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Das deutsche "Vikings": Die wahre Geschichte hinter der Netflix-Serie "Barbaren"

Auf Netflix begeben sich Zuschauer bald tief in die Wirrungen der germanischen Geschichte: "Barbaren" entführt die Zuschauer in eine der berühmtesten Schlachten des römischen Imperiums: die Hermannsschlacht im Teutoburger Wald.

Epische Kostümserien mit großen Schlachten erfreuen sich enormer Beliebtheit. Nach dem Fantasy-Meilenstein "Game of Thrones" und der Wikinger-Saga "Vikings" wagte sich Netflix an die Geschichte der Germanier: "Barbaren" Staffel 2 startet am 21. Oktober 2022 beim Streamingdienst und dürfte insbesondere für Fans von historischen Serien ein Leckerbissen werden. Doch wie viel Wirklichkeit steckt im Stoff der Geschichte?

Barbaren: So viel Historie steckt in der Netflix-Serie

Foto: Netflix, In "Barbaren" kommt es zum Krieg mit dem Römischen Reich.

"Barbaren" spielt im Jahr 9 nach Christus, während der Unterdrückung der germanischen Stämme durch das Römische Reich. Damals diente die Eroberung des Raumes der Germanen für Rom vor allem der Abschreckung anderer Völker. Die zerstrittenen germanischen Stämme wurden kaum als ernstzunehmende Bedrohung angesehen. Das änderte sich, als Publius Quinctilius Varus zum Statthalter des germanischen Bodens ernannt wurde – und hohe Tribute von den Bewohnern forderte, die die Unterdrückten nicht länger hinnehmen wollten.

Dies rief den Cherusker Arminius auf den Plan. Er kam aus einer der führenden Familien seines Stammes und diente während der Besatzung dem römischen Heer. Als die Römer schließlich bis an die Weser vordrangen, beschloss Arminius, einen Aufstand gegen sie zu planen. Erfolgreich unterwanderte er Varus und dessen römische Besatzungszone und konnte so einen Hinterhalt auf die Römer ausarbeiten. Diese wurden durch einen Aufruhr aus ihrem Lager gelockt und in einem ihnen unbekannten Gebiet angegriffen – die Schlacht um den Teutoburger Wald ging als eine der verheerendsten Schlachten des Römischen Reiches in die Geschichte ein. Der gepeinigte Varus soll noch während der Schlacht Selbstmord begangen haben.

Foto: Netflix, Die Barbaren änderten die Geschichte Europas für immer.

Für die Geschichte Europas war die Schlacht ein entscheidender Moment: Der Sieg gegen die Römer vereitelte deren weitere Expansion in den Norden – und vereinte die untereinander verfeindeten germanischen Stämme. Die Schlacht wurde im Nordischen als "Hermannsschlacht" bekannt (Hermann war der Kriegsname von Arminius), während die Römer sie "Varusschlacht" bzw. "Varusniederlage" tauften.

Die Netflix-Serie dreht sich hauptsächlich um den Konflikt in Arminius  – wie er hin- und hergerissen zwischen seinem germanischen Stamm und seiner römischen Erziehung ist. Eine Schlüsselrolle nimmt dabei Thusnelda ein. Sie war in der Historie die Tochter des Cheruskerfürsten Segestes und wurde später die Gemahlin von Arminius. Die Liebe der beiden zueinander könnte eine der entscheidenden Motivationen für Arminius gewesen sein, seine römischen Herren zu verraten.

In der Serie wird Arminius vom Österreicher Laurence Rupp gespielt, die Rolle der Thusnelda übernimmt die Deutsche Jeanne Goursaud. Gedreht wurde in Budapest, hinter der Serie steht der französische Filmkonzern Gaumont.