Disclaimer: "Das Versprechen" ist eine Produktion der BurdaForward Music/FOCUS Online Group
"Sollte ich überleben, schreibe ich dir eine Messe", hatte der Kölner Komponist und Produzent 2012 im Krankenbett zu Gott gesagt. Nach langem Kampf und vielen Rückschlägen überwand Siemons seine schwere Erkrankung. Und er löste sein Versprechen ein: Acht Jahre lang arbeitete der gläubige Katholik nach seiner Genesung unermüdlich mit rund 100 Musikern verschiedenster Glaubensrichtungen. So entstanden 13 monumentale Pop-Klassiksongs mit bewegenden Melodien, eingespielt von Orchester und Chören.
Dem vorausgegangen war ein langer Leidensweg von Siemons, wie ihn in diesem Jahr so viele Menschen in der Corona-Pandemie durchleiden mussten und müssen.
Bei Siemons war die Ursache für seine schwere Erkrankung lange ein Rätsel. Inzwischen ist klar: Vermutlich ausgelöst durch eine simple Zahnreinigung gelangten Bakterien in sein Blut und richteten schwere Schäden an. "Die Bakterien haben mir nicht nur eine Herzklappe zerstört, sondern auch noch ein Aneurysma in der Bauchhöhle beschert", erinnert sich Siemons. Es dauerte lange, bis die Ärzte den Grund für seine Beschwerden mit wiederkehrendem Fieber und andauerndem Krankheitsgefühl erkannten.
Sein Leben stand schlagartig Kopf
Als die Ursache endlich feststand, dachte Siemons zunächst, dass es mit der Einnahme von Antibiotika daheim getan sei. Ein Arzt im Krankenhaus habe ihm dann eröffnet: "Sie können nicht mehr nach Hause. Sie müssen jetzt sechs Wochen hierbleiben!"
Sein Leben habe schlagartig Kopf gestanden, berichtet Siemons. "Das Leben mit meiner Frau in unserem wunderschönen Zuhause war auf einmal ganz weit weg. Das Krankenzimmer ist dann die neue Welt." Ihm sei zunächst nicht bewusst gewesen, wie gefährlich diese Krankheit war. "Viele Menschen, die diese Krankheit haben, sterben auch daran." Nicht nur das Herz werde schwer in Mitleidenschaft gezogen, die Bakterien könnten auch anderen Organe angreifen.
Ein Satz, den er niemals vergessen wird
Als nach Wochen im Krankenhaus die Medikamente immer noch nicht gegriffen hatten, sagte ein Arzt einen Satz zu ihm, der ihm für immer in Erinnerung bleiben werde: "Herr Siemons, wir wissen nicht, ob wir Sie hier nochmal lebend herausbekommen."
Dann sei es zu einem weiteren Zwischenfall gekommen. Bakterien lösten sich von der Herzklappe und drangen in den Bauchbereich vor. "Dort haben sie sich an die Wand einer Hauptschlagader gesetzt. Das bläht sich dann auf wie ein Ballon und wenn es reißt, verblutet man innerhalb von Minuten." Siemons wurde sofort operiert. Und nur vier Tage später wurde auch seine Herzklappe ausgetauscht bei einem Eingriff am offenen Herzen. Die Bakterien auf der angegriffenen Herzklappe waren zu "einer tickenden Zeitbombe" geworden.
"Meine Narbe geht nun vom Kehlkopf bis zum Unterbauch, ich habe einen Reißverschluss von oben bis unten", sagt Siemons über die noch heute sichtbaren Zeichen aus dieser schweren Zeit.
Seine Frau wurde zu seiner größten Stütze
Vorsorglich hatte er vor seinem langen Krankenhausaufenthalt bereits sein Testament gemacht und seiner Frau einen Brief geschrieben, den er in einer Schublade deponierte – "für den Fall der Fälle".
Die größte Stütze und Konstante in dieser schweren Zeit war seine Frau. Er nennt sie seinen "leuchtenden Stern". "Sie wurde auf einmal zur Löwin, hat in jeder Sekunde für mich gekämpft". Lange schlief sie auf der Fensterbank in seinem Krankenzimmer, um auch nachts bei ihm sein zu können. Die Angehörigen würden in Zeiten schwerer gesundheitlicher Krisen zu den stillen Helden, hebt Siemons hervor.
Große Dankbarkeit allen Schwestern und Pflegern
Und auch den Intensivkrankenschwestern und Pflegern könne man "nicht hoch genug anrechnen, was sie da tagtäglich leisten und was sie den Menschen in diesen Situationen auch bedeuten. Die Ärzte genauso, aber die werden vom Berufsstand noch etwas besser angesehen und entlohnt". Unter Tränen erinnert Siemons sich daran, wie eine Krankenschwester ihm auf der Intensivstation einmal, als er endlich einmal wieder ein Getränk mit etwas Geschmack trinken wollte, in ihrer Pause am Automaten unten von ihrem Geld eine Cola kaufte.
28 Kilo nahm Siemons in seiner Zeit im Krankenhaus ab. Auch nach seiner Herz-OP kam es noch einmal zu Komplikationen, in dem Herzbeutel kam es zu Einblutungen. In dieser Zeit verließ ihn die Kraft und er wollte aufgeben. Erneut war es seine Frau, die ihm half weiterzukämpfen. Sie schrie ihn an, flehte ihn an, wenn er nicht für sich kämpfe, dann doch für sie. "Ich habe mir dann vorgenommen, in 5-Minuten-Einheiten zu leben. Ich habe die ersten fünf Minuten überlebt und mir dann gesagt, dass ich die nächsten fünf auch schaffen werde. Und nochmal fünf Minuten, und nochmal fünf Minuten."
Ein Schlüsselerlebnis gab Siemons neue Hoffnung
Daneben gab es ein weiteres Schlüsselerlebnis für Siemons: Eine etwa 80-jährige Frau war mit ihm auf der Intensivstation, ohne Bewusstsein, und die Ärzte und ihr Ehemann warteten lange auf eine Reaktion von ihr. Lange sah es schlecht aus, doch dann drückte die Frau eines Abends plötzlich die Hand der Ärztin. Da habe er sich gesagt, wenn sie es schaffe, "dann schaffe ich es auch", sagt Siemons. "Das war der Hoffnungsschimmer, den ich gebraucht habe. Genau an diesem Morgen habe ich das Versprechen an den lieben Gott gegeben: Wenn ich das überlebe, schreibe ich Dir eine Messe."
Nach einer weiteren OP ging es bergauf und Siemons wurde wieder gesund. Im Herbst 2012 begann er mit der Arbeit an seinem Album und löste sein Versprechen aus der Klinik an Gott ein. Das Album "Das Versprechen" hat darum vor allem ein Ziel: "Unsere Musik hat die Botschaft Hoffnung. Und ich sage jetzt ganz bewusst unsere Musik, weil ich schon lange nicht mehr allein daran arbeite, sondern zusammen mit ganz vielen großartigen Menschen."
"Hoffnung ist das Allerwichtigste, was wir haben"
Siemons betont: "Hoffnung ist das Allerwichtigste, was wir haben. Jeder von uns, und so ist das Leben leider, wird in seinem Leben dunkle Täler durchlaufen müssen. Und in diesen dunklen Tälern ist das, was einen am Leben hält, die Hoffnung." Dies gelte in den aktuellen Zeiten erst recht.
Sinfoglesia ist die erste CD-Veröffentlichung aus dem Hause BurdaForward und wird von Sony Music Entertainment vertrieben. Das erste Album "Das Versprechen" ist am 4. Dezember erschienen und ist hier auf Amazon zu kaufen.