Bis zuletzt hat Farrah Fawcett daran geglaubt, dass sie wieder gesund werden kann. Aber das Wunder blieb aus. Am 25. Juni 2009 starb der Star aus der Kultserie "Drei Engel für Charlie" an Darmkrebs. Am selben Tag wie Michael Jackson, in dessen pompösem Schatten das Siechtum des 70er-Jahre-Stars ein eher stilles Ende nimmt.

Intime Einblicke

Umso aufsehenerregender dokumentierte Farrah Fawcett ihr Leiden. Zwei Jahre lang filmten sie und ihre Freundin Alana Stewart den verzweifelten Kampf gegen den Krebs. Das einstige Sexsymbol und der Schwarm aller Männer weint, schreit, kotzt - und die Kamera hält drauf. Nicht aus Voyeurismus, sondern weil Farrah Fawcett es so will. "Das ist Krebs", sagt sie in ihrem Videotagebuch. Jeder soll sehen, was er anrichtet. Jeder soll wissen, dass er keinen Unterschied macht zwischen Prominenten und Nobodys.

Intime Einblicke sind das, die die Schauspielerin ihren Fans gewährt. Sie zeigen die menschliche Seite einer Ikone, die die Männer beglückte und den Frauen als Vorbild diente. Sie zeigen aber auch eine eitle Kämpferin, die alles dafür tut, einen künstlichen Darmausgang zu vermeiden und ihre Haare zu behalten. Zum Schluss stimmt sie einer entsprechenden Chemotherapie doch zu und rasiert sich die Reste ihrer Mähne ab. Sie opfert ihr Markenzeichen - für ein neues Fünkchen Hoffnung.

Mutmacher mit traurigem Ausgang

"Farrah's Story" will ein Mutmacher sein für alle, die an Krebs leiden. Eine Kampfansage. Mit unbändigem Lebenswillen, deutschen Ärzten und der großen Liebe an der Seite kann der "Terrorist im eigenen Körper" (Fawcett) besiegt werden, so die Botschaft. Die große Liebe ist Ryan O'Neal. Der Lebemann und On-off-Lover von Farrah Fawcett zeig­te sich wohl selten liebevoller als in diesen zwei Stunden. Ein Zustand, der bis zu ihrer Beerdigung andauerte - dann wandte er sich anderen Schönheiten zu.

8,9 Millionen Amerikaner sahen "Farrah's Story" im Mai 2009, als der US-Sender NBC die Doku ausstrahlte. Damals lebte Farrah Fawcett noch. "Ich fühle mich groß­artig", betont sie am Ende der Aufzeichnungen mit fester Stimme. Die Bilder sprechen ei­ne andere Sprache. Zur Pay-TV-Premiere in Deutschland hat die Realität die hoffnungsfrohe Botschaft längst überholt.

Stefanie Kimler