Musikerin Elli Erl (44) wird sich wohl noch lange an das Jahr 2004 erinnern. Denn damals nahm sie an der Castingshow DSDS teil und gewann das Format. Fast 20 Jahre nach ihrem Triumph schaut sie mit gemischten Gefühlen auf die Sendung, die eigentlich abgesetzt werden sollte – und nun mit Dieter Bohlen (69) als zurückgekehrtem Chef-Juror doch in die nächste Runde startet.

DSDS-Chef-Juror Dieter Bohlen polarisiert

Der Pop-Titan spaltet die Gemüter. Während ihn die einen als absolute Kult-Figur feiern und beeindruckt sind von seinen beruflichen Erfolgen, finden andere ihn eher schwierig. Berüchtigt sind seine grenzwertigen Sprüche in der Show, seine Kritik an Sängern, die oft unter die Gürtellinie geht, oder seine Kommentare, mit denen er seine Kollegen aus der Fassung bringt.

Elli Erl: Ohne Bohlen war die Show "sympathischer"

In der letzten Staffel gab es sogar Streit mit Jury-Kollegin Katja Krasavice (26), die ihm offen Sexismus vorwarf. Das Thema wurde wochenlang diskutiert.

Elli Erl lebt mittlerweile in Freising in Bayern und arbeitet an einer Realschule als Lehrerin, gemeinsam mit ihrer Partnerin. Über ihre Zeit bei DSDS und Dieter Bohlen, mit dem sie bekanntermaßen nicht besonders gut auskam, sagte sie im Interview mit "web.de": "Er hatte damals, heute eigentlich immer noch, sehr viel Macht über die Kandidaten und Kandidatinnen. Insgesamt sollten wir alle viel freundlicher miteinander umgehen auf dieser Welt, wo schon eh viel Schlimmes passiert. "The Voice" kam da wie Phönix aus der Asche – mit einer sehr wohlwollenden und sehr freundlichen Jury." 

Doch sie hat der Sendung nicht ganz den Rücken gekehrt: "Wir sind besonders in der Staffel hängen geblieben, wo Dieter Bohlen mal nicht in der Jury war. Die war viel sympathischer und wertschätzender."

Nach DSDS-Sieg folgte der Karriere-Knick

Nach ihrem Sieg bei DSDS gab es für sie nicht die ganz große Karriere, wie etwa für Pietro Lombardi (31) oder Beatrice Egli (35), die immer noch stark in der Öffentlichkeit stehen. Doch das sieht Elli Erl gelassen: "Ich habe danach sechs Jahre lang von der Musik gelebt. Aber es ist wahnsinnig schwer, wenn man diesen DSDS-Stempel hat: Radiostationen spielen deswegen deine Songs nicht; man kommt nicht ins Vorprogramm von größeren Bands, dass man mal wieder auf Tour gehen kann; Clubbesitzer lassen einen nicht spielen. Es ist dieses Wegwischen: Das nächste Jahr geht gleich wieder eine neue Staffel los und dann ist jemand anders plötzlich interessanter." 

Ihr Glück hat sie privat mit ihrer Partnerin Tina von Wickeren gefunden und beruflich als Lehrerin. Demnächst erscheint ein Buch der beiden: "Unplugged – mit Hund, Gitarre und Van auf Europa-Tour"", in dem sie von ihrem Jahr auf Reisen in einem Camper erzählen, gemeinsam mit ihrem Hund.