Jan Böhmermann sorgt mit seinem Podcast "Fest & Flauschig" für Aufsehen. In der neuesten Folge vom 6. Oktober berichtet der ZDF-Moderator von einer Geschichte, die sich angeblich auf dem Oktoberfest zugetragen haben soll. Dabei steht AfD-Politiker Maximilian Krah im Mittelpunkt. Laut Böhmermann habe Krah 200 Flaschen Champagner im berühmten Käfer-Zelt bestellt und wollte das gesamte Zelt einladen. Doch was ist wirklich dran an dieser Geschichte? Könnte es sogar sein, dass Jan Böhmermann, der eigentlich für einen genauen Faktencheck bekannt ist, hier eine unwahre Geschichte weiterträgt?
200 Flaschen Champagner – kuriose Geschichte von Böhmermann über Krah
Böhmermann schildert die Geschichte aus der Sicht eines anonymen Zuschauers, der behauptet, Krah habe sich durch die großzügige Bestellung zunehmend selbstbewusster gefühlt. Ein Freund des anonymen Zusenders von Böhmermann, der angeblich Michael Käfer kennt, soll daraufhin Käfer informiert haben, wer Krah wirklich ist.
"Auf Nachfrage erfährt er, der Herr habe 200 Flaschen Champagner bestellt und würde gerne das ganze Zelt einladen", zitiert Böhmermann die anonyme Quelle. Die Reaktion war laut Podcast prompt: Die Bestellung wurde storniert, und es habe "laute Buhrufe und massenweise Stinkefinger gegen Maximilian Krah" gegeben.
Maximilian Krah: "Klingt lustig, ist aber Unsinn"
Maximilian Krah ließ nicht lange auf eine Reaktion warten. Über soziale Medien und im Interview mit "n-tv" erklärte er, dass die Geschichte "kompletter Unsinn" sei. "Klingt lustig, ist halt nur kompletter Unsinn", kommentierte er auf X unter einem von Nicole Diekman geteilten Ausschnitts des Podcasts.
Krah plant rechtliche Schritte gegen Böhmermann und soll wohl auch eine Unterlassung fordern. "Die von Jan Böhmermann aufgetischte und von Nicole Diekmann verbreitete Geschichte ist unwahr", erklärte ein Sprecher des AfD-Politikers.
Wiesn-Sprecher: "Hat nichts mit Herrn Krah zutun"
Ob sich die Geschichte so wirklich zugetragen hat, bleibt fraglich. Eine Sprecherin von Michael Käfer, dem Besitzer des Käfer-Zeltes, äußerte sich gegenüber "t-online" skeptisch: "Ich kann die Situation so nicht bestätigen." Zwar habe es an dem Abend tatsächlich einen Gast gegeben, der mehrere Flaschen Champagner bestellt habe, doch dies habe "nichts mit Herrn Krah zu tun".
Zudem sei Käfer erst im Nachhinein von anderen Gästen über die Anwesenheit von Krah informiert worden. "Dass er im Zelt war, haben wir erst im Nachhinein durch andere Gäste erfahren", fügte die Sprecherin hinzu. Da sich Jan Böhmermann auf eine anonyme Quelle beruft, ist auch der Wahrheitsgehalt dieser Seite schwer nachzuvollziehen.
