Der Schauspieler Daniel Brühl (43) kann sich vorstellen, in Zukunft noch einmal Regie zu führen. "Ich würde es gerne noch einmal wagen, irgendwann", sagte Brühl der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
"Und gerne auch wieder zusammen mit Daniel Kehlmann als Autor." Sie seien schon wieder dabei herumzutüfteln. "Aber das ist noch zu früh, um etwas zu erzählen."
Brühls erste Regiearbeit - der Psychothriller "Nebenan" - kommt am 15. Juli ins Kino. Darin geht es um menschliche Abgründe und die Verdrängung in Großstädten. Ein Schauspieler (gespielt von Brühl) trifft am Kneipentresen auf einen Nachbarn (Peter Kurth), dann entsteht zwischen beiden ein Wortduell.
So kam ihm die Idee für seinen Film
Die Idee sei in einem Restaurant in Barcelona entstanden. "Ich saß jemandem gegenüber, der sah aus wie ein Bauarbeiter. Ich habe gleich gespürt: Der mag mich überhaupt nicht", sagte Brühl. Dann habe er sich vorgestellt, dass der Mann ein Gerüstbauer sein könnte, der ihn monatelang observiere und in der Bar wiedertreffe.
"Ich habe schnell gespürt: Das ist ein Thema, das mich beschäftigt", sagte Brühl im Interview. "Seit ich aus Köln weggezogen bin, habe ich mich immer ein bisschen wie ein Gentrifizierer gefühlt. Ob es jetzt in Berlin war oder in Barcelona." Er habe sich schon früh ein bisschen zu privilegiert gefühlt.
Dann habe er sich gedacht: "Warum mache ich den Film dann nicht wirklich ganz persönlich und nehme mich als Vorbild für die Figur?" Den könne man "doch wunderbar fertig machen", sagte Brühl und lachte. Er wolle bewusst offenhalten, wie viel von ihm selbst in der Filmfigur stecke. Aber es gebe einige ehrliche Momente.