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"Der Bergdoktor"-Star Ronja Forcher: "Eine Frau zu sein war für mich damals, schlank zu sein"

Der Bergdoktor-Star Ronja Forcher:
"Der Bergdoktor"-Star Ronja Forcher "war immer schon die, die mehr Gewicht hatte". Hannes Magerstaedt/Getty Images

Schon als Kind wurde Ronja Rorcher mit dem Schlankheitswahn konfrontiert. Bis heute hat das tiefe Spuren hinterlassen.

Ronja Forcher (25) ist für viele Fans der beliebten ZDF-Serie "Der Bergdoktor" ein bekanntes Gesicht: Seit 2008 spielt die gebürtige Innsbruckerin als "Lilli Gruber" eine der Hauptrollen in der Serie. Als die Dreharbeiten begannen, war sie gerade einmal zwölf Jahre alt. 

Vor den Augen der Öffentlichkeit entwickelte sich Ronja Forcher somit in den Jahren vom jungen Mädchen zur Frau und wurde erwachsen. Dabei musste sie sich ständig mit einem weiblichen Idealbild auseinandersetzen, wie sie nun im Podcast "Hungry Minds" erzählt hat. Sogar zu Hause habe sie den hohen Erwartungsdruck als junge Schauspielerin zu spüren bekommen.

Ronja Forchers Gewicht wurde auch von ihrer Familie beobachtet

In dem Podcast gesteht Ronja Forcher laut "gala.de", dass ihr die ständige Beobachtung durch ihre Familie immer noch in den Knochen steckt: "Auf jeden Fall war der Körper bei uns in der Familie immer ein Thema. Und ich will das nicht verurteilen und ich will auch nicht wütend sein auf die Menschen, die das immer zum Thema gemacht haben – aber ich bin es irgendwo." 

Sie und auch ihre Cousinen hätten sich laufend Kommentare über ihren Körper anhören müssen: "Es wurde alles sehr öffentlich gemacht innerhalb dieser Großfamilie." Darunter habe sie sehr gelitten, da sie "immer schon die war, die mehr Gewicht hatte" als andere in ihrer Familie. Dabei sei es ganz bestimmt nicht in Ordnung, betont der einstige Kinderstar, einem zwölfjährigen Kind zu sagen, es müsse Sport machen, damit "du schlank wirst".

"Vor einem Drehtag darf ich nicht Abendessen"

Die ständige Kontrolle durch ihre Familie habe sie nachhaltig geprägt, sagt die 25-Jährige: "Eine Frau zu sein, war für mich damals, schlank zu sein. Punkt." Etwas anderes hätte eine weibliche Person damals in den Augen ihres Umfelds nicht ausgemacht: "Das finde ich ganz furchtbar, weil dadurch mein Sein und mein ganzes Geschlecht und die ganzen anderen Frauen in meiner Familie total reduziert wurden."

Bis zum heutigen Tage komme sie nicht davon los, ihr Gewicht zu überprüfen: "Auch noch vor einem halben Jahr habe ich mir gedacht, wenn ich jetzt irgendwie die Hose besser zubekomme und dann feiner sitzen kann, dann werde ich mich besser fühlen, dann werde ich selbstbewusster sein." 

Dieser Gedanke, sich mit weniger Gewicht besser zu fühlen, habe sie ein Leben lang begleitet. Schon als Kind habe sie gedacht, "vor einem Drehtag darf ich nicht Abendessen". Denn dann sei sie am nächsten Tag dünner und würde viel besser aussehen. Heute, sagt Sonja Forcher, würde sie sich fragen: "Warum ist das niemandem aufgefallen? Warum hat denn niemand geschaut, warum dieses Kind immer, bevor es arbeiten geht, nichts mehr isst."

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