Dem Sieger winken bei "Deutschland sucht den Superstar" ein Plattenvertrag und 100.000 Euro. Dass der Weg zum Sieg kein leichter wird, zeigte sich bereits beim Recall im Stadion. 30 von 50 hoffnungsvollen Recall-Kandidaten wurden gnadenlos aussortiert. Denn es gab nur 20 Plätze im Flieger nach Kreta.
Dieter Bohlen und seine Jury-Kollegen Loredana, Beatrice Egli und Pietro Lombardi motivierten ihre 50 Kandidaten noch einmal ausgiebig für den Endspurt. Zunächst ging es - zur Einstimmung - in die MMC-Studios nach Köln. Dort durften die Kandidaten einen Blick in die legendäre Halle werfen, in der bisher 20 "neue deutsche Superstars" im Live-Finale gekürt wurden. Dem Versprechen an die eigene Zukunft folgte die Enttäuschung. Denn als es dann in die riesige Veltins-Arena ging, waren die Erwartungen groß. "Live-Band, Pyro, Zuschauer - alles! Eine Superbowl-Halftime-Show", hatte sich Patrick Winter alias "Miss Roxxy" vorgestellt. Es wurde nichts daraus.
DSDS-Kandidaten treten ohne Zuschauer auf
66.000 Leute anzuheuern wäre dann doch teuer geworden. Und wer weiß, wer freiwillig gekommen wäre. Denn bei den Gesangsleistungen im entscheidenden Moment gab es neben "sensationellen Leistung" auch jene, auf die das Gegenteil zutraf.
Vielleicht hatten ja einige zu schlecht geschlafen. Erstens musste bis teilweise spät in die Nacht geprobt werden, zweitens nächtigten die Talente nicht auf seidenen Superstar-liken Kissen, sondern in der Jugendherberge in kargen Betten und inklusive ungebetener Ungeziefer-Gäste. "Sind wir gar nicht bei DSDS, sondern im Dschungelcamp", nahm es Abu Habib locker.
In der gewaltigen Veltins-Arena war anderntags auch Pietro Lombardi beeindruckt: "Das ist historisch, unfassbar. Auch mich boomt es weg, obwohl ich hier schon mal gespielt hab." Nicht Fußball, sondern als Sänger, wie so manch anderer Star. Da wollen die Talente auch hin: "Ich hab immer davon geträumt, hier mal zu singen", sagte Luca Montante.
Bei DSDS zerplatzen die Träume der Kandidaten
Für den emotionalen Hessen ("Ich bin ein Löwe!") wurde ein Traum wahr. Er durfte "Perfect" von Ed Sheeran singen. Und deshalb platzte der nächste Traum: Er lag stimmlich viel zu oft zu weit daneben - Aus für Luca, der nachher bitterlich an Pietros Schulter weinte und getröstet wurde: "Gib nicht auf, du bist jung, du kannst wiederkommen."
Auch Dieter Bohlen sagte Aufmunterndes vor der Entscheidung, nachdem jeder seinen zugeteilten Song präsentiert hatte: "Wenn euer Name nicht kommt jetzt, gebt die Schei...-Musik nicht auf, ihr müsst weitermachen." - "Ihr könnt alle stolz auf euch sein", meinte auch Pietro.
Und dann fiel für jene, die nicht genannt wurden, natürlich trotzdem die Welt in Trümmer. Denn unter jenen, die aussortiert wurden, waren mit Johanna Weihusen und Anna Sophia Dück auch zwei, die von der Jury (Beatrice und Loredana) im Casting goldene CDs erhalten hatten.
Kein Happy auch für Wild-Card-Inhaber Manni Burckhard und die älteste Kandidatin Janice Harrington-Gürtler (82). Auch Roland Bartsch schied aus, was bedeutet, dass es auf seinem Hintern vielleicht beim "DS"-Tattoo bleibt. Für "DSDS" hätte er noch zwei Runden weiter kommen müssen. Vielleicht ganz gut so.
Für 20 DSDS-Kandidaten geht die Reise weiter
Diese glücklichen 20 jetteten schließlich mit "Air DSDS" nach Kreta und bezogen eine feudale Super-Villa am Hang mit prallvollem Kühlschrank, suiteartigen Räumen und zwei Infitiypools ihr neues Quartier: Giuseppina Bonaffini (27), Shirley Brug (64), Mari Grafik (20), Anne Heinz (34), Terrylynn Hodak (27), Donika Hoxha (22), Tamara Perez (25), Nora Tushi (24), Rendy Aprillio (27), Leonardo Custodio (26), Dinipiri Etebu (34), Abu Habib (36), Christian Jährig (30), Philip Matas (25), Tom Mc Conner (23), Nissim Mizrahi (61), Finn Sahli (25), Samandou Souradjou (29) alias "Samy the King", Melvin Vardouniotis (23) und Patrick Winter (29) alias "Miss Roxxy".
Die verliebten sich umgehend in ihre Superstar-Villa (Nissim: "Ich geh hier nicht mehr weg") und vergaßen sogar kurz, dass Pietro ihnen im Bus die Handys abgenommen hatte. "Wir brauchen hier 100 Prozent Fokus." Der lag zwar zunächst noch auf abendlicher Pool-Party, aber das Damoklesschwert des frühen Ausscheidens hörte jeder über sich surren. "Heute haben wir noch Spaß, ab morgen wird''''''''s Rollercoaster", meinte Finn. Anne: "Das Niveau muss stimmen. Die Luft wird dünner."
Dieter Bohlen lässt die Muskeln spielen
Dieter Bohlen kam, teilte Gruppe ein und Songs zu, stellte die Vocal Coaches vor und betrieb an den Hanteln ein bisschen Muskelaufbau. Die Rasselbande feuerte an: "Bist du Pop-Titan oder nicht?" Wenn sich die Talente so wacker beim ersten Gruppencontest schlagen wie Opa Dieter an der 17,5-Kilo-Hantel, dann sind sie so gut wie weiter.
Beatrice war auch da und streichelte die Seelen der Kandidaten, die doch diverse Ängste umtrieben. Nora vor allem die über den nicht mitgelieferten Koffer, Terrylynne vor allem darüber, dass sie ihren Song weder kannte noch mochte. Und auch bei Anne gab es Tränen, die Beatrice auf deren Nachfrage die tragische Geschichte von ihrem erst wenige Monate vor dem DSDS-Casting gestorbenen Mann erzählte. Das nahm die empfindsame Schweizerin rechtschaffen mit und DSDS-Siegerin und DSDS-Kandidaten weinten Arm in Arm.
Dann gab''''''''s noch eine Sundowner-Party am Beach, wo Stimmungskanone Abu allen zeigte, wie man Sirtaki tanzt. Nicht so elegant wie damals Anthony Quinn als Alexis Sorbas im gleichnamigen Film-Klassiker. Aber wenn man bedenkt, dass der Sirtaki damals (1964) eigens für Quinn erfunden wurde, weil er die tatsächlichen kretischen Originaltänze nicht nachtanzen konnte, schlugen sich Abu & C. ziemlich wacker.
Mal schauen, für den das nächste Woche (Mittwoch, 20.15 Uhr, RTL) beim ersten Auftritt auf Kreta gelten wird.
Das Original zu diesem Beitrag "Beatrice Egli: Bei DSDS bricht sie in Tränen aus" stammt von "Teleschau".