Sacha Baron Cohen (46) soll 82 Millionen Euro zahlen.

Der Schauspieler hat mit seiner aktuellen Show "Who Is America?" viel Aufsehen erregt. Im Rahmen der Sendung führte er zahlreiche Prominente und Politiker vor, indem er sich verkleidete und seine Gesprächspartner zu gewagten Aktionen überredete. Dass sie dabei vorgeführt wurden, war den wenigsten Menschen bewusst. Einer der Gäste der Sendung war Roy Moore (71), ein ehemaliger Kandidat für den Senat in Alabama, der im vergangenen Jahr in die Schlagzeilen geraten war, nachdem mehrere Frauen behauptet hatten, Roy habe sich ihnen angenähert und zu Dates überreden wollen, als diese noch minderjährig waren, während der Politiker bereits als erwachsener Mann in öffentlichen Ämtern und verheiratet war.

Sacha Baron Cohen hatte Roy überredet, an seiner Show teilzunehmen, indem er ihm versprochen hatte, er würde im Rahmen der Sendung einen Preis für seine Unterstützung Israels erhalten. Stattdessen stellte Sacha dann eine angebliche technische Erfindung vor, die immer dann Alarm schlägt, wenn sich ein Pädophiler in der Nähe befindet. Wie zu erwarten, fing der Detektor an zu piepen, als Sacha damit den Körper von Roy Moore entlang fuhr. Roy Moore beendete daraufhin das Interview und klagt nun wegen Diffamierung. In den Gerichtsdokumenten, die von Roy Moore eingereicht wurden, heißt es, ihm sei gesagt worden, Sacha Baron Cohens Figur arbeite für Yerushalayim TV - einen Fernsehsender, der gar nicht existiere, wie der Politiker erst im Nachhinein herausfand. Hätte er gewusst, dass es sich bei seinem Gesprächspartner vor der Kamera um den britischen Komiker handele, hätte er nie sein Einverständnis für das Interview gegeben und wäre auch nicht extra dafür nach Washington D.C. gereist. Da das Gespräch auf betrügerische Weise zustande gekommen sei, stehe ihm vom Sender Showtime und dessen Mutterkonzern CBS eine Entschädigungszahlung zu.

Wegen Betruges, dem Hinzufügen von emotionalem Stress und wegen Diffamierung soll Showtime nun umgerechnet knapp 82 Millionen Euro zahlen. Dass Roy Moore mit seiner Klage Erfolg hat und Sacha Baron Cohen blechen muss, darf allerdings als unwahrscheinlich eingestuft werden.