Lesbische Beziehungen, Drogengeschäfte, Gefängnisausbrüche und allerhand weitere Straftaten – in der fiktiven Justizvollzugsanstalt Reutlitz in Berlin ging es stets hoch her. Rund zehn Jahre lang zeigte RTL die Seifenoper "Hinter Gittern – Der Frauenknast", bis sie 2007 abgesetzt wurde.

Hauptdarstellerin war all die Jahre Katy Karrenbauer, die die dominante Christine Walter spielte. Sie war wegen bewaffnetem Raubüberfall verurteilt worden und genoss bei ihren Mitinsassinnen allerhand Respekt. Nach dem Aus der Serie war Karrenbauer in weiteren TV-Rollen zu sehen, hatte jedoch finanzielle Probleme. Erst mit Trash-Formaten konnte sie sich aus der Misere retten.

Katy Karrenbauer spielte in einem Hollywood-Film

Kurz vor dem Ende der Dreharbeiten von "Hinter Gittern" gelang Katy Karrenbauer der Schritt von der Fernsehdarstellerin auf die Kinoleinwand. 2005 war sie in "Max und Moritz Reloaded" zu sehen, ein Jahr später in Otto Waalkes' Komödie "7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug". Mit einem kleinen Auftritt als schottische Schlägerin in "Cloud Atlas" wirkte sie sogar in einem Hollywood-Streifen mit – und erinnerte dabei an ihre Paraderolle der Walter. Ein weiterer Meilenstein ihrer Filmkarriere dürfte ihre Auszeichnung im Rahmen des Deutschen Filmpreises 2015 sein: Für ihre Rolle der Mutter in Rosa von Praunheims "Härte" erhielt sie einen Sonderpreis.

Nach dem Aus als Christine Walter folgten außerdem einige Serienauftritte, beispielsweise in "In aller Freundschaft", "Anna und die Liebe" und "Der letzte Bulle". Für einige Monate übernahm sie zudem die Rolle einer russischen Ballettlehrerin in "Alles was zählt". Zuletzt war Karrenbauer in "Eldorado KaDeWe" und in der ZDF-Krimiserie "Blutige Anfänger" zu sehen.

"Das Dschungelcamp" rettete Katy Karrenbauer aus der Insolvenz

Auf das Ende von "Hinter Gittern" folgten jedoch nicht nur rosige Zeiten für Katy Karrenbauer. Aufgrund von zu hohen Investitionen verschuldete sie sich und lebte schließlich in Privatinsolvenz, wie zahlreiche Medien berichteten. 2011 entschloss sie sich daraufhin, an der RTL-Show "Ich bin ein Star, holt mich hier raus!" teilzunehmen. In dieser belegte sie den zweiten Platz und konnte sich mit ihrer Gage finanziell retten, wie BUNTE.de damals darlegte. Auftritte in Trash-Formaten wie "X-Diaries" sowie die Teilnahme an "Promi-Shopping-Queen", "Das perfekte Promi-Dinner" und "Promi-Frauentausch" brachten ebenfalls wieder Auftritte. Auch heute schreckt Katy Karrenbauer nicht vor Reality-Formaten zurück: Erst 2022 nahm sie bei "Promi Big Brother" teil.

Ihre Stimme ist ihr Markenzeichen

Bereits im Teenageralter entdeckte Katy Karrenbauer ihre Leidenschaft für die Musik und schrieb mit 14 Jahren ihre ersten Songs. Nach diversen Live-Auftritten war es im Jahr 1995 so weit, dass sie ihr erstes Coveralbum veröffentlichte. Die zweite Platte folgte einige Jahre später, gemeinsam mit einer Serien-CD zu "Hinter Gittern – der Frauenknast", die acht von Karrenbauer gesungene Lieder beinhaltet. Während den Drehpausen der Serie ging sie zweimal mit der deutschen Rockband "Silly" auf Tour.

Nicht nur musikalisch überzeugt die tiefe, rauchige Stimme der Schauspielerin: Seit einigen Jahren ist sie auch als Synchronsprecherin tätig. So stand Katy Karrenbauer bereits für Filme wie "Ghostbusters: Legacy" und "Lightyear" vor dem Mikrofon. Außerdem synchronisierte sie jahrelang die erfolgreiche Musicalserie "Glee".