Seit fast 15 Jahren ermittelt er als Sven Hansen bei den "Rosenheim-Cops": Igor Jeftić blickt zum Start der 23. Staffel (ab 10. Oktober, dienstags, 19.25 Uhr) auf eine bewegte Erfolgsgeschichte zurück. An der hatte auch sein Co-Star Joseph Hannesschläger, der 2020 nach schwerer Krankheit starb, großen Anteil. Hannesschläger war lange eines der populärsten Gesichter der ZDF-Serie und in mehr als 400 Folgen zu sehen. Sein Tod habe für alle am Set eine plötzliche Leere hinterlassen, erinnert sich Jeftić nun im Interview mit der Agentur teleschau an eine "schwierige Zeit".

Dabei habe es anfangs zwischen den beiden Hauptdarstellern der ZDF-Vorabendserie Spannungen gegeben, wie der 51-Jährige offen einräumt. "Ego-Probleme unter Männern" seien der Grund gewesen. "Es war zwischenzeitlich einfach nicht ganz klar, wer dominiert und wie die Rollen aufgeteilt werden", erinnert sich Jeftić.

Die Rosenheim-Cops: Igor Jeftić erinnert sich an Joseph Hannesschläger

Es habe sich allerdings lediglich um "Ellenbogengeschichten" gehandelt - "nichts Tragisches". Im Rückblick sei es für den Schauspieler wichtig, dass beide die Startschwierigkeiten hinter sich lassen konnten und jahrelang Spaß miteinander hatten. Jeftić: "Uns verband eine gute Freundschaft."

Bei den "Rosenheim-Cops" wiegt der Verlust des Publikumslieblings noch immer schwer. "Ich vermisse seine Energie, seine Art und vor allem seinen Humor", erklärte Jeftić im teleschau-Gespräch. Hannesschläger werde immer ein Teil des Teams bleiben: "Ein Andenken an ihn haben wir uns am Set behalten: Auf seinem alten Schreibtisch liegen noch ein paar Sachen von ihm herum, die bleiben da auch für immer."

Diversität bei "Die Rosenheim-Cops" 

Im Staffelstart-Interview spricht Igor Jeftić nicht nur über Verlust und Erfolg, sondern auch über das Thema Diversität. Laut dem im ehemaligen Jugoslawien geborenen TV-Star versuche man, "diverser zu besetzen" und im Hinblick auf die vielen sozialen Gruppen "ein Gleichgewicht herzustellen". Ein Format dieser Größenordnung habe eine gewisse Verantwortung gegenüber der Gesellschaft.

Auf der anderen Seite gehe es bei den "Rosenheim-Cops" um leichte Unterhaltung - das biete nicht den richtigen Rahmen, um gesellschaftlich relevante Themen realitätsgetreu aufzuarbeiten, "Letztlich ist es nicht die Aufgabe irgendeines Formats, die Gesellschaft authentisch widerzuspiegeln", konstatiert der "Rosenheim-Cop". Es gehe beim Diversitäts-Ansatz vielmehr darum, allen Menschen mehr Chancen zu geben und zu zeigen, dass man ein modernes Weltbild vertritt und keines von gestern. Hingegen obliege es der Serie nicht, "eine Realität dazustellen, die sich sowieso ständig ändert".