Nach einer emotionalen Achterbahnfahrt zwischen Streitigkeiten, Entschuldigungen und berührenden Erzählungen im Dschungelcamp musste Schauspielerin Anouschka Renzi (57) an Tag 14 gehen. BUNTE.de sprach mit ihr über ihre verweigerte Prüfung, den überstürzten Auszugsversuch und den wirklich verdienten Dschungelkönig. 

BUNTE.de: Zwei Tage vor dem Finale war für dich als letzte Frau im Camp Schluss, überwiegt die Enttäuschung oder die Erleichterung?

Anouschka Renzi: Ich würde sagen, es ist beides. Natürlich überwiegt die Enttäuschung, weil so kurz vor dem möglichen Sieg für mich Schluss war. Aber es ist auch Erleichterung, dass dieser Stress jetzt vorbei ist. Denn es war wirklich unfassbar anstrengend.

Was war das Anstrengendste? 

Dass ich nicht mehr als drei Stunden schlafen konnte über 16 Tage. 

Und vermutlich auch die vielen Streitigkeiten im Camp?

Ja, dadurch, dass wir alle auf engem Raum sitzen, es heiß ist, wir wenig schlafen, wenig essen, die Betten weh tun, das Klo stinkt, ist man natürlich sehr dünnhäutig. Ich ganz besonders. Wenn ich nicht schlafe, bin ich eine halbe Portion.

Anouschka Renzi: "Darum habe ich vorher schon gesagt: Wenn ich rausfliege, dann gehe ich sofort"

Du wolltest nach Verkündung deines Dschungel-Aus‘ gestern umgehend aus dem Camp ausziehen und – anders als deine Vorgängerinnen – nicht mehr die Nacht im Camp bleiben. Warum der Wunsch nach diesem plötzlichen Abschied?

Ich hatte am Nachmittag Probleme mit dem Kreislauf auf dem Weg zur Prüfung. Es war fast 40 Grad heiß und ich hatte seit drei Tagen Magen-Darm-Probleme. Die sind ist jetzt gestoppt, ich wurde in der Nacht medizinisch versorgt. Aber mir ging es gestern Abend wirklich schlecht. 

Vor der Verkündung hatten mir die anderen schon gesagt: 'Das ist uns egal, du machst mit bei der Feuerwache und du bleibst die Nacht über wach mit uns.' Darum habe ich vorher schon gesagt: Wenn ich rausfliege, dann gehe ich sofort. Aber ich durfte dann gar nicht gehen.

RTL ließ Anouschka Renzi nicht gehen

Genau, RTL sagte uns dazu auf Nachfrage "The Regels sind the Regels", du durftest wie jeder andere Promi auch erst am nächsten Tag ausziehen. Warst du sauer, dass du nicht gleich gehen durftest?

Nein, sauer nicht. In dem Moment dachte ich, gut, wenn ich jetzt schon gehen muss, dann möchte ich jetzt auch ins Hotel und mal eine ganze Nacht schlafen. Ich wurde dann ärztlich aufgepäppelt – habe nicht Wache geschoben, sondern geschlafen und bin morgens zur Verabschiedung und dem ganzen Verabschiedungsdreh geblieben. 

Du hast in einem ersten RTL-Interview zu den möglichen Gründen für dein Dschungelcamp-Aus gesagt: 'Vielleicht war ich Harald zu sehr zu Diensten'. Bezog sich das auf eure gemeinsam abgelehnte Dschungelprüfung? Und glaubst du, das hat eine Rolle bei deiner Rauswahl gespielt?

Ganz bestimmt. Harald und ich, wir sind uns sehr, sehr nah. Aber hier im Dschungel ist er schon sehr dominant und ich füge mich meistens ein bisschen. Wenn wir alleine sind, ist es ganz anders. 

Nun ging es mir aber auch gestern nicht gut. Und diese Prüfung hat mich so geekelt, dass ich mich zwischen diesen ganzen Innereien schon fast übergeben musste. Ich hatte zittrige Knie. Ich glaube, auch wenn ich es probiert hätte, hätte ich kläglich versagt.

Anouschka Renzi bereut nicht, dass sie die Dschungelprüfung verweigerte

Bereust du, dass du es nicht probiert hast?

Nur einen ganz kurzen Moment. Aber dann eigentlich nicht, denn ich habe einmal nur einen Schritt gemacht und wollte sagen, okay, und bin dabei schon auf solch einem glibberigen Herzen ausgerutscht. Das ist schon sehr grauenhaft. Diese stinkenden, faulen Fleischstücke waren nicht nur in den Tanks, sondern lagen auch vor uns auf dem Boden. 

Ich finde das geht zu weit, diese Prüfung ist menschenverachtend. Das ist wirklich too much. Und hinzu kam der bleibende Gestank: Linda kam mal von einer Prüfung mit faulem Fleisch zurück. Und den Gestank haben wir drei Tage nicht aus ihren Haaren bekommen.

Anouschka Renzi wünscht sich Peter Althof auf dem Dschungelthron

Das Dschungelcamp war eine emotionale Achterbahn für dich mit vielen Auseinandersetzungen, aber auch Versöhnungen und sehr persönlichen Erzählungen. Gibt es etwas, was du an deinem Verhalten bereust?

Ja, ich bereue, dass ich mich nicht besser informiert habe, dass ich so kurzfristig zugesagt habe und mich nicht unterhalten konnte mit Menschen, die schon drin waren, die mich gecoacht und mir vieles erklärt hätten. Ich war total geschockt. 

Bereust du die Teilnahme?

Nein, wenn ich einmal etwas mache, dann mache ich das. Ich bereue das nicht. Ich habe gesagt, ich möchte dort Geld verdienen, ich bin dankbar. Obwohl es ein Horror ist, habe ich auch unbeschreiblich schöne Natur gesehen. Das ist wirklich beeindruckend. Da ist schon noch mehr als unser stinkiges Camp. 

Ist deine Versöhnung mit Linda von Dauer? 

Ich bin ja mit ihr nicht in Kontakt. Aber ich habe nichts gegen Linda, ich wünsche ihr wirklich alles Gute.

Es ist jetzt erstmals ein reines Männercamp ab dem Halbfinale. Was haben die Männer besser gemacht?

Die Männer haben in der ersten Woche den Ball komplett flach gehalten und die Frauen ihre Konflikte austragen lassen und sich zurückgehalten. Es ist wie es ist. Ich gönne jedem die Krone. Es geht am Ende ja nur darum, wer die meisten Anrufe bekommt. Das hat nichts damit zu tun, wer besser oder schlechter ist. 

Wem gönnst du die Krone am meisten?

Ich wünsche mir natürlich, dass Harald sie bekommt, weil er mein Freund ist, aber ich finde, Peter hätte sie verdient.