Senta Berger (75) ist und bleibt eine Ausnahme-Künstlerin.
Die Schauspielerin feierte in diesem Jahr ihr 60-jähriges Bühnenjubiläum. Höchste Zeit, ihr endlich einen Preis für ihr Lebenswerk zu verleihen! Beim Deutschen Fernsehpreis kommende Woche [2. Februar] wird die gebürtige Österreicherin als Künstlerin, "die mit ihrem vielfältigen Schaffen über Jahrzehnte immer wieder neue Impulse gesetzt und damit zahlreiche Schauspielerinnen und Schauspieler, aber auch Regisseure, Autoren und nicht zuletzt ihr Publikum immer wieder inspiriert hat" ausgezeichnet. Für Dr. Thomas Bellut, Intendant des ZDF, sei es "eine ganz besondere Freude, Senta Berger mit dem Ehrenpreis des Deutschen Fernsehpreises auszuzeichnen." Sie habe "das fiktionale Fernsehen vom legendären 'Kir Royal' bis zur Reihe 'Unter Verdacht' geprägt."
Neben zahlreichen Theaterstücken, Fernseh- und Kinofilmen wirkte Senta Berger in Hollywoodproduktionen mit, darunter 'Geheime Wege', 'Die Sieger' oder 'Mohn ist auch eine Blume'. Auch deshalb wird sie gerne als Grande Dame des deutschsprachigen Films bezeichnet - was Senta aber gar nicht wirklich schmeckt. "Das ist ungefähr die langweiligste Beschreibung meiner Person, die es überhaupt gibt - und entspricht ja auch in keiner Weise meiner Haltung dem Leben gegenüber", echauffierte sie sich in einem Interview mit 'Merkur'. Auch, dass sie als Vorbild dienen sollte, lehnt sie eher ab: "Was können die jungen Frauen von mir lernen?", fragte Senta Berger sich. "Ich kann keine Ratschläge geben. Alles ist heute anders als damals, als ich eine junge Frau war. Es ist schwieriger, glaube ich. Die Frauen heute haben sich das Recht auf Studium und Arbeit verdient, doch gleichzeitig ist ihnen noch mehr aufgebürdet worden. Wir brauchen ja zu der emanzipierten Frau den emanzipierten Mann, sonst funktioniert das Gleichheitsprinzip nicht. Und diese Männer haben wir noch nicht wirklich."
/Cover Media