Der Tod von Queen Elizabeth II. (†96) ist ein Verlust, den Menschen in aller Welt empfinden – auch jene, die sich nie für die britische Monarchie begeistern konnten. Die ehrliche Trauer gilt einer Frau, der es gelang, politische Distanz zu wahren und dennoch Weltgeschichte zu schreiben. Viele Szenen in ihrem jahrzehntelangen Wirken haben zu dieser Sympathie beigetragen – und der Kurzfilm mit Daniel Craig zur Olympia-Eröffnung 2012 in London gehört ganz bestimmt dazu.
Wenn man die Hintergründe zur Geheimhaltung des Drehs kennt, schleicht sich unwillkürlich ein Lächeln ins Gesicht.
Queen Elizabeth II. forderte strengste Geheimhaltung
In dem Kurzfilm, der inzwischen mehr als eine Milliarde Mal gesehen wurde, kommt James Bond-Darsteller Daniel Craig in den Buckingham Palast und wird hier nach einer angemessenen Wartezeit von Ihrer Königlichen Hoheit begrüßt. Anschließend machen sich die beiden mit dem Hubschrauber auf den Weg ins Stadion, um hier mit dem Fallschirm abzuspringen. Im realen Leben wurde der Film im Olympiastadion gezeigt, kurz bevor die Queen hier selbst ihren Platz einnahm – sehr zur Überraschung aller Anwesenden. Und das Wort darf durchaus wörtlich genommen werden.
Wie inzwischen bekannt geworden ist, hatte die Queen ihre Teilnahme an dem Sketch an eine Bedingung geknüpft: Es durfte im Vorfeld niemand davon erfahren, was ihre Familie und das britische Parlament einschloss. Mehrere Mitwirkende hatten das zum zehnjährigen Jubiläum in der BBC bestätigt. So erklärte Sam Hunter, einer der Manager: "Die Königin hat ihrer Familie nie gesagt, dass sie es tut." Und Produzent und Regisseur Stephen Daldry klagte laut "looper.com" darüber, dass es gar nicht leicht war, das Kabinett des damaligen Premiers David Cameron im Unklaren zu lassen.
Neben vielen anderen Persönlichkeiten aus aller Welt hat inzwischen auch Daniel Craig Abschied von der Queen genommen. "Sie hinterlässt ein unvergleichliches Erbe und wird zutiefst vermisst werden", fasste der 007-Darsteller seine Trauer in Worte. "Meine Gedanken sind bei der königlichen Familie, bei denen, die sie liebte, und bei all jenen, die sie liebten."
Auch Paddington "drehte" mit der Queen
Natürlich waren Filmauftritte von Queen Elizabeth II. selten, aber es gab sie durchaus. So durfte sich auch die Kinderbuch-Figur Paddington Bär zum Platinjubiläum der Königin 2022 über eine Einladung freuen. Anders als James Bond kam er zum Tee in den Buckingham-Palast – und erhielt am Ende sogar ein Sandwich aus der Handtasche der Monarchin.
"Danke Ma'am, für alles", sagte Paddington damals und dieselben Worte twitterte er nun auch nach dem Tod von Elizabeth II., die ein großes Herz für Kinder hatte. Erinnert sei in diesem Zusammenhang nicht nur an den Umgang mit ihren Enkeln, sondern auch an das große Kinderfest im Garten des Buckingham-Palastes zu ihrem 80. Geburtstag, wo unter anderem "Harry Potter"-Autorin J. K. Rowling (57) las und ihre Figuren im Rahmen des Stücks "The Queen's Handbag" in einer Aufzeichnung auf großer Leinwand erschienen.