Er ist eine deutsche TV-Legende – der langjährige Nachrichtensprecher der "Tagesschau" Jan Hofer. 1985 flimmerte er das erste Mal in der ARD-Nachrichtensendung über den Bildschirm, von 2004 bis 2020 sogar als Chefsprecher. Dann der Wechsel zum Privatsender RTL. Nun ist auch da Schluss. Ende August schaut Hofer auf eine gut 40 Jahre lange TV-Karriere zurück. Zeit, kürzer zu treten? Wohl kaum, und das liegt auch an einem kleinen Wunder.
Im Interview mit "t-online" spricht Hofer über seine illustre Karriere. Nach 40 Jahren ist er aus der deutschen TV-Landschaft nicht mehr wegzudenken. Doch das Ende bei RTL bedeutet nicht, dass der Nachrichtensprecher nur noch auf der Couch liegen wird. Hofer, der sich einen Spaß daraus macht, sein genaues Alter geheim zu halten, betont, dass er geistig und körperlich absolut fit ist. "Ich komme gerade vom Arzt und der sagte mir, ich sei ein medizinisches Wunder. Ich habe überhaupt keine Verschleißerscheinung." Tatsächlich ein kleines medizinisches Wunder, immerhin ist Hofer Mitte 70. "Ich nehme an, das ist genetisch bedingt. Meine Mutter ist sehr alt geworden. Aber viel wichtiger als meine körperliche Verfassung ist mir, geistig fit zu bleiben", gesteht er. Der ehemalige "Tagesschau"-Sprecher ist übrigens noch so fit, dass er mit seiner Frau gerne mal auf Techno-Festivals geht. Dass er die Tanzmoves in sich hat, bewies er bereits bei "Let's Dance".
Für die Zeit nach RTL hat Hofer schon die nächsten Pläne. "Als ich nach der 'Tagesschau' aufgehört habe, habe ich mit RTL etwas Neues ausprobiert. Das werde ich dieses Mal genauso tun und mich unter anderem sehr stark um Social Media kümmern", so Hofer. Auf der Instagram hat er um die 50 Tausend Follower, zeigt Einblicke in seinen Arbeitsalltag oder Bilder mit der Familie. Hofer ist in seiner zweiten Ehe mit Phong Lan Truong liiert – gemeinsam haben sie einen 8-jährigen Sohn. Und der soll nun ebenfalls ins Zentrum rücken.
Der Nachrichtensprecher freut sich auf die Familie: "Ich habe endlich mehr Zeit für meinen kleinen Sohn. Er ist acht Jahre alt und freut sich darauf, bald täglich seinen Papa um sich zu haben." Hofer erzählt von Fußballturnieren, bei denen er und sein Sohn schon während seiner Karriere gemeinsam auf dem Feld standen. Das "medizinische Wunder" scheint auch mit dem Ball noch eine gute Figur abzugeben. Jedoch gibt er auch zu: "Einige andere Male war ich eben nicht da und dann gab es schon auch mal bittere Tränen. Das ist weder für ihn noch für mich eine leichte Situation und ich bin froh, dass das ab September anders wird."