In der aktuellen, von Harvey Weinstein ausgelösten Missbrauchs-Debatte vergeht kaum ein Tag, an dem niemand von seinen Erfahrungen berichtet. Nun hat sich die isländische Sängerin Björk ("Army of Me") zu wort gemeldet. Auf Facebook berichtete Björk ihren Fans davon, dass sie bei ihren ersten Gehversuchen im Schauspielgeschäft an einen Regisseur geriet, der sich an sie ranmachte und ein Nein nicht akzeptieren konnte.

"Ich komme aus einem Land, in dem Geschlechtergleichheit beinahe existiert. Zur damaligen Zeit kam ich von einem festen Standpunkt aus der Musik und hatte mir Unabhängigkeit erarbeitet. Mit meinem Gang ins Schauspielgeschäft war mir klar, dass es die Norm ist, dass ich als unbedeutender gelte und eher sexuell belästigt werde. Ich geriet dann leider an einen Regisseur und eine ganze Gruppe anderer, die das ermöglicht und sogar bestärkt haben."

Lars von Trier im Visier

"Der Regisseur war sich seines Spieles völlig bewusst und ich bin mir sicher, dass der Film, den er danach machte, auf den Ereignissen mit mir beruht." Die Sängerin habe ihrem Peiniger unmissverständlich klargemacht, dass sie nichts von ihm wolle: "Weil ich stark war und ein tolles Team und nichts zu verlieren hatte, habe ich mich von dem damaligen Projekt entfernt und mich über Jahre erholt. Ich fürchte nur, dass andere Schauspielerinnen, die mit diesem Mann arbeiteten, nicht so stark sind."

Den Namen des Filmemachers ließ Björk offen, schrieb aber von einem "dänischen Regisseur". Da Lars von Trier der einzige Regisseur aus dem skandinavischen Land ist, mit dem Björk einen Film drehte ("Dancer in the Dark"), liegt auf der Hand wen sie meint. Bei den Dreharbeiten im Jahr 2000 soll es immer wieder zu Reibereien zwischen von Trier und seinem Star gekommen sein.

Björks Facebook-Post im Wortlaut: