Der für seine Filmmusik berühmtgewordenene, italienische Komponist Ennio Morricone ist tot. Er sei im Alter von 91 Jahren gestorben, wie ein Anwalt der Familie am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Rom bestätigte.
Bekannt war Morricone vor allem für seine Filmmusik für berühmte Western, wie "Für eine Handvoll Dollar" oder "Zwei glorreiche Halunken", doch auch für Quentin Tarantinos "The Hateful Eight" komponierte er und gewann 2015 einen Oscar mit dem Soundtrack.
Auch für Klassiker wie "The Mission" und "Es war einmal in Amerika" - mit Hollywoodstar Robert de Niro in der Hauptrolle - ersann der Mann mit der markanten Brille ebenso eindrucksvolle wie bewegende Melodien. Die zarten Oboen-Klänge, mit denen Jeremy Irons alias Pater Gabriel in "The Mission" Kontakt zu dem Volk der Guaraní aufnimmt, brachten dem vielfach ausgezeichneten Morricone eine seiner mehrfachen Oscar-Nominierungen und einen Golden Globe ein.
Der im römischen Stadtteil Trastevere geborene Morricone, der auch gerne als Dirigent auf Tournee ging, war in den 1960er Jahren zu Weltruhm gelangt, als er seine Zusammenarbeit mit Sergio Leone begann. In den Folgejahren schrieb er den Soundtrack zu den großen Spaghetti-Western des Regisseurs, wie "Spiel mir das Lied vom Tod".
Große Ehrung erst im hohen Alter
Trotz aller Nominierungen erhielt der Komponist, der am römischen Konservatorium Santa Cecilia studiert hatte, erst im Alter von 87 Jahren die begehrte Oscar-Statue - für seinen Soundtrack zu Quentin Tarantinos Western "The Hateful 8", dessen verschneite Landschaften er stimmungsvoll in Szene gesetzt hatte. 2007 hielt er den Oscar bereits einmal in Händen, allerdings nicht für eine Filmmusik, sondern für sein Lebenswerk.
"Ich arbeite nur mit Regisseuren zusammen, für die ich Freundschaft und Achtung empfinde", hat Morricone einmal gesagt. Dazu gehörten auch Bernardo Bertolucci, Brian De Palma und Roman Polanski. Wichtig sei aber letztlich nur eins, meinte der Maestro, nämlich "dass der Komponist sich immer selbst treu bleibt".