Er war neben Bernd Eichinger (1949-2011) der bekannteste deutsche Filmproduzent. Nun ist Artur Brauner am 7. Juli 2019, wenige Wochen vor seinem 101 Geburtstag in Berlin gestorben. Die Filmdatenbank imdb.com listet in seiner Filmografie 316 Einträge auf, zwischen 1946 und 2018.
Zu seinen wichtigsten Arbeiten als Produzent gehören die Karl-May-Verfilmungen mit Pierre Brice und Lex Barker ("Old Shatterhand"), und die "Dr. Mabuse"-Filme der 1960er, für die er in der Nazi-Zeit nach Hollywood geflüchtete Regisseure wie Fritz Lang zurück nach Deutschland holte. Für "Hitlerjunge Salomon" gewann er 1992 den Golden Globe als bester nichtenglischsprachiger Film.
Artur Brauner: Filme für die Verständigung
Der Produzent, der von allen nur "Atze" Brauner genannt wurde, kam am 1. August 1918 unter dem Namen Abraham Brauner in Łódź als Sohn polnischer Juden zur Welt. Während des Nationalsozialismus wurde seine Familie verfolgt, 49 Verwandte starben im Konzentrationslager. Artur Brauner gelang die Flucht in die Sowjetunion. Er schwor sich "Wenn ich überlebe, muss ich die Opfer lebendig machen".
Nach dem Krieg kam er nach Westdeutschland und gründete die Central Cinema Compagnie (CCC-Film). Obwohl er vor allem für seine leichten Unterhaltungsfilme bekannt war, drehte der Mann mit dem markanten Bärtchen diese auch, um Filme zu finanzieren, die sich mit dem NS-Regime auseinandersetzen (z.B. "Die weiße Rose", 1982). 1991 entstand die Arthur Brauner Stiftung, die sich für die Verständigung zwischen Juden und Christen einsetzt und Filme mit diesem Anliegen fördert.