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Die besten Queer-Serien und -Filme

Queere Filme und Serien zum streamen
"Queer as Folk" und "First Kill" sind nur zwei von vielen queeren Streamingtiteln. Brian Douglas / Alyssa Moran / Netflix, Montage: TVSPIELFILM.de

Wir stellen Filme und Serien vor, in denen die Vielfältigkeit von Sexualität und Geschlecht thematisiert und somit ein Stück weit "normalisiert" wird.

Diversität, Gerechtigkeit und Bewusstsein. Das sind die Schlüsselbegriffe der neuen Generation und des 21. Jahrhunderts, die sich in allen Lebensbereichen durchzusetzen versuchen. Aber noch nicht genug, wie auch wir finden. Die Frage ist doch, wie erreicht man neben der aufgeschlossenen Studentin aus Berlin, die Zugang zu diesen Themen auf jeglichen Plattformen hat, auch den Menschen mit Migrationshintergrund, dem diese Möglichkeiten fehlen. Ein Weg können Filme und Serien sein. 

So banal das auch klingt, ist die Medienlandschaft die wohl am weitesten verbreitete Grundlage zur Kommunikation, Bildung und Unterhaltung. Sie ist heutzutage für nahezu jeden Menschen zugänglich und deswegen auch so enorm wichtig. Aus diesem Grund stellen wir euch bei TV Spielfilm neben den Neuheiten auf Netflix, Disney+ und Amazon Prime auch die besten Queer-Serien und Filme auf diversen Streaming Plattformen vor.

Die 8 besten Queer-Serien

Euphoria

Der Trailer zur ersten Staffel von "Euphoria" Sky/HBO

Keine Serie steht im Moment so sehr für Diversität wie der HBO-Hit "Euphoria". Die emmy-prämierte Serie greift zeitgenössische Themen wie Gleichheit und Individualität in einem sehr authentischen Rahmen auf und zeigt mehrfach: Wir alle sind unterschiedlich und das ist auch gut so, aber es sollte nichts daran ändern, welche Rechte wir haben und wie wir behandelt werden. Somit ist es auch kein Zufall, dass eine der bisexuellen Hauptrollen aus der Skandalserie, Jules Vaughn, mit der LGBTQIA+ Aktivistin Hunter Schafer besetzt wurde. Die junge Schauspielerin steht nicht nur mit dem Alroundtalent Zendaya ("Dune"), die die Figur der drogenabhängigen Rue Bennett verkörpert, vor der Kamera, sondern arbeitet auch im Hintergrund mit Showrunner Sam Levinson zusammen, indem sie ihre persönlichen Erfahrzungen als Transgender mit ihm teilt. Die High School Serie handelt von einer Gruppe von Teenagern/-innen, die in einer Welt voller Drogen, Sex und Partys ihre Identität und Sexualität zu finden versucht, und richtet sich an Jugendliche wie auch Erwachsene. Die zweistaffelige LGBT-Serie gibt es aktuell bei Amazon Prime Video zu sehen.  

Heartstopper

Foto: Netflix, Heartstopper
Die britische Coming-of-Age Fernsehserie "Heartstopper", basierend auf den illustrierten Romanen der preisgekrönten Jugendbuchautorin Alice Oseman, handelt von den besten Freunden Nick und Charlie. Nachdem Charlie Spring, einer der Außenseiter der Schule, durch Zufall neben den beliebten Rugbyspieler Nick Nelson gesetzt wird, entwickelt sich plötzlich eine intime Freundschaft zwischen den beiden zunächst gegensätzlichen Figuren. Was Nick nicht weiß: Charlie verliebt sich direkt in den ersten gemeinsamen Minuten in ihn und wird nahezu besessen von ihm. Währenddessen hinterfragt Nick sein bisheriges Leben auf der High School und begibt sich auf eine Reise zu sich selbst. Eine Serie voller Emotionen, Liebe und Freundschaft. Das Netflix Original ist ab dem 22. April 2022 auf dem Streamingkanal zu sehen und aufgrund des Erfolgs wurde bereits bestätigt, dass es zwei weitere Staffeln geben wird. 

Glee

Foto: IMAGO / Cinema Publishers Collection
"Glee" sorgte zwischen 2009 und 2015 für gute Laune, dank des beeindruckenden Soundtracks. Die Musical-Serie behandelte aber auch sehr ernste Themen, die die Jugendlichen beschäftigen, unter anderem Mobbing, Teenager-Schwangerschaft, häusliche Gewalt und Tod. Auch die Auseinandersetzung mit der eigenen Sexualität ist eines dieser Themen und in der Serie gibt es mehrere homosexuelle oder bisexuelle Figuren. Unter anderem gibt es da Kurt, der nicht weiß, wie er seinem Vater sagen soll, dass er schwul ist. Nach seinem Coming-out wird seine Beziehung mit Blaine Teil der Handlung. Später während der Serie gibt es auch eine Beziehung zwischen Santana und Brittany. Nicht zuletzt ist ab der dritten Staffel auch eine Transgender-Figur dabei, Unique Adams.

Orange Is The New Black

Foto: Netflix, Orange Is The New Black

Wie würde es dir gehen, wenn du, gerade als du glaubst, dein Leben im Griff zu haben, plötzlich von einer dummen Jugendsünde aus deiner Vergangenheit eingeholt wirst und in den Knast musst? Nicht besonders gut wahrscheinlich. Ähnlich erging es der US-amerikanischen Autorin Piper Kerman, die nach ihrem Collegeabschluss ihrer damaligen festen Freundin zuliebe, in das Drogen- und Geldschmuggelgeschäft einstieg. Als sie einige Jahre später auffliegen, muss Kerman für 15 Monate in das Frauengefängnis und hält ihre Erlebnisse dort schriftlich fest. Diese erscheinen 2010 in ihrem Buch "Orange Is The New Black: My Year in a Women's Prison" und dienen als Grundlage für die von Netflix verfilmte Drama-Komödie "Orange Is The New Black". In der muss sich die Protagonistin, hier Piper Chapman (Taylor Schilling) genannt, ebenfalls mit ihrer Vergangenheit, der harten Realität und der Frage nach ihrer Sexualität konfrontieren. Alle 7 Staffeln der Queer-Serie wurden bereits bei Netflix ausgestrahlt. 

Modern Family

Foto: IMAGO / Allstar
Die Sitcom "Modern Family" befasst sich nicht extra mit LGBTQIA-Themen, spielte aber trotzdem eine wichtige Rolle, was die Normalisierung von Homosexualität betrifft. Zwei Hauptfiguren sind die Schwulen Mitchell und Cameron, die verheiratet sind und eine Adoptivtochter (später auch einen Adoptivsohn) haben. Der Akzent liegt keinesfalls auf ihre Sexualität, die Zwei werden einfach in ihrem Alltag gezeigt. Vielleicht hat gerade das zu mehr Akzeptanz geführt. "The Hollywood Reporter" bezog sich auf eine Gallup-Umfrage und berichtete 2012, dass 27 Prozent der Teilnehmer dank Serien wie "Modern Family" und "Glee" ihre Meinung über die gleichgeschlechtliche Ehe geändert haben und diese nun befürworten.

Love, Victor

Foto: Walt Disney, Love, Victor

Der Ableger des Films "Love, Simon" mit Josh Duhamel und Jennifer Garner erschien im Juni 2020 und ist seinem Vorgänger ziemlich ähnlich. In der Originalproduktion von Star (Disney+) "Love Viktor" geht es, wie der Titel schon beschreibt, um den Teenager Victor (Michael Cimino), der sich neben seinen Problemen als Neuling an der Schule, auch noch seiner Familie und sexuellen Orientierung widmen muss. Während alle in seinem Umfeld zu wissen scheinen, was bzw. wen sie wollen, bleibt bei Victor diese Frage noch offen, weshalb er sich auf eine Beziehung mit einem Mädchen und einem Jungen einlässt. Als er nicht mehr weiterweiß, sucht er bei Simon (Nick Robinson), der Hauptfigur aus dem vorangegangenen Film, Rat und einen Ausweg aus dem Labyrinth der Selbstfindung. Die queere Serie bestehend aus 3 Staffeln und gibt es in der Rubrik Star bei Disney+ zu sehen. 

First Kill

Foto: BRIAN DOUGLAS/NETFLIX, First Kill

Die Queerness/Queerheit ist schlussendlich auch in der Vampirwelt angekommen. In der auf den Romanen von Bestseller-Autorin Victoria Elizabeth Schwab basierenden Mysteryserie "First Kill" verlieben sich die junge Vampirin Juliette und die frisch gebackene Vampirjägerin Calliope unsterblich ineinander. Was ihrer grenzenlosen Liebe im Wege steht, ist nicht nur ihre Natur selbst, sondern auch die Feindschaft ihrer Familien. Sie hätten sich gegenseitig die Kehle aufschlitzen und ihr nicht um den Hals fallen sollen. So wollten es ihre Familien und das Schicksaal, oder nicht? Das Besondere an dieser queeren Vampir-Liebesgeschichte ist, dass es neben all den neuen LGBT+ -Serien und Filmen das erste Mal das Queer-Sein nicht so sehr hervorhebt, dass man die Figuren allein auf ihre auffallende Sexualität reduziert. Es geht vielmehr darum, wie man abseits von Familie, Tradition und Gesellschaftsnormen, das wahre Ich zeigen und dazu stehen kann, erklärt die ebenfalls queere Autorin Schwab in einem Interview. Die erste Staffel der queeren Teenie-Vampirserie gibt es zurzeit bei Netflix zu sehen und eine weitere wurde bereits bestätigt.

Queer as Folk

Foto: Alyssa Moran / Peacock, Queer as Folk
Der Serientitel "Queer as Folk" lässt sich von der Redewendung aus Nordengland, wo die mehrfach gedrehte Serie auch seinen Ursprung hat, "there's nought so queer as folk" ableiten, was so viel bedeutet wie "es gibt nichts Seltsameres als Leute". Die vom britischen Drehbuchautor Russell T. Davies ("Years and Years", "Doctor Who") entwickelte Fernsehserie wurde in England gedreht und erstmalig von 1999 bis 2000 ausgestrahlt. Zurzeit gibt es die britische Originalserie in der Arte Mediathek zu sehen. Von 2000 bis 2005 wurde dann unter demselben Namen eine kanadisch-US-amerikanische Serie produziert und ausgestrahlt, die in den ersten Folgen eine Neuverfilmung des Vorgängers darstellt und aktuell auf Amazon Prime Video gestreamt werden kann. Und jetzt, kurz bevor der Serienhit in Vergessenheit geriet, wird sie mit Hauptdarstellern wie Devin Way ("Grey's Anatomy"), Fin Argus ("Clouds"), Jesse James Keitel ("Big Sky"), Candace Grace ("Acts of Crime"), Johnny Sibilly ("Pose") und Ryan O'Connell ("Ein besonderes Leben") neu aufgerollt. Die Neuinterpretation behandelt zeitgenössische Themen, unter anderem ethnische Vielfältigkeit, Homosexualität und Menschen mit Behinderung, und ist ab dem 31. Juli auch in Deutschland bei Amazon Prime Video verfügbar. 

Becoming Charlie

Foto: Tatiana Vdovenko / Serviceplan, Becoming Charlie

Die Miniserie von ZDFNeo "Becoming Charlie" verspricht mehr Diversität bei öffentlich-rechtlichen Sendern denn je. Die Hauptdarstellerin Lea Dindra ("Wir Kinder vom Bahnhof Zoo") in der Titelrolle der 20-jährigen Charlie fühlt sich weder als Frau noch als Mann richtig wohl in ihrem Körper und stellt die Frage nach ihrem Geschlecht unabhängig von gesellschaftlichen Normen und somit auch die Frage nach ihrer Identität in den Mittelpunkt des Geschehens. Ort des Geschehens ist dabei weniger augenfällig, denn die ZDF-Serie über die nicht-binäre Hauptfigur spielt sich in der Offenbacher Plattenbausiedlung ab und zeigt außerdem das Leben der bisexuellen Freundin von Charlie, einem schwulen Freund mit Migrationshintergrund und der lesbischen Tante, die mit einer schwarzen Frau in einer polyamourösen Liebesbeziehung ist. Wenn das mal nicht nach Diversität in allen Farben klingt. Die LGBTQ+-freundliche Serie gibt es ab dem 24.05.2022 bis zum 23.05.2023 in der ZDF-Mediathek zu sehen.

Genera+ion

Foto: HBO, Generation

"Jeder sollte so leben können, wie he/she/they möchte!" Diesen Grundsatz verfolgt eine Gruppe von High School Schülern in der amerikanischen Serie "Genera+ion" in einer eher konservativen Stadt. Im Mittelpunkt steht dabei Chester (Justice Smith), ein beliebter Wasserpolo-Spieler, der durch seine extrovertierten Outfits enorm viel Aufmerksamkeit, aber auch Kritik kassiert. Besonders in Bezug auf das Ausleben ihrer Sexualität kommen er und seine Clique oft in Schwierigkeiten und müssen sich der eingebürgerten ‘Normalität' widersetzten. Die ursprünglich bei dem Streaming-Dienstleister HBO Max ausgestrahlte Drama-Komedy basiert auf dem Outing der damaligen Teenagerin Zelda Barnz, deren Vater, Daniel Barnz, das Drehbuch zu der Serie schrieb. Die queere Serie ist seit dem 12. April 2022 auch in Deutschland bei RTL+ zu sehen. 

Die besten Queer-Filme

My Private Idaho – Das Ende der Unschuld

Foto: IMAGO / Cinema Publishers Collection

"My Private Idaho – Das Ende der Unschuld" (Original: "My Own Private Idaho") mit Keanu Reeves und River Phoenix wird als einer der Auslöser des "New Queer Cinema" gefeiert. Nicht nur in der LGBT-Community gilt er inzwischen als Klassiker. Die Hauptfiguren dieses Roadmovies aus dem Jahr 1991 sind Mike (River Phoenix) und Scott (Keanu Reeves), die eine innige Freundschaft verbindet. Mike ist allerdings homosexuell und heimlich in Scott verliebt. Der Film erforscht die Komplexität menschlicher Beziehungen und die Suche nach Bedeutung in einer Welt, die oft desorientierend und unbarmherzig erscheint. Er wurde für seine innovative Erzählweise, herausragende Darstellung der Schauspieler und seine Fähigkeit, sensible Themen mit Empathie und Mitgefühl anzugehen, von Kritikern und dem Publikum gelobt.

Brokeback Mountain

Tobis
In den Vereinigten Staaten gibt es kaum ein Symbol, das mehr für Männlichkeit und dem weißen Amerikaner steht als der Cowboy. Dementsprechend gab es große Empörung in manchen Kreisen, als 2005 der Film "Brokeback Mountain" erschien – denn er handelt von zwei Cowboys, die sich ineinander verlieben. Von Kritikern wurde der Film gefeiert und er erhielt auch drei Oscar-Preise und vier Golden Globes. Die zwei Hauptdarsteller, Heath Ledger und Jake Gyllenhaal, waren damals auch Oscar-Kandidaten. "Brokeback Mountain" wird von vielen als ein Meilenstein in der Geschichte des "New Queer Cinema" gesehen, weil dieses Genre dadurch mehr Sichtbarkeit beim Publikum erlangte.

The Danish Girl

Foto: Universal Pictures, The Danish Girl
Eine rührselige Erzählung über eine der ersten geschlechtsangleichenden Operationen Deutschlands beruhend auf wahren Begebenheiten. In der Filmbiografie "The Danish Girl", basierend auf dem gleichnamigen Roman von David Ebershoff, erfahren wir aus erster Hand, wie sich die junge dänische Malerin Lili Elbe, geboren in Dresden, in den frühen 30ern von einem Mann zu einer Frau umoperieren ließ. Es sind die zwanziger Jahre in Kopenhagen, wo der dänische Landschaftsmaler Einar Wegener (Eddie Redmayne) mit der Künstlerin Gerda Wegener (Alicia Vikander) eine lebhafte und glücklich Ehe führt, bis eines Tages Gerdas Modell nicht erscheinen kann und Einar in die Rolle einer Frau schlüpfen muss, damit Gerda sie abmalen kann. Das Ergebnis erlangt Erfolg und so springt Einar immer öfters in seine neue Rolle. Mit der Zeit merkt er, wie wohl er sich als Frau in den schönen Kleidern fühlt und sein immer weiter steigendes Interesse nicht mehr aufzuhalten ist. Es geht sogar so weit, dass er sich umoperieren lassen möchte und abgesehen davon, dass eine derarte geschlechtliche Umwandlung zu dieser Zeit weder gerne gesehen noch unbedingt ungefährlich war, bringt diese Veränderung auch einige Probleme in seiner Ehe mit sich. Den preisgekrönten Queer-Film gibt es auf Amazon Prime Video zu sehen.

Blau ist eine warme Farbe

Foto: Alamode Film, Blau ist eine warme Farbe

Nur selten wird eine Liebesgeschichte zwischen zwei Frau mit einer derarten Leichtigkeit, aber auch Intensität erzählt wie bei "Blau ist eine warme Farbe", ohne dabei von der romantischen Liebe zu sehr auf die sexuelle Orientierung abzuweichen. Der dreistündige Coming of Age-Film von Abdellatif Kechiche gewann nicht ohne Grund 2013 bei den Filmfestspielen in Cannes die Goldene Palme und auch den Preis für die beiden besten Hauptdarstellerinnen. In "Blau ist eine warme Farbe" verliebt sich die 15-jährige Schülerin Adèle (Adèle Exarchopoulos) in die Kunststudentin Emma mit den besagten blauen Haaren (Léa Seydoux). Aber was wäre ein Liebesfilm schon ohne Drama? Die beiden fangen zwar eine sehr leidenschaftliche und authentische Beziehung miteinander an, stoßen aber mit der Zeit auf Schwierigkeiten, weil sie aus zwei ganz unterschiedlichen Welten stammen. Das queere Liebesdrama kann auf Amazon Prime Video gestreamt werden.

Call Me By Your Name

Realistisch, aufrichtig und sinnlich. So lässt sich der mehrmals ausgezeichnete Spielfilm "Call Me By Your Name" von Luca Guadagnino wohl am besten beschreiben. Die Geschichte entstammt dem gleichnamigen Roman von André Aciman und handelt davon, wie der 17-jährige Elio Perlman, gespielt von Timothée Chalamet ("Don't Look Up") sein Herz an den 24-jährigen Doktorand Oliver, verkörpert durch Armie Hammer ("Tod auf dem Nil"), verliert. Die beiden lernen sich im Jahr 1983 in der Villa von Elios Eltern in Norditalien zufällig kennen, denn Oliver soll Elios Vater, einem Professor für Archäologie, über den Sommer bei seiner Forschungsarbeit helfen und macht sich durch seinen Charme und seine Intelligenz nicht nur bei der intellektuellen Familie von Elio, sondern auch gleich in der ganzen Stadt beliebt. Nur nicht bei Elio. Zumindest ist das anfangs der Fall, bis sich die beiden immer näherkommen und eine echte Liebe mit all ihren Facetten entfacht wird. Den erfolgreichen LGBTQ+-Film gibt es auf Netflix zu sehen. 

Blood & Flowers - Der Wächter des Königs

Foto: Splendid Film
Die Handlung des südkoreanischen Films "Blood & Flowers - Der Wächter des Königs" (koreanisch: "Ssanghwajeom", englisch: "Frozen Flower") spielt im 14. Jahrhundert. Der König des koreanischen Reiches Goryeo führt ein geheimes Doppelleben: Er ist zwar verheiratet, aber in Wirklichkeit ist er schwul und hat eine Affäre mit dem Kommandanten der Königlichen Garde, Hong-rim. Der König steht unter Druck, weil er einen Thronfolger zeugen muss, allerdings kann er keinen Geschlechtsverkehr mit einer Frau haben. Deswegen bittet er seinen Liebhaber darum, mit der Königin zu schlafen und ein Kind zu zeugen. Die Geschichte nimmt eine überraschende Wendung, als sich Hong-rim in die Königin verliebt. Ein schwuler König ist im in dieser Hinsicht recht konservativen Südkorea ein kontroverses Thema, trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – war das einer der erfolgreichsten koreanischen Filme des Jahres 2008.

Carol

Foto: DCM, Carol
In dem Drama "Carol" sehen wir die mehrfache Oscar-Gewinnerin Cate Blanchett ("Elizabeth – Das goldene Königreich") zusammen mit der ebenfalls preisgekrönten Schauspielerin Rooney Mara ("Verblendung") in einem lesbischen Liebesfilm. In diesem verlieben sich die junge Verkäuferin Therese Belivet (Rooney Mara) und die ältere bereits verheiratete Carol Aird (Cate Blanchett) in den 50er Jahren in einem New Yorker Kaufhaus. Beide spüre bereits in den ersten gemeinsamen Minuten die Anziehung zwischen ihnen und als Carol ihre Handschuhe im Kaufhaus vergisst, beginnt die Reise der frisch Verliebten. Sie fangen an, sich öfters zu sehen und kommen sich dabei immer näher. Aber der unbestreitbaren Liebe zwischen ihnen stehen nicht nur ihre bisherigen Partnerschaften und die herkömmlichen Normen der Zeit im Weg, sondern auch Thereses Zweifel an der Beziehung und der Sorgerechtsstreit um Carols Kind. Die leidenschaftliche Liebesgeschichte von "Carol" und Therese gibt es auf Amazon Prime Video zu sehen. 

Hundstage

Foto: IMAGO / Everett Collection
"Hundstage" (Original: "Dog Day Afternoon", 1975) mit Al Pacino basiert auf wahren Begebenheiten und scheint auf den ersten Blick einfach ein Heist-Film zu sein. Die Hauptfiguren Sonny (Al Pacino) und Sal (John Cazale) versuchen, eine New Yorker Bank auszurauben, aber die Polizei trifft ein, bevor sie entkommen können. Daraufhin geraten sie in Panik und nehmen das Bankpersonal als Geiseln. Erst später im Laufe des Films wird eine weitere wichtige Figur eingeführt: Sonnys Liebhaber Leon Shermer (Chris Sarandon). Die Polizei erfährt nun auch den Grund für den Überfall: Leon ist ein Transsexueller, der eine geschlechtsangleichende Operation durchführen lassen will, diese aber nicht bezahlen kann. Dafür wollte das Paar das gestohlene Geld nutzen. Der Film ist einer der ersten, in denen eine Hauptfigur bisexuell und eine weitere transsexuell ist. Weil er "in kultureller, geschichtlicher oder ästhetischer Hinsicht besonders bedeutend" ist, wurde der Film 2009 in das US-amerikanische "National Film Registry" aufgenommen, 

Boys Don't Cry

Foto: IMAGO / Allstar
Auch der nächste Film auf unserer Liste basiert auf einer wahren Geschichte und hat eine transsexuelle Hauptfigur. Die bis dahin recht unbekannte Schauspielerin Hilary Swank schlüpfte in "Boys Don't Cry" in die Rolle des Transsexuellen Brendon Teena und erhielt dafür den Oscar-Preis als beste Darstellerin. Themen wie Identität, Diskriminierung und Akzeptanz stehen im Mittelpunkt des Films. Brandon, ein junger transsexueller Mann, hofft, ein neues Leben in einer kleinen Stadt in Nebraska zu beginnen. Er freundet sich mit Einheimischen an, darunter Lana (Chloë Sevigny), mit der er eine romantische Beziehung eingeht. Als Brandons Geheimnis ans Licht kommt, ist die konservative Gemeinschaft, in der er lebt, empört und wütend. So wird er zum Opfer eines brutalen Hassverbrechens. Der Film betont die harte Realität von Gewalt und Diskriminierung gegenüber transsexuellen Personen.

Philadelphia

Foto: IMAGO / Allstar
"Philadelphia" (1993) war einer der ersten Filme, die HIV/AIDS thematisierten und Homosexuelle in einem positiven Licht zeigten. In den Hauptrollen treten Tom Hanks, Denzel Washington, Mary Steenburgen und Antonio Banderas auf. Für seine Darstellung der Hauptfigur Andrew Beckett erhielt Tom Hanks einen Oscar. Der Film erzählt die Geschichte eines schwulen Mannes, der gegen seinen Arbeitgeber vor Gericht zieht, nachdem er aufgrund seiner AIDS-Erkrankung entlassen wurde.

Moonlight

Ein weiterer oscarprämierter Film steht auf unserer Liste – diesmal gab es den Preis für den besten Film, den besten Nebendarsteller (Mahershala Ali) und das beste adaptierte Drehbuch. "Moonlight" folgt dem Leben eines jungen afroamerikanischen Mannes namens Chiron, der in drei verschiedenen Phasen seines Lebens dargestellt wird. Von einem schüchternen Kind, das mit Mobbing konfrontiert wird, über einen Teenager, der mit seiner Identität und Homosexualität ringt, bis hin zu einem abgehärteten Erwachsenen, der von der Vergangenheit geplagt wird, erforscht der Film Themen wie Identität, Sexualität, Männlichkeit in der afroamerikanischen Community und persönliches Wachstum