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Kritik

Guildo Horn findet Silbereisen-Shows "oberflächlich"

Guildo Horn
GettyImages/Fotomontage

Die Shows von Florian Silbereisen sind fester Bestandteil des deutschen Schlagers. Guildo Horn allerdings passt daran vieles nicht.

Schlagermusik ist nicht für jeden etwas. Während die einen die oft als simpel empfundenen Lieder und Texte ablehnen, schwören die anderen auf das Musikgenre. Diesem Thema widmet sich nun Sängerin Inéz (33) in einem neuen Podcast des Saarländischen Rundfunks und ARD Kultur. Der kreativ betitelte Podcast "Marmor, Stein und Inéz bricht – ein Podcast zwischen Trash, Kultur und Glam" soll Licht ins Dunkel der Schlagerwelt bringen. Der erste Gast, der im Podcast zu Wort kommt, ist Guildo Horn (61), und er nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um die Shows von Florian Silbereisen, einem Star der Schlagerbranche, geht.

 

 

Guildo Horn kritisiert Silbereisens Publikum

Erst vor wenigen Wochen feierte Florian Silbereisen das zwanzigjährige Bestehen seiner Schlagershows im Ersten. Beeindruckend, wenn man bedenkt, dass der Bayer erst 42 Jahre alt ist. Zahlreiche Stars und Sternchen der Branche fanden in den letzten zwei Jahrzehnten den Weg auf seine Bühne, meist mehrmals. Und auch viele Newcomer konnten die Marke Silbereisen nutzen, um selbst eine glorreiche Karriere zu starten – bestes Beispiel: Andreas Gabalier (39). 

Doch Guildo Horn – der selbst schon bei Silbereisen zu Gast war – kritisiert ebendiese Art des Entertainments. Besser gesagt: sein Publikum. 

"Die Schlager-Szene ist auch krass oberflächlich"

Gleich zu Beginn stellt Guildo Horn klar: Er ist nach wie vor Schlager-Fan. Diese Art der Musik sei eine Art Zufluchtsort, ein Ort, wo man für kurze Zeit die Realität vergessen könne. Und doch schiebt Inéz kritisch ein: "Wenn ich mir diese Schlager-Szene angucke, ist sie aber auch krass verlogen, auch krass oberflächlich. Vor allem oberflächlich, wenn ich mir so eine Silbereisen-Show oder so angucke." 

Guildo Horn: "Die Rückkehr der Spießigkeit"

Dem widerspricht Guildo Horn nicht. Im Gegenteil. Doch bevor er zu seinem Punkt kommt, holt er erstmal aus: "Schlager muss in meiner Welt einfach handgemacht sein. Das muss irgendwie eine gewisse Ehrlichkeit haben. Und natürlich auch eine gewisse Distanz. Also ich begebe mich komplett rein. Also ich suhle mich sozusagen in dem Gefühl, in dem profanen Gefühl. Und die Ironie entsteht einfach dadurch, dass ich so über mich schmunzeln muss. Weil ich mich da drin so wohlfühle. Das ist irgendwie das Ding." Im Umkehrschluss bedeute das für ihn: "Wenn diese Distanz zu diesem ganzen Themenbereich nicht mehr gegeben ist, dann finde ich das irgendwie total peinlich." Er würde das Publikum einer Silbereisen-Show, das das alles "komplett ernst" nehme, nicht verstehen. "Da stehen junge Menschen in so einer Sendung drin und feiern das irgendwie ab und nehmen das so eins zu eins. Das sind die Leute, vor denen uns unsere Eltern früher gewarnt haben." Er bezeichnet dieses Phänomen "die Rückkehr zur Spießigkeit." Sein Fazit: "Das finde ich total abgefahren."