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Stars im TV

Die zwei Gesichter der Charlize Theron

Stars & Showbiz - Charlize Theron
Charlize Theron in "Kaltes Land" (l.) und "The Italian Job" Warner Bros. Ent. / Concorde

Mut zur Hässlichkeit: Seit "Monster" spielt die Schöne aus Südafrika immer wieder die Kaputten aus Amerika.

Übergewichtige Unterschichtsschlampe
Foto: e-m-s, Mehrfach preisgekrönt: "Monster" mit Charlize Theron und Christina Ricci
Die Verwandlung vom stolzen Schwan zum hässlichen Entlein gelang Theron perfekt. Mit künstlichen Zähnen, Ringen unter den Augen und 13 Kilo zu viel auf den Rippen nahm man ihr die Unterschichtsschlampe sofort ab. Aber es war mehr noch die Intensität der Darstellung, die Art, wie sich Theron bewegte, laut und lärmend wie ein Mann, die überzeugte. Ein verdienter Oscar war der Lohn. Theron nutzte die Chance. Sie zeigte, dass sie eine Charakterdarstellerin von Rang ist. Kein Wunder, dass sich vor Kurzem Jessica Biel eine Rolle wie die der Serienkillerin in "Monster" wünschte.

Leidenschaft ist alles

Seitdem hat Charlize Theron geschickt die Balance gehalten zwischen Filmen mit Anspruch und Popcornkino wie "Hancock". "Kaltes Land" gehört in die erste Kategorie. Wie "Monster" basiert auch dieses Drama auf einem authentischen Fall. Die schöne Blonde spielt eine Minenarbeiterin, die sich gegen sexuelle Belästigung zur Wehr setzt. Auch privat beweist sie soziales Engagement, unterstützt in ihrer Heimat Südafrika Organisationen, die sich um Vergewaltigungsopfer kümmern. Der Schutz der Meere ist ein weiteres Thema, das sie bewegt. Und sie geht auf die Straße, um, obwohl selbst hetero, für das Recht auf gleichgeschlechtliche Ehe zu demonstrieren.

TV-Tipp: Charlize Theron in "Kaltes Land": FR, 14.8. 22.30 Uhr, ZDF:

Lesetipp

Dabei bewegt sie sich im teuren Dior-Kleid auf dem roten Teppich genauso sicher und natürlich wie in Jeans bei Demos auf dem Asphalt. Gerade wurde Charlize Theron vom "Glamour"-Magazin in die Top 50 der glamourösesten Menschen der Welt 2009 gewählt. Sie akzeptiert das als Teil ihres Jobs. Aber richtig wichtig ist ihr das nicht. Bei der Berlinale 2004, wo sie für "Monster" den Silbernen Bären als beste Schauspielerin erhielt, sagte Theron: "Es wird viel zu viel Wert auf das Promi-Getue gelegt." Sie selbst bewundert andere Darsteller für das, was diese geleistet haben: Elizabeth Taylor für "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?" und Robert De Niro für "Taxidriver".

Ohne Leidenschaft könne sie nicht leben, sagt Theron. Man sieht es ihren Filmen an. Auch "The Road", ein Endzeitdrama mit Viggo Mortensen, und das Mutter-Tochter-Duell "The Burning Plain" (Kim Basinger spielt ihre Mutter) stehen in dieser Tradition. Ende dieses, Anfang nächsten Jahres sollen beide Filme in die Kinos kommen. 2011 folgt dann dem Italian "The Brazilian Job". Auch Charakterstars lieben Actionfilme.

Text: Rainer Unruh