Dirk Bach (†51) zählte jahrzehntelang zu den erfolgreichsten und beliebtesten Comedy-Stars im deutschen Fernsehen. Der Komiker, der seine Karriere im Theater begann, war unter anderem in TV-Sendungen wie "Schillerstraße", "Genial daneben" und natürlich seiner eigenen "Dirk Bach Show" zu sehen. Als Moderator glänzte er im Dschungelcamp neben Sonja Zietlow (54). Nach seinem unerwarteten Tod am 1. Oktober 2012 wurde Dirk Bach bei "Ich bin ein Star – holt mich hier raus" von Daniel Hartwich (44) abgelöst.

Der Verlust des lustigen, fröhlichen und frechen Dirk Bach, den Freunde liebevoll "Dicki" nannten, erschütterte die Comedybranche. Kurz vor seinem 10. Todestag gibt seine enge Freundin Hella von Sinnen (63) in Zusammenarbeit mit Cornelia Scheel und Pelle Pershing nun ein Buch heraus. In "Dear Dicki" erinnern sich zahlreiche Kollegen an den Komiker und teilen persönliche Erinnerungen. Zu finden sind darin unter anderem Anke Engelke (56), Hugo Egon Balder (72), Tom Gerhardt (64) und Margie Kinsky (64). Die Komikerin und ihr Ehemann, "Lindenstraße"-Star Bill Mockridge (75), waren gute Freunde von Dirk Bach – er war der Patenonkel ihres Sohnes Luke Mockridge (33). Die Patenschaft teilte er sich mit Hella von Sinnen, die in ihrem Buch selbst herzzerreißende Worte über ihren verstorbenen Weggefährten findet.

Hella von Sinnen: Rührende Zeilen für Dirk Bach

Das Buch beginnt mit einem Brief von Hella von Sinnen. "Helli" und "Dicki" waren unzertrennlich – das spüren die Leserinnen und Leser mit jedem Wort. "Ich denk eh jeden Tag an dich", schreibt sie. "Aber ich MUSS nicht an dich denken, weil wir ne DEADline für dieses Buch einhalten müssen. Ich kann ne Kerze anmachen, 'Never Gonna Give You Up' von Rick Astley anhören, dir zuprosten und an dich denken, wenn ICH an dich denken WILL. Und nicht, weil ich deine designierte Witwe bin und erwartet wird, dass ich hier federführend den roten Faden durch das Buch gebe. Obwohl ich selbstverständlich dankbar bin, dass mir der Job zugetraut wurde."

In ihrem Brief spricht Hella von Sinnen ganz offen über ihre Trauerbewältigung und die Herausforderungen, die das Herausgeben des Buchs mit sich brachte. "Helli will lieber verdrängen. Verdrängen ist Hellis Kernkompetenz", sagt sie. "Und es war ja nicht nur das Schreiben an dich. Es waren die Briefe! Die HUNDERT BRIEFE und Grußworte an dich, die ich las.Diese wunderbaren, zärtlichen, klugen, witzigen Briefe an dich. Von Menschen, die über deine Güte und Großzügigkeit schwärmen. Über deine Kollegialität und dein Jahrhunderttalent. Die sich an deinen Geruch erinnern, an gemeinsame Musicalbesuche und Urlaube, an deine schönen Augen und dein Lachen."

"Nach der Lektüre einiger Briefe und der verknüpften Erinnerungen habe ich tagelang im Bett die Kommunikation verweigert", gesteht die 63-Jährige. "Decke übern Kopp. Hay Day daddeln. Nach dem 1. Oktober 2012 hatte ich ja wenigstens den Schock! Die Fassungslosigkeit! Den Alkohol! Jetzt zog zehn Jahre später mein Leben und meine Liebe an mir vorbei, und ich musste nüchtern bleiben und kreativ sein. Na bravo. Jetzt konnte ich mich nicht mehr nur high pathetic im Selbstmitleid suhlen – jetzt taten mir auch noch allen andren leid!!! Weil du ihnen auch so brutal fehlst."

Hella von Sinnen ist begeistert von "Dear Dicki"

In einer Pressemitteilung spricht Hella von Sinnen über die Entstehung des Buches und verrät, was die Fans erwartet. "Die Leser*innen haben die Möglichkeit, das Buch durchzublättern und sich Bilder anzugucken: Fotos von Dicki als Kind, Jüngling und erwachsenem Mann, Fotos von Dirk bei der Arbeit und privat, Kostümentwürfe, Theaterplakate – aber auch gewidmete Kunstwerke von Udo Lindenberg, Claudya Schmidt oder Ralf König. Die Leser*innen haben ebenso die Möglichkeit, das Buch gezielt nach Briefen ihrer Lieblingsstars durchzuforsten – oder es von vorne bis hinten zu lesen, um sich einen biografischen Überblick über ein buntes, pralles Leben zu verschaffen."

"Briefe sind in Zeiten von Internet und Kurzmitteilungen fast ausgestorben. Deshalb finde ich Briefe 'Kult'. Wenn du dich hinsetzt und einem Menschen einen persönlichen Brief schreibst, bist du sehr nah bei dir selbst. In deinen Gefühlen und Erinnerungen bist du der Person, an die der Brief gerichtet ist, auch sehr nah. Es ist ein Austausch, der Schreibhemmungen überwindbarer macht. Im Entstehungsprozess dieses Buches war es zudem für viele ein Geschenk, dem Dicki mal wieder so nahe sein zu können." Das Ergebnis löst bei Hella von Sinnen Begeisterung aus. "Begeisterung über all die Liebe. Begeisterung über all die Freundschaft. Begeisterung darüber, dass Dirk den Unterschied gemacht hat. Als Freund und Künstler."