Ein Kinderstar zu sein hat Vor-und Nachteile. Für die heute 63‑jährige Inger Nilsson war Pippi Langstrumpf in der gleichnamigen Fernsehserie nach den Büchern von Astrid Lindgren die Rolle ihres Lebens. Aus der Serie, die ab 1971 in Deutschland zu sehen war, wurden anschließend einzelne "Pippi"‑Filme geschnitten, die bis heute die erfolgreichsten Verfilmungen der Lindgren‑Bücher darstellen.

"Der große Kampf meines Lebens"

Noch immer hänge ihr das Image der Pippi Langstrumpf nach, sagte die Schwedin 2015 der Deutschen Presseagentur: "Weil ich immer dafür kämpfen musste, Inger zu sein. Das ist der große Kampf meines Lebens. Jedem zu erklären, dass ich vor allem Inger bin." Trotz ihres fortgeschrittenen Alters und ihrer blonden Haare werde sie vor allem mit Pippi Langstrumpf assoziiert, so Inger Nilsson weiter: "Ich werde immer damit zu kämpfen haben: Warum bin ich hier? Wollten sie mich wegen mir und meines Talents in dem Film haben, oder ist es wegen Pippi und weil ich berühmt bin?" Die Rolle würde sie trotz der Konsequenzen aber immer wieder spielen.

Der Erfolg als erwachsene Schauspielerin lässt auf sich warten

Erst im Jahr 2007 sah das deutsche Publikum Inger Nilsson in einer anderen Rolle als Pippi Langstrumpf: Die Schwedin spielte ab der ersten Folge bis zum Ende der deutsch‑schwedischen Krimiserie "Der Kommissar und das Meer" 2021 auf SAT.1 an der Seite von Walter Sittler die Gerichtsmedizinerin Ewa. 2009 war sie übrigens beim schwedischen "Dschungelcamp" dabei.

Drei Jahrzehnte Ruhe um Inger Nilsson

Nach den Drehaufnahmen für "Pippi Langstrumpf" 1969 bis 1970, als Inger Nilsson neun und zehn Jahre alt war, schloss sie zunächst ganz unspektakulär die Schule, später dann eine Schauspielausbildung ab. Der ganz große Erfolg blieb trotz der Berühmtheit für den einstigen Kinderstar anschließend aber aus. Inger Nilsson erhielt kleinere Rollen an verschiedenen schwedischen Theatern und spielte in einheimischen Fernsehproduktionen mit. Erst im Jahr 2000 war sie wieder auf der großen Leinwand: Im Kinofilm "Gripsholm" stand sie neben Ulrich Noethen, Heike Makatsch und Jasmin Tabatabai vor der Kamera.

Inger Nilsson heute: beruflich und privat

Zuletzt habe sie die Rektorin in der Kinoproduktion "Efterskalv" gespielt, danach war sie in unterschiedlichen schwedischen Produktionen zu sehen, heißt es auf der Website der Schauspielerin. Darunter auch eine Hauptrolle im Familienfilm "Lill-Zlatan och morbror raring" und ein Auftritt in der Serie "Mörkt hjärta". Privat ist nicht viel bekannt über Inger Nilsson, nur so viel: Sie hat keine Kinder, eine Heirat ist nicht bekannt und sie lebt in der Nähe von Stockholm.