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Weltmeister des PR-Gags

Stefan Raab

Der Weltmeister des PR-Gags und seine absurdesten Aktionen

Weltmeister des PR-Gags
Die Anfänge bei VIVA

Schon 1994 machte Raab als Moderator von "Vivavision" auf sich aufmerksam. Mit seinen bizarren und unterhaltsamen Straßenumfragen, bei denen er ahnungslose Passanten auf die Schippe nahm ("Jetzt ist es erlaubt, 30 Gramm Schaschlik mit sich zu führen. Was halten Sie davon?"), konnte er das Publikum des Musiksenders VIVA für sich gewinnen.

Raab singt beim Grand Prix, Raab boxt gegen eine Frau, Raab stürmt die Hitparaden und Raab startet auch bei Olympia. Kein anderer deutscher Entertainer steht so oft in den Schlagzeilen wie der Metzger mit eigener TV-Show.

Seine Fleischerlehre absolvierte er mit Auszeichnung

Am 20. Oktober 1966 wurde er als Sohn einer katholischen Metzgerfamilie in Köln geboren. Der Betrieb der Eltern war ein angesehenes Unternehmen im Kölner Stadtteil Sülz. So lag es nahe, dass auch Sohn Stefan sich zunächst als Fleischerfachmann verdingen sollte - seine Lehre absolvierte er mit Auszeichnung als bester Lehrling im Innungsbezirk, Note "sehr gut". Doch das war Raab nicht genug: Parallel zur Ausbildung studierte er in Köln und Bielefeld fünf Semester Jura.

Und wie konnte ein Metzger und Jurastudium-Abbrecher zu Deutschlands bekanntestem Blödelbarden aufsteigen? Ganz einfach, es war Zufall. Raab hatte eigentlich andere Pläne und wollte in den elterlichen Betrieb einsteigen. Doch sein Vater brachte ihn davon ab, schlug ihm vor, doch "was Eigenes" auf die Beine zu stellen. "Dann kannste selber bestimmen, was mit dir passiert", soll er gesagt haben.
Autodidakt & Selfmademan

Raab, der sich als Autodidakt das Spielen auf Klavier, Gitarre, Schlagzeug und Ukulele beigebracht hat, gründete schon während der Schulzeit eine Sacro-Pop-Band. Seine ersten Erfolge als Produzent feierte er in der Wurstküche seiner Eltern, in der er sich 1990 ein kleines Tonstudio eingerichtet hatte. Dort produzierte er Werbejingles, schrieb u.a. Songs für die "Prinzen" und Swing-Arrangements für den RIAS Berlin.

Im November 1993 marschierte er zum gerade neu gegründeten Musiksender VIVA, um dort seine Programmjingles anzubieten. Als Moderator der Sendung "Vivavision" kam er kurze Zeit später wieder heraus. Er war in ein Moderatoren-Casting geraten. Die Verantwortlichen waren von seiner spontanen, frechen Art begeistert und boten ihm sofort eine eigene Sendung an. "Alles, was danach kam, ist einfach so passiert", sagt Raab.

Raabs Späße waren derb

Mit seinem erklärten Lebensmotto "Jede Menge Spaß" blödelte er von 1994 bis 1998 dreimal wöchentlich auf VIVA, verprügelte in seiner Sendung Heino mit dem Schaumstoffhammer und richtete Rex Gildo das Toupet. Er ging auf die Straße, um auf Kosten ahnungsloser Passanten seine jungen Zuschauer zu amüsieren.
Raabs Späße waren derb. Zu derb für Rödelheims härtesten Rapper Moses Pelham, den Raab in seiner Sendung "Vivavision" mehrmals Möschen genannt hatte. Moses P. verstand keinen Spaß und zertrümmerte Raab 1997 hinter den Kulissen der "Echo"-Verleihung das Nasenbein. Eine neue Erfahrung für den ehemaligen Jesuitenschüler und Messdiener Raab, der sich nie geprügelt und auch nicht gehascht hatte. Neben seinem Job als Moderator bei VIVA bastelte Raab an seiner Karriere als Musiker und Produzent. Neben seinen Songs "Böörti Böörti Vogts" (1994), "Ein Bett im Kornfeld" (1995) und "Hier kommt die Maus" (1996), mit denen Raab den Sprung in die deutschen Charts schaffte, trat er auch als Produzent von Rapper Bürger Lars Dietrich auf, für den er 1997 den Sommerhit "Sexy Eis" schrieb.

1998 verabschiedete sich Raab von "Vivavision". Als über 30-Jähriger fühlte er sich zu alt für den Popsender VIVA. Nach seinem Abschied sollte ihn nun aber auch der Rest der Republik kennen lernen. Er gründete seine eigene Produktionsfirma "Metzger Raab TV", um sich so neben der Kölner Produktionsfirma Brainpool möglichst viel Mitspracherechte bei seiner Sendung "TV total" zu sichern. Seit März 1999 wird "TV total" von Pro Sieben ausgestrahlt und Raab stieg zur Kultfigur der deutschen Medienlandschaft auf. Seinen Erfolg erklärt er sich selbst so: "Die Idee muss leicht sein, sonst ist sie nicht gut. Die Ausführung muss zudem akribisch sein, sonst wirkt es nicht leicht."

Schreiber & Mentor

Seit 1998 betätigt sich Raab zudem im europäischen "Grand Prix"-Gesangs-Umfeld, zunächst als Schreiber für Guildo-Horn ("Piep, piep, piep), zwei Jahre später singt er selbst ("Wadde Hadde Dudde Da?") und 2003 als Mentor von Max Mutzke mit "Can't Wait Until Tonight". In diesem Jahr veranstaltet Raab schließlich seine eigene Musik-Ausscheidung - den Bundesvision Song Contest.

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