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Mit 92 Jahren

"Soko 5113"-Star Hans Schulze ist tot

Hans Schulze
ZDF

Der Kölner Schauspieler Hans Schulze ist im Alter von 92 Jahren gestorben. Bekannt wurde der gebürtige Bochumer durch seine Rolle als Kriminaldirektor Stanelle in der Serie "Soko 5113".

Traurige Nachricht! Hans Schulze ist tot. Der unter anderem aus "Soko 5113" bekannte Schauspieler ist im Alter von 92 Jahren gestorben. 

Wie EXPRESS.de am Donnerstagmorgen (31. August 2023) aus Familienkreisen erfuhr, ist Hans Schulze am Dienstag in seinem Haus in Köln verstorben. Er hinterlässt vier erwachsene Kinder, elf Enkelkinder und sieben Urenkel.

Fast zwei Jahrzehnte mimte Hans Schulze den Kriminaldirektor Stanelle

Die Rolle des Kriminaldirektors Stanelle ("Soko 5113", 1978 bis 1996) machte ihn berühmt. Fest verwurzelt war Hans Schulze aber auf der Theaterbühne. Über Jahrzehnte hinweg trat er in vielen großen Häusern im deutschsprachigen Raum auf. Und er leitete die Schauspielschule Bochum. 1996 wurde ihm der Professoren-Titel verliehen.

Hans Schulze wurde am 7. Oktober 1930 in Bochum geboren. Dort absolvierte er von 1950 bis 1953 an der damaligen Westfälischen Schauspielschule, der heutigen Schauspielschule Bochum, seine Ausbildung. Nach ersten Theaterengagements in Bonn, Münster, Oldenburg und Basel war er von 1963 bis 1968 Mitglied des Ensembles des Staatstheaters Wiesbaden.

1968 wechselte er nach Köln, wo er bis 1979 zum Ensemble – und zuletzt zum Dreier-Direktorium zählte. Es folgten Stationen am Staatsschauspiel Stuttgart (1979 – 1981) am Theater an der Ruhr (Mülheim an der Ruhr; 1981–1983), am Düsseldorfer Schauspielhaus (1983 – 1986), am Bayrischen Staatsschauspiel (1986–1989), sowie am Theater Bremen (1992 – 1994).

Hans Schulze übernahm Synchronarbeiten, Vortragsaufträge, spielte alle großen Theaterrollen, unter anderem den Robespierre in "Dantons Tod" (Georg Büchner), trat in Shakespeare-Inszenierungen als König Claudius im "Hamlet", als Antonius in "Antonius und Cleopatra" auf.

Schulzes eigentliche Heimat war die Theaterbühne

Zu seinen Rollen zählte zudem der Mephisto in Goethes "Faust" und der Macheath in der "Dreigroschenoper" von Brecht und Weill. 1986 spielte Schulze die Titelrolle in der Uraufführung des Stücks "Ich, Feuerbach" von Tankred Dorst. 

2002 übernahm er bei den Heidelberger Festspielen die Titelrolle des William von Baskerville in einer Bühnenfassung des Romans "Der Name der Rose" von Umberto Eco. Und nicht zuletzt "König Lear" von William Shakespeare.

Höhepunkt von Schulzes Theaterlaufbahn waren seine Auftritte bei den Salzburger Festspielen. Dort spielte er in den Jahren 1984 und 1985 die Titelrolle in Lessings "Nathan der Weise" in der Inszenierung von Johannes Schaaf.

Seit den 1950er Jahren zog es Hans Schulze auch immer wieder vor die Kamera. Sein Filmdebüt gab er 1955 in der DEFA-Produktion "Ernst Thälmann – Führer seiner Klasse". Später trat er in mehreren Fernsehfilmen auf. Er übernahm zudem Rollen in Fernseh-Mehrteilern wie "Die Rote Kapelle" und Jauche und Levkojen. (red)