Die alte Geschichte mit dem Prophet im eigenen Land. Während die deutsche Serie "Dark" hierzulande in der Öffentlichkeit nicht allzu breit wahrgenommen wurde, feierten Fans sie in anderen Ländern stärker, zumindest in den sozialen Medien. Mediengeschichte hat "Dark" in Deutschland aber auf jeden Fall geschrieben: Es handelt sich bei der Serie von Baran bo Odar (Who Am I – Kein System ist sicher) schließlich um die erste deutsche Netflix-Produktion. Im Dezember 2017 ging "Dark" auf der weltgrößten Streamingplattform an den Start.
Die Parallelen zu einer anderen Hitserie von Netflix ist nicht zu übersehen, auch wenn "Dark" angeblich schon früher geplant war: "Stranger Things." Wie die amerikanische Hitserie, ebenfalls aus dem Hause Netflix, spielt "Dark" in einer Kleinstadt, zeitlich zumindest teilweise in den 1980er-Jahren und bedient damit den Retrotrend, der in den 2010er-Jahren kulturell sehr einflussreich war.
Achtung SPOILER folgen
Schauplatz von "Dark" ist das (fiktive) mitteldeutsche Städtchen Winden, das in der Nähe eines Atomkraftwerks liegt. Dort verschwinden im Sommer 2019 zwei Jungen, dafür taucht eine unbekannte Leiche mit seltsamen Verbrennungen an Augen und Schläfen auf. Nur der Anfang einer mysteriösen Geschichte, in die fast alle Bewohner von Minden verwickelt sind.
Einer der Jungen, Sohn des Polizisten Polizisten Ulrich Nielsen (Oliver Masucci) kehrt aus einer unheimlichen Höhle zurück - und landet im (sehr atmosphärisch rekonstruierten) Winden des Jahres 1986. Doch bei zwei Zeitebenen bleibt es bei "Dark" nicht: Es geht auch noch ins Jahr 1953, ebenfalls akkurat ausgestattet. Und am Ende der ersten Staffel springt die Handlung nicht nur zurück, sondern auch nach vorne, in eine nicht allzu ferne Zukunft.