Die deutsche Schauspielveteranin Irm Hermann ist tot. Die gebürtige Münchnerin ist bereits am 26. Mai 2020 nach kurzer schwerer Krankheit verstorben, wie ihre Agentin Antje Schlag in einer Pressemitteilung bekanntgab. Sie wurde 77 Jahre alt.
Irmgard Hermann wurde am 4. Oktober 1942 geboren und absolvierte zunächst eine Lehre als Verlagskauffrau. Anschließend arbeitete sie als Sekretärin, ehe sie 1966 einen jungen Rainer Werner Fassbinder kennenlernte, der sie kurz darauf in seinem ersten Kurzfilm "Der Stadtstreicher" besetzte. Danach gehörte sie zum engen Kreis um den berühmten Regisseur und spielte in rund 20 Filmen des Meisters mit, darunter "Die Bitteren Tränen der Petra von Kant", "Effi Briest" oder "Angst essen Seele auf".
Irm Hermann: Eine lange und erfolgreiche Karriere
Für ihre Darbietung in "Der Händler der vier Jahreszeiten" wurde Hermann 1972 mit dem Filmband in Gold für die Beste darstellerische Leistung gewürdigt – 1982 gewann sie den Preis erneut, dieses Mal für Percy Adlons "Fünf letzte Tage". Zuvor schon, 1975, trennte sie sich privat von Fassbinder, stand allerdings trotzdem noch zweimal für ihn vor der Kamera: Für "Berlin Alexanderplatz" und in "Lili Marleen".
Nach der Trennung arbeitete Hermann mit weiteren Regiegrößen zusammen, darunter auch Werner Herzog, für den sie neben Klaus Kinski in "Woyzeck" auftrat. Viele weitere Rollen in Film und Fernsehen folgten und zementierten ihren Ausnahmestatus innerhalb der deutschen Filmindustrie. 2000 war sie in "Paradiso – Sieben Tage mit sieben Frauen" zu sehen, wofür sie gemeinsam mit ihren Co-Stars mit dem Silbernen Bären bei der Berlinale ausgezeichnet wurde. Beim "Tatort" wirkte sie ebenfalls mit, ebenso auch bei "Polizeiruf 110". In der jüngeren Vergangenheit war sie u. a. in "Zwei Herren im Anzug" und in "Fack ju Göhte 3" als Ploppis Großmutter zu sehen. Darüber hinaus wirkte sie bei diversen Hörpsielen mit und stand auch auf der Theaterbühne.