Michael Jackson gehörte zu den umstrittensten Persönlichkeiten der Musik-Geschichte. Für seine Fans war er der einzig wahre "King of Pop" - ein Titel, den sich Michael Jackson zwar selbst gegeben hatte, den aber globale Hitexplosionen wie "Thriller" rechtfertigten. Für seine Gegner war er ein Freak, der sich im Wahn der ewigen Jugend zu Grunde richtete. Ein Perverser, ein Kinderschänder sogar. Der Vorwurf des Kindesmissbrauchs haftete ihm jahrelang an, der Freispruch 2004 hatte daran nichts geändert. Die Gesellschaft verurteilte ihn dennoch.
Dabei blieb Michael Jackson (*29. August 1958 in Gary, Indiana; + 25. Juni 2009 in Westwood, Los Angeles, Kalifornien) selbst immer Kind, ein Träumer, der nie erwachsen werden wollte. Er war der seelische Peter Pan seiner Zeit. Von Kindesbeinen an vom Vater misshandelt und mit seinen Brüdern und der Band "Jackson 5" zum Erfolg gedrillt, durfte er nie Kind sein. 1987 schuf er sich mit der Neverland Ranch seinen eigenen Zufluchtsort, wo er das nachholen wollte, was er nie erleben durfte. Eine Kindheit. Doch nun ließ man ihn nicht. Niemand schützte ihn.
Warum auch? Auf der Bühne wirkte er so stark, so souverän. Wer ihn je live gesehen hat, spürte die pure Energie, die er versprühte. Körperspannung bis ins letzte Glied, so tanzen wie er konnte keiner. Er war "Bad", er war "Dangerous", er war der "Speed Demon". Ein Teufel, der nicht ging, sondern im Moonwalk über die Bühne schwebte. Ein Wesen aus einer anderen Welt. Ein Wesen mit zwei Gesichtern.
Denn so stark wie er auf der Bühne war, so zerbrechlich war er im Leben. An seine Erfolge aus den 80ern und 90ern konnte er nie anknüpfen. Das Hitalbum "Thriller" von 1982, das mit 50 Millionen verkauften Exemplaren alle Rekorde brach, stand wie ein Fixstern am Himmel. 1987 folgte "Bad", 1991 "Dangerous" - das waren die großen Drei. Danach ging es bergab. Sein letztes Album "Invincible" von 2001 verkaufte sich 10 Millionen mal, im Vergleich zu seinen Vorgängern ein Fiasko. Michael Jackson wurde nicht mehr als Musiker wahrgenommen, nur noch als ein Spinner mit einer Maske. Als unverantwortlicher Vater. Als vermeintlicher Pädophiler.
Sein Comeback sollte alles ändern. 10 Konzerte in London waren geplant. Innerhalb von wenigen Minuten waren die Tickets vergriffen. Dann waren es plötzlich 50 Auftritte. Der Druck wuchs. Wie Michael Jackson diesen Marathon überstehen sollte, wusste er vielleicht selbst nicht. Mit noch mehr Medikamenten versuchte er vermutlich sich für seinen aller letzten ganz großen Vorhang fit zu machen. Letztendlich hatte der Zombie aus dem legendären "Thriller"-Video ihn auch im wahren Leben erreicht. Seelisch war er schon seit langem am Ende, nun folgt sein Körper in den Tod. In der Erinnerung wird er ewig leben - und nicht nur in der seiner Fans.
Stefanie Kimler
Dabei blieb Michael Jackson (*29. August 1958 in Gary, Indiana; + 25. Juni 2009 in Westwood, Los Angeles, Kalifornien) selbst immer Kind, ein Träumer, der nie erwachsen werden wollte. Er war der seelische Peter Pan seiner Zeit. Von Kindesbeinen an vom Vater misshandelt und mit seinen Brüdern und der Band "Jackson 5" zum Erfolg gedrillt, durfte er nie Kind sein. 1987 schuf er sich mit der Neverland Ranch seinen eigenen Zufluchtsort, wo er das nachholen wollte, was er nie erleben durfte. Eine Kindheit. Doch nun ließ man ihn nicht. Niemand schützte ihn.
Warum auch? Auf der Bühne wirkte er so stark, so souverän. Wer ihn je live gesehen hat, spürte die pure Energie, die er versprühte. Körperspannung bis ins letzte Glied, so tanzen wie er konnte keiner. Er war "Bad", er war "Dangerous", er war der "Speed Demon". Ein Teufel, der nicht ging, sondern im Moonwalk über die Bühne schwebte. Ein Wesen aus einer anderen Welt. Ein Wesen mit zwei Gesichtern.
Denn so stark wie er auf der Bühne war, so zerbrechlich war er im Leben. An seine Erfolge aus den 80ern und 90ern konnte er nie anknüpfen. Das Hitalbum "Thriller" von 1982, das mit 50 Millionen verkauften Exemplaren alle Rekorde brach, stand wie ein Fixstern am Himmel. 1987 folgte "Bad", 1991 "Dangerous" - das waren die großen Drei. Danach ging es bergab. Sein letztes Album "Invincible" von 2001 verkaufte sich 10 Millionen mal, im Vergleich zu seinen Vorgängern ein Fiasko. Michael Jackson wurde nicht mehr als Musiker wahrgenommen, nur noch als ein Spinner mit einer Maske. Als unverantwortlicher Vater. Als vermeintlicher Pädophiler.
Sein Comeback sollte alles ändern. 10 Konzerte in London waren geplant. Innerhalb von wenigen Minuten waren die Tickets vergriffen. Dann waren es plötzlich 50 Auftritte. Der Druck wuchs. Wie Michael Jackson diesen Marathon überstehen sollte, wusste er vielleicht selbst nicht. Mit noch mehr Medikamenten versuchte er vermutlich sich für seinen aller letzten ganz großen Vorhang fit zu machen. Letztendlich hatte der Zombie aus dem legendären "Thriller"-Video ihn auch im wahren Leben erreicht. Seelisch war er schon seit langem am Ende, nun folgt sein Körper in den Tod. In der Erinnerung wird er ewig leben - und nicht nur in der seiner Fans.
Stefanie Kimler