Beatrice Egli hat zweifellos alles, was man fürs Schlager-Business auf großer Bühne braucht: ihre glockenhelle Stimme, die positive Ausstrahlung und nicht zuletzt ihr brillantes Aussehen. 2013 holte sich die damals 24-Jährige den Sieg bei "Deutschland sucht den Superstar". Sieben von zehn Zuschauern votierten am Ende für die lebensfrohe Schwyzerin. Direkt nach der Show erschien "Mein Herz" – und es dauerte keine Woche, bis der von Dieter Bohlen produzierte Song die deutschsprachigen Single-Charts anführte.

Ein furioser Karriere-Auftakt, allerdings lesen sich viele hoffnungsvolle Starts nach der "DSDS"-Teilnahme ganz ähnlich. Und die meisten Talente führt das Leben jedoch nicht zu einer abendfüllenden TV-Show. Was also hat Beatrice Egli den anderen voraus?

Zunächst: Der Sieg von Beatrice Egli in Staffel 10 von "DSDS" war tatsächlich ein bemerkenswerter Erfolg. In allen Staffeln zuvor war es nur ein einziges Mal einer Frau gelungen, die "DSDS"-Krone zu erringen: Elli Erl aus Niederbayern im Jahr 2004. Sie triumphierte mit ihren rockigen Gesängen, die sich anschließende Karriere als Sängerin war allerdings kurz. Heute ist Elli Erl hauptberuflich Realschullehrerin für Musik und Sport in ihrem Geburtsort Straubing.

Bei Beatrice Egli führte der Werdegang als Sängerin weiter, vielleicht auch, weil ihr musikalischer Background schon vor der Show breiter war. So nahm sie bei "DSDS" nicht nur eine halbe Million Euro und einen feinen Plattenvertrag mit, sondern auch ihre bereits zuvor produzierten Alben fanden plötzlich reges Interesse. "Feuer und Flamme" aus dem Jahr 2011 schaffte es jetzt sogar in die Top 10 der Schweizer Charts.

Was der "Deutschland sucht den Superstar"-Sieg tatsächlich brachte, lässt sich allerdings eher anhand der Verkaufszahlen ermessen: "Feuer und Flamme" ging, auch dank des "DSDS"-Schubs, 10.000 Mal über den Ladentisch, das im Monat ihres Erfolgs erschienene Album "Glücksgefühle" aber stolze 450.000 Mal.

Seit "Glücksgefühle" sind sechs weitere Alben erschienen, von denen fünf in der Schweiz auf Rang 1 der eidgenössischen Charts landeten und in Österreich und Deutschland mindestens Rang 3 erreichten. Das zuletzt erschienene Album "Alles was Du brauchst" aus dem Jahr 2021 war auch in Deutschland zwölf lange Wochen auf Rang 1.

Dabei machte Egli in dieser Zeit keineswegs "nur" Musik, sie spielte auch regelmäßig in Serien mit, unter anderem in "Sturm der Liebe", gestaltete eigenen Sendungen wie "Beatrice Egli – ein Herbsttag in Wien" und moderierte Shows wie "SWR Schlager – Die Show", übrigens gemeinsam mit dem allerersten "DSDS"-Gewinner Alexander Klaws. Und genau diese Show, die neben dem SWR auf weiteren ARD-Programmen ausgestrahlt wird, erhält jetzt ihren Namen: Es gibt also fortan eine "Beatrice Egli Show" im deutschen TV.

Wen also sollte es da wundern, dass Beatrice Egli immer häufiger mit Schlager-Ikone Helene Fischer verglichen wird? Dabei stehen die beiden Frauen keineswegs nur in Konkurrenz, denn Fischer hat zumindest unbewusst auch viel für Egli getan: Spätestens mit ihrem ebenfalls 2013 erschienen Song "Atemlos durch die Nacht" ebnete sie dem Schlager neue Wege, nicht nur beim ohnehin hohen Verdienst-Potential. "Atemlos" sprach viele Menschen an, die zuvor nicht unbedingt als Schlagerfans galten. Die Scheibe wurde mehr als eine Million Mal verkauft und das zugehörige Musikvideo war der erste Fischer-Song, an dem auch VIVA nicht vorbeikam.

Will man den Erfolg von Beatrice Egli in Zahlen fassen, hat man es inzwischen mit langen Ziffernfolgen zu tun: 375.000 monatliche Hörer auf Spotify und 443.000 Instagram-Follower … es sind Zahlen, die stetig nach oben gehen. Und mit dem Start der "Beatrice Egli Show" am 23. April (Aufzeichnung in Berlin am 5. April) dürfte in allen Bereichen wieder etwas dazukommen. Egli wird es wie gewohnt mit jenem strahlenden Lächeln quittieren, das dafür sorgt, dass es den Fans schon ohne Gesang warm ums Herz wird.