Bereits die Cartoons und die Zeichentrick-Serie waren beliebt. Doch erst richtig zum Kult wurde die Addams Family rund um Morticia, Gomez, Wednesday, Pugsley und Onkel Fester erst mit dem Film von 1991 und seiner Fortsetzung von 1993. Bis heute erfreut sich die schräge Familie mit einem Hang zu allem Makaberen großer Beliebtheit. Das zeigen nicht zuletzt die beiden erfolgreichen Animationsfilme von 2019 und 2021 über sie und vor allem die Serie "Wednesday", die zu den meistgesehenen Inhalten beim Streamingdienst Netflix gehört.

Doch wie steht es um die Schauspieler und Schauspielerinnen von "Die Addams Family" und "Die Addams Family in verrückter Tradition"? Was haben die Stars nach den Filmen gemacht?

Anjelica Huston

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In "John Wick: Kapitel 3" spielt Anjelica Huston die Direktorin des Tarkovsky-Theaters.

Die 1951 geborene Anjelica Huston war schon vor "Die Addams Family" kein unbeschriebenes Blatt. Als Tochter des Filmregisseurs John Huston, der u.a. den Klassiker "Der Schatz der Sierra Madre" inszenierte, kam sie bereits in jungen Jahren in Berührung mit Hollywood. In den 1970er-Jahren arbeitete Anjelica Huston noch hauptsächlich als Model, ehe sie Anfang der 1980er erste Filmrollen übernahm, darunter in "Wenn der Postmann zweimal klingelt".

Ihren Durchbruch feierte sie schließlich mit der Schwarzen Komödie "Die Ehre der Prizzis" unter der Regie ihres Vaters. Für die Rolle der Maerose Prizzi bekam Huston sogar einen Oscar in der Kategorie Beste Nebendarstellerin. Weitere Nominierungen für "Feinde – Die Geschichte einer Liebe" und "Grifters" folgten. Ebenfalls große Beachtung fand ihr Film "Hexen hexen", der auf dem gleichnamigen Kinderbuch von Roald Dahl basiert. Den Höhepunkt ihrer Popularität genoss Huston allerdings wohl mit ihrer Rolle als Morticia Addams in den beiden "Addams Family"-Filmen. Für beide wurde die Schauspielerin für je einen Golden Globe nominiert. Mit "Schutzlos – Schatten über Carolina" feierte Huston dann 1996 ihr Regiedebüt. Drei Jahre später legte sie mit "Frauen unter sich" ihre zweite Regiearbeit vor.

In den letzten zwei Jahrzehnten etablierte sich Huston vornehmlich als gefeierte Charakterdarstellerin in Nebenrollen. Speziell ihre Zusammenarbeit mit Regisseur Wes Anderson, für den sie für vier Filme ("Die Royal Tenenbaums", "Die Tiefsestaucher", "Darjeeling Limited", "The French Dispatch) vor der Kamera stand, ist in dieser Schaffensperiode zu nennen. Zudem war sie auch in Serien wie "Medium", "Smash" und "Transparent" mit an Bord. Zuletzt war Anjelica Huston unter anderem in "John Wick: Kapitel 3" zu sehen.

Große Aufmerksamkeit bekam auch ihre turbulente Beziehung mit Jack Nicholson, mit dem sie von 1973 bis 1989 zusammen war. 1992 heiratete Huston dann den Bildhauer Robert Graham. Mit ihm war sie bis zu dessen Tod 2008 zusammen. 2015 erschien Hustons Biografie "Das Mädchen im Spiegel: Eine Autobiographie".

 

 

Raúl Juliá

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Raúl Juliá in "Kuß der Spinnenfrau".

Raúl Juliá wurde 1940 in Puerto Rico geboren. Nach einem Schauspielstudium in New York war er in den 1970er-Jahren hauptsächlich in Theaterstücken zu sehen und wurde in dieser Zeit mehrmals für den Tony Award nominiert. Seinen Durchbruch im Filmgeschäft feierte Juliá schließlich mit dem Drama "Kuß der Spinnenfrau". Für die Darstellung eines politischen Gefangenen wurde Juliá sogar für einen Golden Globe nominiert.

Danach war der puerto-ricanische Schauspieler in einigen Filmen zu sehen, darunter "Der Morgen danach", "Mond über Parador", "Tequila" Sunrise", "Aus Mangel an Beweisen" und "Rookie – Der Anfänger". Sein Karrierehoch feierte Raúl Juliá aber defintitv als Gomez Addams in den beiden "Addams Family"-Filmen.

Um so tragischer ist deshalb auch der Tod des Schauspielers etwa ein Jahr nach dem 2. Teil. So starb Raúl Juliá am 24. Oktober 1994 im Alter von nur 54 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls. Sein Leichnam wurde nach Puerto Rico überführt, wo er ein Staatsbegräbnis erhielt. Vor seinem Tod drehte Juliá noch die Videospielverfilmung "Street Fighter – Die entscheidende Schlacht", die 1995 erschien.

Christopher Lloyd

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In "The Tender Bar" spielte Christopher Lloyd unter der Regie von George Clooney.

Genau wie Huston und Juliá war auch Christopher Lloyd vor den "Addams Family"-Filmen bereits bekannt. Erste Schritte in der Schauspielbranche unternahm er nach seinem Abschluss am Neighborhood Playhouse Theater in New York City am Broadway. Nach seinem Filmdebüt in "Einer flog über das Kuckucksnest" war der 1938 geborene Schauspieler hauptsächlich in kleineren Nebenrollen zu sehen, unter anderm in der Serie "Taxi" oder dem Film "Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock". Doch dann kam sein großer Durchbruch: In der Rolle des trotteligen Wissenschaftlers Doc Brown in der gefeierten "Zurück in die Zukunft"-Trilogie wurde Christopher Lloyd weltberühmt.

Es folgten Hits wie "Falsches Spiel mit Roger Rabbit" oder eben die "Addams Family"-Filme, in denen er die Rolle von Onkel Fester verkörperte. Auch danach war Lloyd ein vielbeschäftigter Mann: Er trat in zahleichen Filmen (u.a. "Piranha 3D", "Sin City 2") und Serien (u.a. "The Big Bang Theory", "12 Monkeys") auf – allerdings meist nur in kleinen Nebenrollen. Zudem spielte Lloyd 1996 die Hauptfigur in dem Videospiel "Toonstruck". Zuletzt war der Schauspieler unter anderem im Actioner "Nobody" und dem Drama "The Tender Bar" zu sehen.

Insgesamt spielte Christopher Lloyd im Laufe seiner Karrier in über 200 Filmen und Serien mit – hauptsächlich im Komödien-Genre. Dabei verkörperte er meist schräge und verrückte, aber auch liebesnwerte und gutmütige Figuren. Sein Neffe Sam Loyd (1963-2020) war ebenfalls als Schauspieler aktiv. Bekannt wurde er durch die Serie "Scrubs".

Christina Ricci

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In der Serie "Z: The Beginning of Everything" war Christina Ricci als Zelda Sayre, die Ehefrau von Schriftsteller F. Scott Fitzgerald, zu sehen.

Christina Ricci, die 1980 geboren wurde, begann sehr früh ihre Schauspielkarriere. Bereits als kleines Mädchen stand sie für diverse Werbespots vor der Kamera, ehe sie mit Filmen wie "Meerjungfrauen küssen besser" erste Filmerfahrungen sammelte. Ihr großer Durchbruch kam schließlich 1991 mit "Die Addams Family". Kritiker wie Publikum feierten Riccis Darstellung des jungen Mädchens Wednesday. In den 1990er-Jahren avancierte sie deshalb zu einem gefragten Kinderstar und war in einigen erfolgreichen Produktionen (u.a. "Casper) zu sehen.

Spätestens mit Auftritten in Filmen wie "Now and Then – Damals und heute", "Der Eissturm", "Fear and Loathing in Las Vegas" und "The Opposite of Sex – Das Gegenteil von Sex" etablierte sich Ricci schließlich aber auch als ernstzunehmende Schauspielerin. Für "The Opposite of Sex" wurde sie gar für einen Golden Globe nominiert. Nach diesen Erfolge baute Ricci ihre Hollywood-Karriere weiter aus und spielte in den unterschiedlichsten Filmen mit, darunter "Sleepy Hollow", "Monster", "Speed Racer" und "Matrix Resurrections". Außerdem war Ricci nebenher immer wieder in Serien wie "Ally McBeal", "Pan Am", "Z: The Beginning of Everything" und "Yellowjackets" zu sehen.

2022 kehrte sie schließlich zu ihren Wurzeln zurück. In der Netflix-Serie "Wednesday", die von Riccis Durchbruchsrolle handelt, spielt die Figur der Marilyn Thornhill. Wednesday wird hingegen von Jenna Ortega verkörpert.

Jimmy Workman

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Nach den "Addams Family"-Filmen war Jimmy Workman (r.) nur noch gelegentlich als Schauspieler zu sehen, ehe er den Beruf wechselte.

Jimmy Workman wurde witzigerweise entdeckt, als seine Schwester Shanelle für "Die Addams Family" vorsprach. Er spielte am Filmset herum und fiel sofort den Casting-Direktoren auf. Die waren begeistert von Workman und boten ihm die Rolle von Pugsley an, die er dann auch in der Fortsetzung verkörperte.

Nach "Die Addams Family in verrückter Tradition" war er nur noch gelegentlich als Schauspieler aktiv. So spielte er unter anderem in den Komödien "Black Sheep" und "Besser geht's nicht" mit. Seit 2004 war Workman in keinem Film mehr zu sehen. Der Branche blieb er aber treu. So arbeitet Workman heute als Techniker hinter der Kamera.

Seine Halbschwester Ariel Winter ist ebenfalls schauspielerisch aktiv. Berühmt wurde sie durch die Sitcom "Modern Family".