Sandra Hüller (38) hat kein Problem damit, eine Idealistin zu sein.
Die Darstellerin wurde einem breiteren Publikum bekannt, als ihr aktueller Film 'Toni Erdmann', in dem sie die Hauptrolle spielte, auf den Filmfestspielen von Cannes ausgezeichnet und mit Kritikerlob überschüttet wurde. Derzeit steht sie vermehrt auf der Theaterbühne, engagiert sich aber auch sozial, indem sie mit anderen Künstlern in den Dialog tritt und für eine bessere Behandlung der Flüchtlinge plädiert, die in Deutschland Schutz suchen.
"Ohne eine klitzekleine Idee, dass eine Situation sich Stück für Stück verbessert, wie sollte man da überhaupt weitermachen", fragte sie im Gespräch mit der 'Stuttgarter Zeitung' und antwortete gleich selbst: "Man muss daran arbeiten, dass der Umgang mit Flüchtlingen, mit Migranten selbstverständlicher wird und dass wir miteinander reden. Das ist vielleicht idealistisch und das wird jetzt sicher wieder eine Überschrift: Aber ist das Gegenteil des Zynikers vielleicht der Zweckoptimist?"
Sandra selbst kennt sich mit einschneidenden Erlebnissen aus. Wie sie erklärte, war der Mauerfall für sie geradezu ein Schock und markierte das Ende ihrer Kindheit. Im Gespräch mit dem 'Tagesspiegel' hatte sie auch über die Einsamkeit gesprochen, die sie befallen habe, als sie in Berlin wohnte. Diese Erfahrungen und auch ihre Empathie seien der Grund, weshalb sie ganz besondere Anteilnahme am Schicksal der Flüchtlinge nehme: "Wie jemand sich fühlt, das habe ich immer verstanden."
/Cover Media