Der frühere Bundesverkehrsminister und spätere Dschungelcamp-Teilnehmer Günther Krause hat zugegeben, Einnahmen unrechtmäßig verheimlicht zu haben. Sein Anwalt erklärte, dass Krause während seines Insolvenzverfahrens Einkünfte aus seiner Teilnahme an der RTL-Show "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus" verschwiegen hat. Dies wurde während eines Prozesses gegen den ehemaligen CDU-Politiker bekanntgegeben. Laut der Staatsanwaltschaft soll Krause dem Insolvenzverwalter und seinen Gläubigern mehr als 370.000 Euro vorenthalten haben.
Krause war 2020 Teilnehmer in der 14. Staffel der TV-Show "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus", musste jedoch aus gesundheitlichen Gründen bereits in der ersten Folge das Dschungelcamp verlassen. Er soll für seine Teilnahme insgesamt mehr als 160.000 Euro erhalten haben, was er nicht deklarierte.
Weitere nicht angegebene Einnahmen sollen aus Auftritten in der MDR-Talkshow "Riverboat", einem Beratervertrag mit einer Immobilienfirma und den Erlösen aus dem Verkauf von Krauses Buch "Das ewige Licht – Der Beginn eines neuen Zeitalters" stammen. Der Prozess wird am kommenden Montag fortgesetzt.
Günther Krause: Vom Held der Deutschen Einheit zum bankrotten TV-Star
Der heute 69-jährige Günther Krause war 1990 als Chef-Unterhändler der DDR maßgeblich am Abschluss des Einheitsvertrags beteiligt, den er zusammen mit dem damaligen Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) unterzeichnete. Von 1991 bis 1993 bekleidete er das Amt des Bundesverkehrsministers, trat jedoch nach einer Reihe von Skandalen zurück. Nach seinem Ausscheiden aus der Politik kehrte Krause, der ein Ingenieur für Bauwesen und Informatik ist, zu seiner wissenschaftlichen Arbeit zurück, geriet jedoch als Unternehmer in finanzielle Schwierigkeiten.
Das Gericht hatte ein frühzeitiges Geständnis als Voraussetzung für eine mögliche Vereinbarung zwischen den Parteien gemacht. Die sieht eine mögliche Haftstrafe von einem Jahr und neun Monaten bis zu zwei Jahren vor, wobei eine Bewährung von vier Jahren und eventuelle gemeinnützige Arbeit in Betracht gezogen werden. Im Umkehrschluss würden bestimmte Anklagepunkte fallengelassen.