 Filme. Die meisten davon waren Komödien, der Künstler scheute sich aber nicht davor, darin seine politischen Ansichten zu verarbeiten. 

1940 kam Chaplins erster Tonfilm in die Kinos: "Der große Diktator", eine Satire über den Nationalsozialismus. Der FIlm war weltweit sehr erfolgreich, aber auch umstritten. Insbesondere der emotionale Monolog am Ende des Streifens wurde dem Schauspieler zum Verhängnis.

Sein turbulentes Privatleben

Nicht nur sein Werk war umstritten, sondern auch das Privatleben von Charlie Chaplin sorgte für Schlagzeilen. Er war viermal verheiratet und hatte insgesamt elf Kinder. 

Seine erste Ehefrau war die damals 16-jährige Schauspielerin Mildred Harris: Als sie ihm mitteilte, dass sie schwanger sei, wollte Chaplin einen Skandal vermeiden und heiratete sie. Es stellte sich jedoch heraus, dass die Schwangerschaft nur ein falscher Alarm war. Später bekamen die Zwei doch ein Kind, der Junge starb aber im Alter von nur drei Tagen. Chaplin und Harris trennten sich kurze Zeit später.

Unter ähnlichen Umständen heiratete er mit 35 Jahren die 16-jährige Schauspielerin Lita Grey, als sie ein Kind von ihm erwartete. Sie bekamen zwei Söhne, bevor sie sich ebenfalls trennten.

Die dritte Ehefrau war die Schauspielerin Paulette Goddard, sie ließen sich 1942 scheiden. Ungefähr zur selben Zeit war Chaplin in einem Vaterschaftsprozess involviert, in dem die Schauspielerin Joan Barry die Klägerin war. Bluttests haben gezeigt, dass Chaplin nicht der Vater von Barrys Baby war, aber solche Tests waren damals vor Gericht nicht als Beweis zulässig. Chaplin verlor den Prozess.

Sein Ansehen in der Öffentlichkeit war bereits schlecht, als noch ein Skandal folgte: Mit 54 Jahren heiratete er die damals 18-jährige Oona O'Neill. Der große Altersunterschied war vielen ein Dorn im Auge. Mit Oona war Chaplin 34 Jahre verheiratet, das Paar hatte acht gemeinsame Kinder.

Parallel zu den negativen Schlagzeilen gab es auch Probleme mit dem FBI: Der Schauspieler wurde verdächtigt, ein Kommunist zu sein. Als er 1952 nach England zur Premiere seines FIlms "Rampenlicht" reiste, durfte er nicht mehr in die USA einreisen. 

Charlie Chaplins Leiche wurde gestohlen

Die Familie Chaplin zog im Dezember 1952 in die Schweiz, nach Corsier-sur-Vevey. Auch in Europa blieb der Schauspieler weiterhin in der Filmbranche aktiv.

1972 erhielt Charlie Chaplin einen Oscar für sein Lebenswerk. Zum ersten Mal nach 20 Jahren reiste er nach Amerika, um den Preis persönlich entgegenzunehmen. 1975 wurde er von Königin Elisabeth II. zum Ritter geschlagen.

Charlie Chaplin starb an Weihnachten, am 25. Dezember 1977. Zur Ruhe kam er jedoch auch nach seinem Tod nicht: Drei Monate nach der Beerdigung im Friedhof in Corsier-sur-Vevey wurde sein Leichnam gestohlen. Die Diebe erpressten die Familie und verlangten 600.000 Schweizer Franken, um die sterblichen Überreste wieder herzugeben. 

"Es war wie ein letzter Chaplin-Film" - so beschrieb später seine Tochter Geraldine die großangelegte Polizeiaktion, die zur Verhaftung der Diebe führte. Weil sich diese nicht mehr erinnerten, wo genau sie ihn begraben haben, musste die Polizei mit Metalldetektoren auf einem Maisfeld nach Chaplins Sarg suchen. Danach wurde der Schauspieler erneut in Corsier-sur-Vevey beigesetzt.

Nach dem Vorfall bekam das Grab des Schauspielers eine dicke Betonschicht und wurde nach Oonas Tod (1991) und Beisetzung zubetoniert.