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Karriere-Tiefpunkt

In Netflix-Doku: David Beckham berichtet über Hass-Welle nach WM-Aus

Fußballstar David Beckham
David Beckham CHANDAN KHANNA / Getty Images

Viele Fans gaben David Beckham 1998 die Schuld an Englands WM-Aus. In der Netflix-Doku "Beckham" berichtet er nun von dem Hass, der ihm daraufhin entgegenschlug.

Netflix zeigt seit dem 4. Oktober die Dokumentation "Beckham" über den einstigen Starfußballer David Beckham. In der Doku spricht David unter anderem über sehr private Dinge, wie zum Beispiel seine Beziehung zu Ehefrau Victoria Beckham, aber auch über seinen Karrieretiefpunkt. 1998 bekam David Beckham im WM-Achtelfinale die rote Karte und konnte daraufhin später nicht am entscheidenden Elfmeterschießen teilnehmen. Als die englische Mannschaft daraufhin ausschied, stand der Sündenbock für viele Fans fest: Sie gaben David die Schuld. Der damals 23-Jährige musste daraufhin mit einer regelrechten Hasswelle klarkommen. Er wurde sogar auf offener Straße bespuckt und angegriffen.  

Als der Fußballer in der Netflix-Doku über diese traumatische Zeit spricht, muss er "Daily Mail" zufolge gegen die Tränen ankämpfen.

David Beckhams sportlicher Tiefpunkt kurz nach Baby-News

Besonders schicksalhaft war das Timing: Denn der sportliche Tiefpunkt des Fußballers geschah genau zu dem Zeitpunkt, als David in der Nacht vor dem WM-Spiel von Victoria die freudige Nachricht erhalten hatte, dass sie schwanger war und das Paar das erste Kind, Brooklyn, erwartet.

Victoria Beckham: "Er hatte das Gefühl, dass er alle im Stich gelassen hatte"

Nach dem WM-Aus flog David Beckham sofort zu seiner schwangeren Verlobten in die USA. Die "Spice Girls" waren dort gerade auf Tour. In der Doku erinnert sich das Ex-"Spice Girl" Victoria: "Als er zu mir nach Amerika kam, hatte er das Gefühl, dass er sich selbst im Stich gelassen hatte, er hatte seine Teamkollegen im Stich gelassen, er hatte sein Land im Stich gelassen, er hatte die Fans im Stich gelassen. Er hatte das Gefühl, dass er alle im Stich gelassen hatte." 

Doch was er als Fußballer in seiner Heimat noch erleben sollte, darauf waren weder er noch Victoria gefasst: "Ich glaube, keiner von uns hat wirklich verstanden, was in Großbritannien vor sich ging." Zu Hause habe ihn dann aber ein "absolutes Blutbad" erwartet, so Victoria. 

David Beckham war völlig "verstört"

In der Doku wird David Beckham an dieser Stelle seiner Biografie sehr emotional: "Ich glaube nicht, dass ich jemals darüber gesprochen habe, weil ich es einfach nicht kann." Es falle ihm immer noch sehr schwer, über das zu sprechen, was er durchgemacht habe, "weil es so extrem war", gesteht er. "Das ganze Land hasste mich." Auf offener Straße hätten die Leute ihn bespuckt und beschimpft. "Ich habe nicht gegessen, ich habe nicht geschlafen, ich war völlig durcheinander."

Victoria fasst es in der Doku so zusammen: Die Erfahrung habe ihn gebrochen, David habe an einer klinischen Depression gelitten. Auch sein Vater Ted zeigte sich noch tief berührt bei der Erinnerung an damals: David sei völlig "verstört" gewesen, als er ihn getroffen habe, und danach in seine "Arme gefallen". Dabei habe er gesagt: "Ich habe alle im Stich gelassen." 

Doch der Fußball-Star konnte sich nach der schrecklichen Niederlage der englischen Nationalmannschaft wieder aufrappeln und war maßgeblich an dem Gewinn des Triples in der Saison 1998/99 beteiligt, als sein Team Manchester United die englische Meisterschaft, den FA Cup und anschließend die Champions League gewann. Nach einem Wechsel zu Real Madrid, LA Galaxy und Paris Saint-Germain beendete David Beckham im Jahr 2013 seine aktive Karriere.