Ich bin ein Star, ich will hier rein: Spätestens seitdem das Dschungelcamp nur noch in Hürth-Efferen statt Australien stattfindet, ist "Das Sommerhaus der Stars" nach oben auf die Wunschliste jedes hauptberuflichen TV-Kandidaten gerückt. Hier muss man weder Kakerlaken noch Känguru-Hoden essen, hat ein Dach über dem Kopf und darf sogar noch seinen liebsten Menschen mitbringen.
Das heißt allerdings nicht, dass nun bereits die Crème de la TV eincheckt im Sommerhaus. Die Kandidat:innen 2021 kann man kennen, muss man aber nicht: jede Menge Menschen aus den hinteren Bereichen des Promi-Alphabets, die sich von ihrem Aufenthalt im "Sommerhaus der Stars" nicht nur 50.000 Euro Siegesprämie erhoffen, sondern auch den Aufstieg wenigstens auf C-Promi-Level. Wer in diesem Jahr bei jedem Paar wissend nickt, kann sich guten Gewissens als Connaisseur des Trash-TVs bezeichnen.
Ex-Viva Moderator Mola betet beim "Sommerhaus der Stars"
Manche wollen auch zurück auf die Bühne der Beliebtheit. Mola Adebisi etwa, einst Viva-Moderator und in seinen besten Zeiten so dermaßen Promi, dass er bereits "bei Rewe erkannt" wurde. Die Frau an seiner Seite heißt Adelina und behauptet von sich, "eigentlich" nach den zehn Geboten zu leben. Weshalb sie an Mola auch am meisten schätzt, dass dieser so "werteorientiert" sei. "Bitte, lieber Gott, gib mir das beste Bett", betet Mola auf der Anreise ins Sommerhaus.
Das steht diesmal erneut in der Nähe der zauberhaften Stadt Bocholt im Kreis Borken – ein verträumter Bauernhof im Münsterland-Style mit dem Geruch nach altem Spüllappen, wie Adebisi zu berichten hat. Gut, dass als nächstes das Auswanderer-Paar Peggy Jerofke und Steff Jerkel anrücken, denn Peggy putzt so gerne. Sagt zumindest ihr Partner Steff. Er dagegen putzt gar nicht. Also "Null, gar nicht". Nur dass das schon mal klar ist.
Ein "Unter uns"-Star zieht ins "Sommerhaus der Stars"
Als nächstes Paar treffen "Unter uns"-Mime Lars Steinhöfel und Partner Dominik Schmitt auf. Als homosexuelles Paar zeichnet sie aus, dass sie "immer gepflegter aussehen als wir Heteros", wie Steff Jerkel klug konstatiert. Warum? Auch da hat Steff eine Vermutung: "Die pflegen sich vermutlich besser."
Auch irgendwie aus dem Fernsehen bekannt sind Roland Heitz mit Freundin Janina Korn, Mike Monballijn mit Gattin Michelle, Yasin Cilingir mit Partnerin Samira und der Almklausi mit Gattin Maritta. Noch weniger bekannt sind vermutlich nur noch Ben Melzer und Sissi Hofbauer: Er hat sich durch seinen Wechsel ins Lager der Männer zur Transgender-Ikone vorgearbeitet. Was sie damit zur Transgenderikonen-Partnerin macht.
Soweit, so erwartbar. Und damit könnte das "Sommerhaus der Stars" eigentlich eintreten in seinen kleinen Ringelpitz mit Anfassen. Das Leben in großer Enge schreibt bekanntlich die schönsten Geschichten, und eigentlich muss man da nur noch mit der Kamera draufhalten. Doch RTL wollte trotzdem lieber auf Nummer sicher gehen. Und hat dem Leben im Sommerhaus ein bisschen auf die Sprünge geholfen.
Mola Adebisis Affäre kommt im "Sommerhaus" ans Licht
Denn diesmal hat RTL mehr Pfeile im Köcher als den sorgfältig komponierten Mix aus alt und jung, hetero und homo, nicht so schlau und eher einfach gestrickt. Diesmal hat RTL zumindest zwei Paaren eine kleine Granate ins Stockbett gelegt: Michelle Monballijn hatte vor langer Zeit einmal eine Kurzzeit-Affäre mit Mola Adebisi. Und das steckt sie gleich mal ihrem Mike.
Mike allerdings schätzt Ehrlichkeit nicht so, oder zumindest nicht in diesem Moment. Wer wohnt schon gerne mit dem Ex der Ehefrau auf engstem Raum zusammen? Michelle bricht angesichts des stinksauren Mike ins Tränen aus, was auch wieder falsch ist: "Hör auf zu weinen", befiehlt Mike. "Das macht uns nur schwach." Sein Rat an Michelle: "Wir nehmen Abstand von ihm. Es sind ab jetzt Feinde."
Und weil die Frau vom Feind immer eine gute Angriffsfläche ist, erzählt Mike gleich mal Adelina, was Sache war. "Ich wollte nur, dass du das weißt, verstehst du?" Adelina aber handelt bekanntlich nach den 10+X Geboten: Du sollst dich nicht instrumentalisieren lassen. "Das ist Vergangenheit", antwortet sie Mike zutiefst gelassen: "Und wir sind alle gesegnet."
Knifflige Spiele im "Sommerhaus der Stars"
Also bleibt Mike nichts anderes übrig, als wieder Abstand zu nehmen vom Abstandskonzept: "Mola, wir müssen mal quatschen." Adebisi ist verblüfft, dass Mike sich so stört an dem Schnee von vorgestern: "Es ist zu unwichtig gewesen, um darüber zu reden." Was allerdings Adebisi nicht davon abhält, diese unwichtige Beziehung vor der gesammelten Mannschaft anzumoderieren. Das Dramolett endet schließlich damit, dass Michelle erneut weint.
Mike entpuppt sich schon in Folge 1 als Produzent von Sprüchen für die Ewigkeit: "Ich trage die Last von uns beiden. Und muss dich gleichzeitig auffangen. Das ist die Aufgabe von einem Ehemann." Oder diesen: "Eine Sache musst du hier und jetzt einfach mal lernen: Du hörst auf mich." Auch schön: "Ich suche nicht das Gute im Menschen, der Mensch muss mich überzeugen, dass er gut ist." Sätze, die man auf Kissen sticken sollte.
Auch wenn Mike bei der ersten Challenge – Reifenklettern in luftiger Höhe – ziemlich abhängt und seine Frau nicht auf ihn hört: Die Monballijns gewinnen das erste Spiel und sind damit safe für die erste Rauswahl. Zittern müssen dagegen Roland und Janina: Sie ist zu laut, er lässt sich immer nur bedienen – so lautet das einhellige Urteil der Sommerhaus-Stars. Okay, fast einhellig. Mike möchte lieber Mola rauswählen und Michelle stimmt zu, denn sie hat hier und jetzt einfach mal gelernt, auf Mike zu hören. Aber wie auch immer: "Das Sommerhaus der Stars" hat einen denkwürdigen Tag 1 hingelegt, der Hoffnung macht auf einen heißen Spätsommer im Dschungel vor Bocholt.
Der Artikel Zum Auftakt von "Sommerhaus der Stars" trifft Mola Adebisi auf seine Ex-Flamme wird veröffentlicht von FOCUS online.