Schnellen Schrittes schreitet Samuel Schneider in den Interviewraum. Er kommt gerade aus London, wo er mit einer britischen Theaterlegende an einem Projekt arbeitet. Alles streng geheim. Jetzt erst mal einen grünen Tee. Heute ist mit dem ARD-Zweiteiler "Die Puppenspieler" so oder so ein anderes großes Ding Gesprächsthema.
In dem im 15. Jahrhundert angesiedelten Historienfilm spielt der Berliner den Waisenjungen Richard, der nach dem Tod seiner Mutter, die als Hexe verbrannt wird, vom reichen Kaufmann Jacob Fugger aufgenommen wird und sich gegen die Kirchenoberhäupter auflehnt. Es ist ein Film, bei dem man als junger Darsteller, wie Schneider sagt, "auch mal die Ellenbogen ausfahren muss", um sich gegen die vielen etablierten Kollegen wie Herbert Knaup oder Ulrich Matthes durchzusetzen. "Das wird dann aber auch akzeptiert", betont der 22-Jährige.
Samuel Schneider entdeckt seine Leidenschaft für die darstellenden Künste früh. Als Kind besucht er, dank eines Freunds, mehr zufällig als geplant ein Schauspielcoaching und bleibt in seinem Heimatort Berlin am Theater kleben. Drei Jahre, jedes Wochenende am Berliner Ensemble. Mit elf Jahren klopft der Fernsehfilm an, und mit siebzehn landet er den ersten Big Point im Kino: die Hauptrolle an der Seite von Ulrich Tukur in "Exit Marrakech" von Oscar-Preisträgerin Caroline Link. Drei Monate Auslandsdreh. Der Film ist für ihn ein Türöffner.
Wichtig sei, dass man Leute habe, die einen unabhängig vom Erfolg mögen. Mit Regisseurin Link ist er bis heute befreundet. Aktuell ist Schneider, der den italienischen Autor und Regisseur Paolo Sorrentino ("The Young Pope") sehr schätzt, heiß begehrt. Im März 2018 läuft Detlev Bucks neuer Film "Gorillas" im Kino an, in dem er eine Hauptrolle spielt: "Ich bin stolz auf den Film, habe ihn schon gesehen und kann sagen, dass es so was in Deutschland noch nicht gab." Samuel Schneider gehört in Deutschland zu einer Schauspielergeneration, die mit Emilia Schüle, Lea van Acken oder Jannis Niewöhner schon einige Stars hervorgebracht hat. Und dahinter scharren viele mit den Hufen. Dabei hat nicht die Zahl der Talente plötzlich zugenommen. Glaubt man Castingagenturen, gibt es heute nicht mehr tolle Jungschauspieler als zu anderen Zeiten. Was sich verändert habe, sei die Zahl anspruchsvoller Projekte und die starke Social-Media-Präsenz der Darsteller, die ganz neue Fangruppen zutage fördern.
Tatsächlich sind die Schauspieler untereinander durch Facebook und Instagram weit besser vernetzt als noch vor zehn Jahren und liken fleißig die Beiträge der Kollegen. Hinzu kommt, dass nun auch Streaminganbieter wie Netflix oder Amazon Prime mit ihren Eigenproduktionen den jungen Mimen abseits der klassischen Fernsehproduktionen Spielfläche bieten.
Neben Samuel Schneider machen viele andere ausdrucksstarke Schauspieler zurzeit von sich reden. Acht von ihnen stellen wir Ihnen hier vor.
In dem im 15. Jahrhundert angesiedelten Historienfilm spielt der Berliner den Waisenjungen Richard, der nach dem Tod seiner Mutter, die als Hexe verbrannt wird, vom reichen Kaufmann Jacob Fugger aufgenommen wird und sich gegen die Kirchenoberhäupter auflehnt. Es ist ein Film, bei dem man als junger Darsteller, wie Schneider sagt, "auch mal die Ellenbogen ausfahren muss", um sich gegen die vielen etablierten Kollegen wie Herbert Knaup oder Ulrich Matthes durchzusetzen. "Das wird dann aber auch akzeptiert", betont der 22-Jährige.
Samuel Schneider entdeckt seine Leidenschaft für die darstellenden Künste früh. Als Kind besucht er, dank eines Freunds, mehr zufällig als geplant ein Schauspielcoaching und bleibt in seinem Heimatort Berlin am Theater kleben. Drei Jahre, jedes Wochenende am Berliner Ensemble. Mit elf Jahren klopft der Fernsehfilm an, und mit siebzehn landet er den ersten Big Point im Kino: die Hauptrolle an der Seite von Ulrich Tukur in "Exit Marrakech" von Oscar-Preisträgerin Caroline Link. Drei Monate Auslandsdreh. Der Film ist für ihn ein Türöffner.
Wichtig sei, dass man Leute habe, die einen unabhängig vom Erfolg mögen. Mit Regisseurin Link ist er bis heute befreundet. Aktuell ist Schneider, der den italienischen Autor und Regisseur Paolo Sorrentino ("The Young Pope") sehr schätzt, heiß begehrt. Im März 2018 läuft Detlev Bucks neuer Film "Gorillas" im Kino an, in dem er eine Hauptrolle spielt: "Ich bin stolz auf den Film, habe ihn schon gesehen und kann sagen, dass es so was in Deutschland noch nicht gab." Samuel Schneider gehört in Deutschland zu einer Schauspielergeneration, die mit Emilia Schüle, Lea van Acken oder Jannis Niewöhner schon einige Stars hervorgebracht hat. Und dahinter scharren viele mit den Hufen. Dabei hat nicht die Zahl der Talente plötzlich zugenommen. Glaubt man Castingagenturen, gibt es heute nicht mehr tolle Jungschauspieler als zu anderen Zeiten. Was sich verändert habe, sei die Zahl anspruchsvoller Projekte und die starke Social-Media-Präsenz der Darsteller, die ganz neue Fangruppen zutage fördern.
Tatsächlich sind die Schauspieler untereinander durch Facebook und Instagram weit besser vernetzt als noch vor zehn Jahren und liken fleißig die Beiträge der Kollegen. Hinzu kommt, dass nun auch Streaminganbieter wie Netflix oder Amazon Prime mit ihren Eigenproduktionen den jungen Mimen abseits der klassischen Fernsehproduktionen Spielfläche bieten.
Neben Samuel Schneider machen viele andere ausdrucksstarke Schauspieler zurzeit von sich reden. Acht von ihnen stellen wir Ihnen hier vor.
Leonard Kunz ("Das Boot")
In "A Cure for Wellness" von Gore Verbinski überzeugt er in einer kleinen Rolle an der Seite von "Valerian"-Star Dane DeHaan derart, dass ihn Regielegende Terrence Malick für sein kommendes Kriegsdrama "Radegund" gleich mitnimmt. Einen Dreh mit Malick könne man mit anderen internationalen Produktionen nicht vergleichen, meint Leonard Kunz. "Das fängt schon damit an, dass bei ihm am Set alle gleich behandelt werden, egal ob Neben- oder Hauptrolle." Der 25-Jährige mit den markanten Augenfalten ist 2018 in der neuen Serie "Das Boot" (Sky) zu sehen. Abtauchen möchte der Wahlberliner danach aber nicht: "Ich würde mal gern einen Leistungssportler spielen, eine Rolle, in die man so weit reingeht, dass man sich auch körperlich verändern muss."
Cosima Henman (Fack ju Göhte")
Eigentlich wolle sie Regisseurin werden. Als Tochter des amerikanischen Regisseurs und Drehbuchautors Granz Henman konnte Cosima schon früh ins Filmbusiness reinschnuppern. Ihr Vater ist es auch, der der 21-Jährigen 2010 ihre erste Hauptrolle in dem Film "Teufelskicker" gibt. In den folgenden Jahren wird Henman im "Tatort" und den Serien Blockbustaz und Der Lehrer zum Prototyp der hysterischen und manchmal etwas proletenhaften Großstadtgöre, die den Mittelfinger-Counter regelmäßig in die Höhe treibt. Ein Wunder, dass die junge Darstellerin im Kassenhit "Fack ju Göhte" keine Rolle bekam. Ein Klassentreffen wird es für Cosima im September 2018 trotzdem geben. In Til Schweigers gleichnamiger Kinokomödie ist die begeisterte Tänzerin nämlich Teil des Casts. Vielleicht sogar in zwei Sequels, denn Schweiger plant bereits eine Reihe bis ins Jahr 2020.
Flora Li Thiemann ("Tigermilch")
Sie hat ein gutes Näschen. In ihrer noch jungen Filmkarriere hat Flora Li Thiemann bei der Rollenauswahl gleich mehrfach den richtigen Riecher. Mit der 2012 erschienenen Ostkomödie Sputnik beamt sich die heute 15-Jährige an der Seite von Yvonne Catterfeld auf ein Toplevel: bester Kinderfilm der Berlinale. Ihr bisher größter Kinostreich gelingt Flora Li aber mit der Jugendromanverfilmung "Tigermilch". Als eigenwilliger Teenager Nini Lindemann überzeugt die leidenschaftliche Fußballerin auf ganzer Linie. Und jetzt ruft Hollywood. In dem Nachkriegsdrama "The Aftermath" von Regisseur James Kent und Produzent Ridley Scott spielt sie die Tochter von Neu-Tarzan Alexander Skarsgård. Der Film, in dem sie auch die Bekanntschaft Keira Knightleys machen darf, wurde unter anderem in Hamburg gedreht.
Philip Noah Schwarz ("Dieses bescheuerte Herz")
"Als die Zusage kam, war ich total happy." Philip Schwarz kann sein Glück kaum fassen, als er erfährt, dass er an der Seite seines Schauspielvorbilds Elyas M'Barek die Hauptrolle des herzkranken David in der Tragikomödie "Dieses bescheuerte Herz" spielen darf. In einem Onlinecasting setzt sich der 16-Jährige gegen 400 andere Kinder und Jugendliche durch. "Ich versuche bei jedem Casting, nicht zu viel zu erwarten. Dass man so eine Rolle bekommt, hängt von unzähligen Faktoren ab." Es ist seine erste große Produktion. Schauspielerfahrung sammelte der Blondschopf davor bereits in dem Kika-Format "Let's Talk" und der Familienserie "Die Mockridges". Ein Traum wäre für ihn das Mitwirken in einem Science-Fiction-Film. "Die schaue ich nämlich selbst gern mit meinem Vater an."
Lena Urzendowsky ("Dark")
Sie kann nicht mehr. Auf einem verlassenen Parkgelände sackt ein Mädchen unter Tränen zusammen. Es ist eine der stärksten Szenen des Fernsehfilms "Das weiße Kaninchen", in dem Lena Urzendowsky die Jugendliche Sara mimt, die Opfer eines sexuellen Übergriffs wurde. Für den Krimi und ihre Darstellung regnet es Preise. Urzendowsky nimmt das Lob bei den Verleihungen so angenehm aufgeregt an, wie sie viele ihrer Rollen angeht. In den Kinderfilmen "Die Schneekönigin" und "Bibi & Tina - Mädchen gegen Jungs" verkörpert sie die kratzige Heranwachsende mit Stimmungsschwankungen und losem Mundwerk. Aktuell zu sehen ist die 17-Jährige in der deutschen Netflix-Serie "Dark" und demnächst im TV an der Seite von Hannelore Elsner in der Gesellschaftssatire "Ich und R".
Max Schimmelpfennig ("Tempel")
In Verdacht zu geraten ist eine Spezialität von Max Schimmelpfennig. Ob Tatort, SOKO Wismar oder Morden im Norden, häufig ist der 21-Jährige im Fadenkreuz der Ermittler zu finden. Den Rebellen kann er gut, mal unsicher-freundlich wie in der Serie "Tempel", mal skrupellos berechnend im Fernsehfilm "Tod einer Kadettin". Dieses Weihnachten geht der Berliner als spitzfindiger Magier in der Märchenverfilmung "Der Zauberlehrling" aber neue Wege. Verdächtig ruhig um Schimmelpfennig dürfte es auch im neuen Jahr nicht werden. Beim ersten Langfilm "7500" des Oscar-nominierten Regisseurs Patrick Vollrath ist Schimmelpfennig dabei zusammen mit Hollywood-Star Joseph Gordon-Levitt.
Louis Hofmann ("Dark")
Wer gern streamt, dürfte an Louis Hofmann kaum vorbeikommen. Sowohl in der ersten deutschen Amazon-Prime-Serie "You Are Wanted" mit Matthias Schweighöfer als auch in der ersten deutschen Netflix-Serie Dark wirkte der in Köln geborene Schauspieler prominent mit. Der 20-Jährige mit dem Engelsgesicht gräbt sich gern in schwierige Rollen. Für seinen Part als deutscher Kriegsgefangener und Minenräumer in dem Drama "Unter dem Sand" regnet es von Dänemark bis Tokyo Darstellerpreise. Ähnlich anspruchsvoll fällt sein Part als misshandelter Jugendlicher in Freistatt aus. Jetzt soll es mit "The White Crow" von Oscar-Preisträger Ralph Fiennes und dem Spionagethriller "Red Sparrow" an der Seite von Megastar Jennifer Lawrence auch international weitergehen - natürlich mit Anspruch.
Emilio Sakraya ("Zeiten ändern dich")
Auf Instagram ist er der Poser unter den jungen Wilden. Aber in dem Darsteller mit marokkanischen Wurzeln steckt weit mehr. Bei den X-Men würde man den 21-Jährigen einen Formwandler nennen: Seine Karriere beginnt er international mit dem Rennspektakel "Speed Racer" der Wachowski-Geschwister, bevor der einstige Karateprofi 2010 in der Biografie "Zeiten ändern dich" den jungen Bushido verkörpert. Extrem kriminell ist er als Berliner Kiezdealer in der Gangsterserie 4 Blocks unterwegs. Im kommenden Frühjahr ist Sakraya in dem deutschen Horrorfilm "Heilstätten" zu sehen, der, ganz wie sein amerikanisches Vorbild "Blair Witch Project", der Handkamera-Ästhetik frönt.