"Vikings" zählt seit 2013 zu den beliebtesten Serien überhaupt. Die Saga um die Nordischen Mythen wird zwar stark romantisiert und hollywoodisiert dargestellt, doch in einer Zeit, in der "Game of Thrones" auserzählt ist, ist die Wikinger-Serie ein willkommener Ersatz. Regelmäßig werden Fans vom Hocker gerissen. Etwa, wenn wieder mal einer der Hauptcharaktere völlig unerwartet verstirbt – ganz im Stile von "Game of Thrones". Dazu zählt vor allem der Tod von Ragnar Lothbrok in der vierten Staffel. Sein Tod in einer Schlangengrube war nicht nur grausam, sondern auch für die Fans eine ganz schwere Pille. Doch auch in der jüngeren Vergangenheit kam es zu Toden, die überraschten.

So starb Ragnars Frau Lagertha schon in der sechsten Episode der sechsten und finalen Staffel. Der Seher hatte ihr bereits in der vierten Staffel vorausgesagt, dass einer von Ragnars Söhnen sie umbringen würde. Dass dies jedoch schon so früh in der letzten Staffel eintreten würde, brachte die Fans dann doch auf die Palme. Besonders, da sie elendig im Dreck der Straße verreckt ist.

Dass "Vikings" zwar auf der Nordischen Saga basiert, vieles aber der Fiktion der Autoren entspringt, dürfte keine Überraschung sein. Dennoch hagelt es regelmäßig Kritik an der Darstellung der Mythen und Sagen Skandinaviens. Der Mitbegründer der Viking-Metal-Band "Enslaved" Grutle Kjellson kritisierte in einem Interview mit CinemaBlend mangelnde Authentizität und hält der Serie vor, "Fake" zu sein. "Vikings zerstört in gewisser Weise diese Ära für mich. Ich hätte nichts dagegen, wenn sie [...] es als Märchen (umsetzen). Es basiert überhaupt nicht auf historischen Fakten oder Artefakten. Es basiert alles auf Archäologie und Geschichte. Alles an dieser Serie ist falsch. [Die Wikinger] sahen nicht so aus, sie lebten nicht so, sie benahmen sich nicht so und sie sprachen mit Sicherheit nicht so. Es ist nur eine dumme Hollywood-Adaption. Es ist noch nicht einmal eine Adaption. Es ist ein Märchen, das sie 'Vikings' genannt haben. Sie hätten es auch "Conan und seine Freunde auf neuen Abenteuern" nennen können. Das ist meine Meinung." Was Kjellson zumindest zum Teil befähigt, überhaupt ein derart vernichtendes Urteil abzugeben: Er wurde von der norwegischen Regierung gebeten, zum 200. Jahrestag der Verfassung einen Song zu schreiben.

Für die Zeit nach "Vikings" bleibt den Fans übrigens die Aussicht auf ein Spin-off. "Vikings: Valhalla" wurde von Netflix bestellt. Wann die Serie allerdings erscheint, ist noch völlig offen. Zuvor muss ohnehin noch ein Rechtsstreit mit einer deutschen Firma beigelegt werden. "Valhalla" soll dann etwa 100 Jahre nach dem Ende von "Vikings" einsetzen. Bekannte Gesichter aus der Mutter-Serie sind deshalb nicht zu erwarten. Stattdessen soll die Serie von Leif Erikson, Freydis, Harald Harada und dem normannisches König Wilhelm der Eroberer erzählen. Diese Männer und Frauen werden neue Wege ebnen und dabei ums Überleben in einem sich verändernden Europa kämpfen.