Er stand noch mit fast 100 Jahren auf der Bühne. Herbert Köfer, einer der bekanntesten Schauspieler der DDR und auch nach dem Mauerfall erfolgreich, ist am Samstag (24.7.) im Alter von 100 Jahren gestorben. Das teilte seine Witwe Heike Köfer der dpa mit.
Der gebürtige Berliner stand rund 80 Jahre auf der Bühne. Er war Theater- und Filmschauspieler, Moderator und Synchronsprecher. Vor allem in seiner Paraderolle als Opa Paul Schmidt in der DDR-Fernseh-Serie "Rentner haben niemals Zeit" spielte er sich in die Herzen der Zuschauer.
Herbert Köfer: Dreht mit 99 "In aller Freundschaft"
Köfer war von Anfang an ein prägendes Gesicht des DDR-Fernsehens: 1952 verlas er dort die ersten Nachrichten - in der "Aktuellen Kamera". Auch bei der letzten Sendung an Silvester 1991 war er dabei. Der Mime spielte in DEFA-Filmen wie "Nackt unter Wölfen" (1963) mit und nach der Wende in "SOKO Leipzig", "Ein starkes Team" oder in der beliebte TV-Serie "In aller Freundschaft". Kurz vor seinem 100. Geburtstag stand Herbert Köfer für die Episode 925 vor der Kamera. In "Zusammen ist man weniger allein" spielt der Jubilar Leo Lachmann, der auf die Geburt seiner Ur-Ur-Enkelin wartet. Das war sein 5. Gastaufritt in der Sachsenklinik. Zuvor war er das letzte Mal 2016 zu sehen.
"Ich lebe mit jeder Vorstellung, jeder Lesung und jedem Tag, an dem ich spiele auf", hatte er selbst sein Lebenselixier beschrieben, aus dem er Kraft und Energie schöpfte. Die Arbeit halte ihn jung, hatte er immer wieder betont.