Hardy Krüger (88) möchte nicht, dass die Jugend in Deutschland in alte Muster verfällt.

Die Schauspiellegende ('Die Brücke von Arnheim') hat ein Buch geschrieben, das sich mit dem Leben in seiner Heimat und mit seiner Vergangenheit auseinandersetzt. In 'Was das Leben sich erlaubt - Mein Deutschland und ich' beschreibt er seine Jugend in der Zeit des Nationalsozialismus'. Mit der 'Bild'-Zeitung sprach der Star jetzt schon darüber, was seiner Meinung nach aktuell ein großes Problem ist:

"Viele Deutsche, auch Jugendliche, sind politikverdrossen, sehen unsere Demokratie als etwas Selbstverständliches an. Politikverdrossenheit war einer der Gründe, die in Deutschland schon einmal zu einer Katastrophe geführt haben." Er weiß, wovon er redet, denn Krüger war in der Vergangenheit im Widerstand gegen die Nazis aktiv. Diese Zeit forderte unzählige Opfer und auch der Schauspieler musste kämpfen: "Wenn jemand auf mich geschossen hat, habe ich zurückgeschossen. Vor dem Sturmangriff auf einen Bahndamm erschoss ein flämischer SS-Offizier einen jungen Burschen neben mir und richtete dann die Waffe auf mich. Ich war schneller. Ich habe ihn erschossen." Heute würde der Künstler nicht mehr mit Gewalt gegen Rechte auftreten, die Angst bleibt: "Ich bin besorgt um Deutschland. Sehr besorgt. Darüber, wie sich die politische Landschaft in unserem Land in jüngster Zeit verändert hat. Darüber, dass der rechte Rand so stark geworden ist und der neu erwachte Pöbel die Parolen alter und neuer Nazis in die Lande schreit."

Vor einigen Jahren berichtete Hardy Krüger schon von seinem Engagement gegen Rechts: "Wir müssen was tun, beweisen, dass wir es als Nation besser können als die NPD mit ihren alkoholisierten Kameradschaftsabenden. Wir müssen die jungen Leute von der Straße holen und ihnen Ziele geben", forderte er in der 'BZ'.

/Cover Media