Der Higgins war erklärtermaßen seine Lieblingsrolle und sie sollte seine Karriere prägen: In den acht Staffeln der Krimiserie "Magnum" spielte John Hillerman den Hausverwalter eines mondänen Anwesens auf Hawaii, für das zu seinem Leidwesen auch Privatdetektiv Thomas Magnum alias Tom Selleck ein Wohnrecht bekam.
Higgins wurde in jeder Hinsicht als Kontrast zum lässigen Hallodri Magnum inszeniert: Mit strengem Seitenscheitel und antiquierter Kleidung in Koloniallook mimte John Hillerman verkniffen und kauzig den versnobten, eitlen und peniblen Briten aus besserem Hause, der sich weit und breit für den einzig Vernünftigen hielt. Komischeres hatte das US-Fernsehen seinerzeit kaum im Programm.
Very british – made in USA
Den adligen Briten spielte der gebürtige Texaner John Hillerman in "Magnum" so überzeugend, dass er von einem echten englischen Lord einen Fanbrief erhalten haben soll, in dem stand: "Sie sind eine Ehre für das Empire."
Die anhaltenden Nickeligkeiten zwischen Higgins und Magnum um die Nutzung des Anwesens und des roten Ferrari gerieten zum Running Gag der Serie. Hillerman gewann für seine Rolle als Higgins einen Golden Globe und einen Emmy. Nominiert war er insgesamt neunmal.
Von Beruf Brite
Nach der letzten Folge von "Magnum" im Jahr 1988 setzte John Hillerman beruflich auch weiterhin auf sein Image als Berufsbrite. In drei weiteren Serien, darunter "Mord ist ihr Hobby", verkörperte er anschließend noch den legendären Higgins aus "Magnum". In "Abenteurer auf der Lucky Lady" gab er dann einen Bösewicht an der Seite von Gene Hackman. Eine weitere Hauptrolle übernahm Hillerman im Dreiteiler "In 80 Tagen um die Welt" neben Pierce Brosnan und Christopher Lee. Insgesamt kam er auf mehr als 70 Filme für Kino und TV, bis er sich 1999 als Schauspieler zurückzog.
Seinen Lebensabend verbrachte er dann wieder in seiner Heimat Texas, wo er 2017 im Alter von 84 Jahren starb. Der "Spiegel" gab dem Nachruf auf John Hillerman die treffende Überschrift: "Higgins und das absurde Übermaß an Würde".