Wim Wenders (71) empfindet Amerika gerade als "nackten Horror".

Der Regisseur ('Der amerikanische Freund') lebte jahrelang in den USA und kann gerade nicht wirklich begreifen, was nach Donald Trumps (70) Wahlsieg vor sich geht. 

"Im Film 'Dr. Seltsam oder Wie ich lernte, die Bombe zu lieben' war das ja alles noch komisch, was da jetzt pure Surrealität wird. Aber leider unsere tägliche Realität und somit Wahrheit", erklärte er im Interview mit der 'Berliner Morgenpost'. "Und nun verliert sogar so ein Wort wie 'Wahrheit' im Trumpiversum jeden Sinn. Da gibt es jetzt 'alternative Fakten' statt wahre."
Dass der Republikaner wirklich an die Macht kommen würde, hätte Wim Wenders tatsächlich nicht vorhergesagt. "Das zweite bittere Erwachen. Auch den Brexit hätte ich ja nie für möglich gehalten", so der Filmemacher.

Still halten kann er aber angesichts des politischen Klimas nun nicht - und auch seine Kollegen müssen laut ihm ihre Popularität nutzen. "Mehr denn je", fand Wenders. "Wir sind von Beruf her gewohnt, uns was zu trauen. Auch Robert De Niro oder Alec Baldwin haben sich da hervorgetan und auch mein guter Kollege Michael Moore. Hier in Europa gehört ja keine große Courage dazu, Trump für das nackte Grauen zu halten. Aber in den USA gehen die Leute auf die Straße, vor allem die Frauen."
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