Carolin Kebekus (36) ist auch nicht immer von sich selbst überzeugt.
Für die Kabarettistin kann es zurzeit eigentlich gar nicht besser laufen: Mit ihrem neuen Comedy-Programm 'Alpha Pussy' tourt sie durch Deutschland und ihre Sendung 'Pussy Terror TV' wird bald vom WDR zur ARD wechseln. Trotzdem hat auch sie mit Zweifeln zu kämpfen und "andauernd" Schaffenskrisen. "Als ich das erste Programm fertiggestellt hatte, wusste ich nicht, wie ich weitermachen soll", verriet sie gegenüber 'RP Online'. "Denn ich dachte, dass ich die besten Sachen erzählt habe. Und dann fällt einem natürlich doch wieder was ein. Mittlerweile merke ich, dass ich eine solche Professionalität auf der Bühne habe, dass ich funktioniere, selbst wenn mich etwas belastet. Das ist ein gutes Gefühl."
Manchmal kann sie ihr eigenes Glück deshalb auch gar nicht fassen, das machen zu können, was sie liebt. "Ich bin einer der glücklichsten Menschen, denn ich kann auf die Bühne treten und Blödsinn erzählen, und die Zuschauer lachen und finden es gut", schwärmte sie. "Manchmal denke ich, dass Gott gleich um die Ecke kommt und sagt: 'Moment, habe ich es einer jetzt hier so einfach gemacht? Da stimmt doch was nicht, da müssen wir was ändern!'"
Durchboxen musste sich Carolin anfangs natürlich trotzdem, schließlich hatte sie schon das Gefühl, als Frau besonders laut sein zu müssen, um überhaupt als Comedian wahrgenommen zu werden. "Wenn ich früher auf die Bühne gegangen bin in so kleinen gemischten Shows, dann war das immer ganz besonders: Ein Mädchen, oh, jetzt kommt ein Mädchen! Gleichzeitig war die Erwartung immer null. Die haben gedacht: Jetzt kommt die Frau, und die erzählt, dass sie nicht einparken kann. Da habe ich gesehen, dass das Publikum aufgestanden ist und sich ein Bier geholt hat", erinnerte sie sich kürzlich im Interview mit der 'FAZ'. "Ich hatte immer das Gefühl, ich muss besonders laut sein, damit die sitzen bleiben und merken, dass ich auf derselben Stufe bin wie die Jungs. Ich will nicht, dass die sagen: Für eine Frau ist die lustig. Ich will genauso lustig sein wie ein Typ", betonte Carolin Kebekus.
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