Es gibt Berühmtheiten, die sich wie Actionstar Sylvester Stallone für Kinderrechte stark machen und sozial engagiert sind. Ein Großteil der Hollywood-Branche ist außerdem dafür bekannt, an soziale Einrichtungen zu spenden und immer wieder gibt es großangelegte Charity-Aktionen, bei denen die Crème de la Crème für gute Zwecke eintritt. Doch wie sieht es fernab des Scheinwerferlichts aus? Wer ist auch im Alltag ein wahrhafter Gentleman? Wer kümmert sich um "normale Leute", ohne dafür auf einem großen Event die Champagnergläser klirren zu lassen?

Keanu Reeves ganz sicher. Der in Beirut geborene kanadische Schaupieler ist mit seiner Rolle des Neo in "Matrix" zur Weltberühmtheit geworden, doch privat ist er "für sein großzügiges philanthropisches Engagement und seine bescheidene Bodenständigkeit" bekannt, wie es bei Wikipedia heißt. Stimmt das? Wir lassen Reeves Taten sprechen.

1) Zeit mit Obdachlosen verbracht

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Keanue Reeves spendet an einen Obdachlosen

Eine der berühmtesten Geschichten rund um Keanu Reeves fand 1997 statt, als man ihn mit einem Obdachlosen herumhängen sah. Offenbar kamen die beiden zufällig zueinander. Reeves teilte sich mit dem Mann ein paar Drinks und Snacks und lauschte seinen Geschichten. Wer weiß, vielleicht macht der "Matrix"-Star sowas öfter. All dies wäre womöglich niemals bekannt geworden, hätten einige Paparazzi nicht vorbeigeschaut und die beiden während ihres Gesprächs abgelichtet.

2) Persönliche Tragödien

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Keanue Reeves selbst hatte eine bewegte Kindheit - vielleicht ein Grund, warum er eine soziale Ader entwickelte. Sein Vater wurde für den Verkauf von Heroin verhaftet, als Reeves 12 Jahre alt war. Seine Mutter hielt sich mit Gelegenheitsjobs - unter anderem als Stripperin - über Wasser, heiratete mehrere Male und schuf eine Familie von Halbgeschwistern. Keanus Schwester Kim leidet seit über 10 Jahren an Leukämie, seine eigene Tochter wurde im Jahr 2000 tot geboren und seine damalige Partnerin, die Mutter des totgeborenen Kindes, starb 2001 bei einem tragischen Autounfall. An Reeves bescheidenem und großzügigen Lebensstil hat das alles nichts geändert. Ganz im Gegenteil: Der Schauspieler scheint dadurch gelernt zu haben, dass es wichtigeres gibt als Reichtum und Status.

3) Gentleman in U-Bahn

In diesem Clip seht ihr, wie Keanu Reeves für eine fremde Frau in der U-Bahn aufsteht und ihr seinen Platz anbietet. Es ist eine kleine Geste der Höflichkeit, die zufällig in der Bahn gefilmt wurde. Dass es sich um eine Fake-PR-Szene handelt, die im Internet gestreut wurde, kann ausgeschlossen werden:

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4) Geld an die "Matrix"-Filmcrew

Einige Berichte sprechen von 35 Millionen, andere gehen von einer Summe bis zu 125 Millionen US-Dollar aus: Wie hoch die Summe auch immer genau sein mag. Feststeht: Keanu Reeves hat für das Special Effects-Team von den "Matrix"-Filmen enorm viel Geld zur Verfügung gestellt, sodass diese ihre Arbeit verrichten konnten, wie geplant. Nicht das erste Mal, dass Reeves auf Teile seines Gehalts verzichtete: Als Al Pacino ("Im Auftrag des Teufels") und Gene Hackman ("Helden aus der zweiten Reihe") für Filme gecastet werden sollten, in denen er mitspielt, gab es Probleme wegen der hohen Gehaltsforderungen der Großstars. Reeves verzichtete daraufhin auf Teile seiner Bezüge und Pacino sowie Hackman konnten für die Filme gewonnen werden.

5) Ein Mann des Volkes

Mit "Matrix" zum Star, ganz frei von Allüren: Keanu Reeves

Eine Geschichte über Keanu Reeves stammt von einem Set-Bauer - kein Designer, nur ein Mann, der die Kulissen stemmt, den Aufbau körperlich mitträgt. Er war für das Set von "Matrix" zuständig und bekam Hilfe von Keanu Reeves, weil dieser von Familienproblemen des Arbeiters hörte. Wie es heißt, soll Reeves dem Mann einen Weihnachtsbonus in Höhe von 20.000 US-Dollar überwiesen haben - bestätigt ist die Höhe der Zahlung nicht. Wie es allerdings Augenzeugen unabhängig voneiander berichten, war der Star des "Matrix"-Films ganz und gar frei von Allüren am Set. Er sei einer der wenigen Leute gewesen, die wirklich die Namen der Leute wissen wollten. Bei den Dreharbeiten soll er stets alle ausufernd gegrüßt haben und sich bei den "normalen Arbeitern" am Set nach deren Wohlbefinden erkundigt haben.

6) Bescheiden trotz des vielen Geldes

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Keanu Reeves steht zu seinem Casual-Look

Einige Medienberichte sprechen bei Keanu Reeves Vermögen von 360 Millionen Dollar - auch wenn die Zahl nicht bestätigt ist, kann davon ausgegangen werden, dass der Mann eine Menge Geld zur Verfügung hat. Trotz seines Reichtums scheint Reeves demütig zu bleiben. Während eines Reddit-Interviews im Jahr 2013 sagte der Schauspieler: "Weißt du, ich war sehr glücklich in meinem Leben, wofür ich dankbar bin. Und ich denke, es ist nach meinem Geschmack, das Leben so einfach wie möglich zu halten."

7) Zahlreiche "urban legends"

Geschichten über Keanu Reeves lassen sich unzählig im Netz finden. Viele davon sind angebliche Berichte von Menschen, die ihn in einem New Yorker Café erlebt haben, von einem Freund gehört haben, der von Reeves per Auto mitgenommen wurde oder von Fans, die weitere Berichte über seine Großzügigkeit streuen. Viele davon lassen sich weder entkräften, noch bestätigen. Der Tenor des "nettesten Menschen Hollywoods" hat sich verselbstständigt, vieles lässt sich längst nicht mehr verifizieren, viel zu lange liegen einige Geschichten bereits zurück. Eine Story von der wir glauben, dass sie sich zugetragen haben kann, handelt von einem Club-Abend. Anlässlich der abgeschlossenen Dreharbeiten zu dem Film "Exposed" im Jahr 2016 wurde eine Party geschmissen, zu der auch Hauptdarsteller Kanu Reeves eingeladen war. Doch beim Einlass soll es zu einer Verwechslung gekommen sein, weshalb der Türsteher Reeves den vorzeitigen Zutritt mithilfe einer V.I.P-Einladung verweigerte. Anstatt beim Türsteher eine Szene zu machen, wartete Reeves einfach geduldig am Ende der Schlange, bis er an der Reihe war. Nach Berichten der britischen Boulevardzeitung Daily Mail soll es in Strömen geregnet haben. "Ich wusste nicht, dass er warten musste, und er hat mir nichts gesagt! Er ist eine sehr entspannte Person ", sagte der überraschte Besitzer des Clubs im Nachhinein der Zeitung.