Ganz neu ist das Phänomen nicht, einst firmierte es unter "Meet & Greet". Das Prinzip ist denkbar einfach: Fans bezahlen eine festgelegte Summe und bekommen dafür ein mehr oder weniger exklusives Treffen mit ihrem Lieblingsstar. Bei Musikern findet das meist backstage in einem eigens dafür abgeteilten Bereich statt. Handshake, Foto, bitte lächeln – und dann bitte löhnen. Mit den Jahren haben sich diese einst überschaubaren Zusammenkünfte zu ausgefuchsten Businessmodellen entwickelt, bei dem es irgendwann nicht mehr nur eine flüchtige Begegnung, sondern auch exklusiven Merch, VIP-Plätze oder gar ein gemeinsames Dinner zu erstehen gab.

Im Handy-Zeitalter haben viele Stars dieses Phänomen aus dem Dunstkreis von Konzerthallen und Filmsets zu einem echten Event hochgejazzt und lassen sich für ausgefuchste Selfie-Dates entlöhnen. Sylvester Stallone etwa, der eine "Experience With Sylvester Stallone" auslobt. Für Tickets zwischen 140 und 360 Euro gibt es Getränke, Snacks und ein Bühnen-Interview mit Sly höchstpersönlich. Für ein Foto mit ihm geht es dann richtig ans Eingemachte, die Preisen für das Event im Dezember 2020 rangieren von 340 bis 740 Euro pro Person.

Lächeln, bitte!

Ein Selfie mit Chuck Norris kostet schon mal 150 Dollar, für D.B. Woodside und Tricia Helfer aus "Lucifer" muss man um einiges tiefer in die Tasche greifen, immerhin 420 Dollar kostete der gemeinsame Schnappschuss auf der "Comic-Con" in Melbourne. Für 400 Euro gibt es ein Polaroid mit Marilyn Manson. Die Agentur Cameo verkauft personalisierte Shout-Outs von Promis, darunter Caitlyn Jenner (7.000 Dollar), Stormy Daniels (250 Dollar) und Tom Felton (444 Dollar). Kim Kardashian lud 2017 zu einer Make-Up-Masterclass nach Dubai, der Eintritt allein betrug 1.600 Dollar, ein Selfie on top war für 550 Dollar zu haben.

Die Tarife auf der Londoner Comic-Con 2018 dagegen echte Schnäppchen: Meat Loaf-Fotos gab es für 45 Pfund und Christopher Ecclestone ("Dr. Who") für 85 Pfund. Aus den aktuellen Tarifen: Caitlyn Jenner ist für 143 Pfund zu selfisieren, Charlie Sheen war auf der letztjährigen "Comic-Con" in Dortmund für 100 Euro zu knipsen, Jason Isaacs, Lee Majors und diverse Stars aus "Walking Dead" für fast schon kleines Geld, Stephen Ogg zum Beispiel sagte für 40 Euro: Cheeeeese! Was für ein Käse.