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"Being David Hasselhoff": Neue Doku zeigt den Hoff selbstironisch wie nie

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Vom Serienstar ("Knight Rider", "Baywatch") erst zur Witz- und dann zur Kultfigur. Selbstironisch und reflektiert wie nie lässt David Hasselhoff in der Arte-Doku "Being David Hasselhoff" seine Karriere Revue passieren.

Was war da los an Silvester 1989, als ein auftoupierter Hüne in blinkender Lederjacke von einer Hebebühne über dem Brandenburger Tor zu "Looking for Freedom" im Playback performte? "David Hasselhoff singt, und die Mauer fällt", titelten die Medien nach dem bizarren Auftritt, der bei manchem Zweifel aufkommen ließ, ob eine Wiedervereinigung wirklich eine gute Idee wäre. Seit einigen Jahren will David Hasselhoff, der in der TV-Serie "Knight Rider" mit einem Auto sprach, richtigstellen, was eh kein Historiker je für möglich gehalten hätte: Der Fall des Eisernen Vorhangs geht nicht auf sein Konto! So auch in der Doku "Being David Hasselhoff" (hier geht's zum Trailer), die am 11. August im "Summer of Freedom" auf Arte läuft.

Abgehalfterter Running Gag oder geschickter Schachzug, um im Gespräch zu bleiben? Wie auch immer, dreißig Jahre nach der schrägen Showeinlage an der Mauer hat Filmemacher Oliver Schwabe den Mann getroffen, der wahlweise als Witzfigur belächelt oder als Kultfigur verehrt wird, mit "Knight Rider" berühmt und mit "Baywatch" reich wurde.

Don't hassel the Hoff

Foto: Imago Images, Der Hoff in Baywatch

Es ist nicht alles neu, was "The Hoff" in Schwabes Film offenbart, aber wie er das macht, ist überraschend selbstironisch. Das Namenskürzel, eigentlich Ausdruck einer Veralberung, hat er sich zu eigen gemacht, etwa mit der Abwandlung wie "Don't hassel the Hoff!", ärger den Hoff nicht. Die Anekdote entstand während der Produktion der Serie "Baywatch", die im US-Fernsehen bereits nach der ersten Staffel erfolglos abgesetzt wurde.

Tatsächlich war Hasselhoff zu diesem Zeitpunkt arbeitslos, ganz unten. In Deutschland und anderen europäischen Ländern mit zig Goldenen Schallplatten aber ein Star. Daraufhin wurde die Strandsoap mit ausländischem Geld weiterproduziert. Low Budget und mit Hasselhoff auch als Produzent. Der verrät jetzt amüsiert, wie man die Episoden mit Zeitlupen von Frauen in Badeanzügen füllte, weil man sonst nichts hatte. Das wurde letztlich das Erkennungszeichen der Serie, die bald mit mehr als einer Milliarde Zuschauern in 142 Ländern zur erfolgreichsten weltweit aufstieg.

"Für die einen singt er nur blöde Schlager, für die anderen ist er ein Kindheitsheld", sagt Schwabe. "Er hat es geschafft, für beides zu stehen und gilt deshalb heute für viele als cool. Und das freut ihn."

O. J. Simpson zerstörte seine Karriere

Tatsächlich ist David Hasselhoff nach wie vor unfassbar populär, generationsübergreifend. Selbst das Internetvideo von 2007, das ihn halb nackt und volltrunken zeigt, konnte dem offensichtlich nichts anhaben. Er ist nicht daran verzweifelt, bei vielen als Trash zu gelten. Er hat das vielmehr für sich zu nutzen gelernt und -etwas Neues daraus geschaffen. Längst ist "The Hoff" die größte Rolle des Ex-Serienstars, ob im Spielfilm "Killing Hasselhoff", in Werbekampagnen wie für "Happy Socks" oder in der Netflix-Soap "Hoff the Record", wo er sich selbst spielt, wie er versucht, mit allen Mitteln dem schwindenden Erfolg auf die Sprünge zu helfen.

Eigentlich träumte der inzwischen 67-Jährige immer davon, als Sänger Erfolg zu haben, auch in den USA. Auf eigene Kosten hatte er 1994 ein Casino gemietet und eine Show veranstaltet. Das Konzert wurde im Pay-TV ausgestrahlt, ausgerechnet am 17. Juni, jenem Tag, als Millionen Amerikaner verfolgten, wie O. J. Simpson vor laufenden Kameras über den Highway gejagt wurde.

Im Oktober geht David Hasselhoff auf eine Tour durch Deutschland und Österreich. Zum Abschluss würde er gern an seinen Coup erinnern: Silvester am Brandenburger Tor? Mal sehen, was dann passiert…

Being David Hasselhoff: Der Trailer
Hier geht es zum Trailer in der Mediathek von Arte