Cary Grant als Roger Thornhill
Er ist so etwas wie die Blaupause von Don Draper und dann spielt er in Hitchcocks Klassiker "Der unsichtbare Dritte" auch noch einen Werbefachmann. Auch sonst hat Cary Grant alles, was man und frau inner- und außerhalb der Branche an diesen schneidigen Typen lieben: Exakter Scheitel, kantiges Kinn, rasiermesserscharfe Bügelfalten und bei allem Hang zum Drink am Nachmittag diese durchaus verbindlich-erotische Aura - sinnlich, breitschultrig, monetär abgesichert.
Clark Gable als Rhett Butler
Clark Gabel und Vivien Löffel - da konnte selbst Otto Waalkes noch so sehr kalauern: Bis der sinnliche Sex des Südstaaten-Machos tatsächlich "vom Winde verweht", muss schon einiges passieren. Allein dieses Plakat, wie Gables Clark da Miss Leigh in den Armen hält, das hat alles von Tanzfigur über Errettung bis hin zur puren Leidenschaft.
George Clooney als Danny Ocean
Seien wir ehrlich - seit George Clooney vom Markt ist, zudem jetzt auch noch frischgebackener Zwillingsvater, hat sein Sex ein wenig gelitten, da müssen mittlerweile schon mal Rechenformeln herhalten. Die jedoch haben Erstaunliches ergeben: Das Antlitz des einstigen "Emergency Room"- und Killertomaten-Star verfügt über den goldenen Schnitt. Da vergisst man dann schon mal, dass der Beau mittlerweile Windeln statt, wie im Casino-Klassiker "Ocean's Eleven", Geldbündel zählt.
Brad Pitt als Tyler Durden
Auch Mr. Pitts Ruf hat durch das private Ehedrama ein wenig gelitten, beim Griff ins Filmarchiv ist jedoch alles schnell wieder beim Alten. Wie sagt Tyler Durden, den Pitt im "Fight Club" so unglaublich einnehmend, sauscharf und dabei intellektuell auf der Höhe spielt, so treffend: "Ich frage mich, ob eine Frau wirklich noch die Antwort auf unsere Fragen ist". Nun denn - selbst wenn Pitt sich diese Frage zuletzt noch gestellt hat, Jolie dürfte die Antwort nicht mehr lauten. Sein Hottie-Faktor aus "Fight Club" jedoch lässt keine Fragen offen.
Johnny Depp als Don Juan
Der Film "Don Juan" ist eine einzige Grütze mit dünnen Dialogen, papierner Story und hanebüchenem Acting, die selbst Altmime Marlon Brando nicht mehr retten kann. So weit, so schlecht. Aber Depps Antlitz in der Rolle als unterbelichteter Casanova ist zum Schmachten schön. In den 90ern zierte das Plakat nicht nur in Deutschland Litfaßsäulen und Plakatwände und sorgte von dort für das weibliche Publikum, was Anna Nicole Smith einst für das männliche Publikum ausgelöst hatte: Verkehrsbeeinträchtigende Ablenkung mit erhöhter Auffahrunfall-Gefahr.
Keanu Reeves als Neo
Sparen wir uns einfach die angejahrten Seitenhiebe Richtung Keanu Reeves und seiner vermeintlichen Schauspiel-Skills und konzentrieren wir uns aufs Wesentliche: Der Mann sieht einfach unfassbar gut aus und das ganz sicher auf die Spitze getrieben in der Rolle des Neo in der "Matrix-Trilogie": Sehnig, alert, diese Kinnlinie! Und die dankenswert übersichtlichen Dialogzeilen ...
Ryan Gosling als Seb Wilder
Manchmal muss es einfach ein Tanzfilm wie "La-La-Land" sein: Drahtig wie Gene Wilder, agil wie Patrick Swayze, dabei so geheimnisvoll maulfaul wie Bogart - fertig ist das Sexsymbol der zehner Jahre: Vorhang auf für Ryan Gosling. Während die Kerle ihn immer noch regelmäßig mit Vornamensvetter Reynolds verwechseln, sind die Ladys ihm längst verfallen. Und womit? Mit Recht? Das Grinsen mag etwas schief sitzen, aber Ballonseide steht ihm ebenso wie billige Tattoos und zuletzt zeigte er gar, dass er - ebenso erotikfaktorsteigernd - über Humor verfügt.
Tom Hardy als Tommy Conlon
Die echten Wrestler sind zu prollig, die Klitschkos im Ruhestand und Rocky längst Schnee von gestern? Die Wunderwaffe heißt Tom Hardy. Der Mann mit den breiten Schultern und den sinnlichen Lippen ist der wohl körperlichste und attraktivste Grantler seiner Generation. Wem "Bronson" noch zu derb und Bane zu inkognito war, dem dürfte es das Fighterdrama "Warrior" so richtig besorgt haben. Kaum ein Zufall, dass der selbstbewusste Brite mittlerweile als chancenreicher Craig-Nachfolger in Sachen 007 gehandelt wird.
Channing Tatum als Magic Mike
Und noch einmal wird getanzt und hier geht es gleich ans Eingemachte: "Magic Mike" ist ein verschwitzt-erotisches Chippendale-Drama mit einem entfesselt aufspielenden Channing Tatum - eine Taille, wie gemacht, um Geldscheine daran zu drapieren, ein Mund wie ein sinnliches Versprechen. Gripstechnisch vielleicht ausbaufähig, aber seien wir ehrlich - um das gute Gespräch geht es beim magischen Mike sowieso eher nicht.
Viggo Mortensen als Aragorn
Für die einen ist es Fantasy, für die anderen höhere Philosophie, fragt man die weiblichen Zuschauer, dann sind es vor allem Mortensen-Festspiele: Wie der kantige Amerikaner mit dem tiefgründigen Blick und den hohen Wangenknochen das Schwert führt und das Pferd sattelt und dem Zossen entschlossen die Sporen in die Flanken drückt, das dampft nur so vor historischer Erotik.
Sean Connery als James Bond
Zum Schluss zwei Mal 007: Das Original darf dabei nicht fehlen, auch wenn Toupet, überhöhtes Brusthaar und aus der Zeit gefallene Geschlechterrollen am Sockel nagen - von einem spärlich bekleideten Sean Connery würde man sich ganz sicher immer noch gern die Olive aus dem Drink fischen lassen.
Daniel Craig als James Bond
Was ihm an schwüler Rücksichtlosigkeit eines Sean Connery fehlt, das macht Daniel Craig mit seinem traurigen Blick wett, den wir doch nur allzu gern mit Sensibilität und dem Wunsch nach Seelenheilung qua Körperverschmelzung verwechseln. Und wer die erogenen Zonen in Kopfhöhe lieber ignoriert, dem raubt sicher noch der Anblick Craigs, als männliche Ursula Andress, beim Entsteigen aus den Meeresfluten den Verstand.