Der 69 Jahre alte Kanadier Paul Haggis wurde am Sonntag festgesetzt, wie die Staatsanwaltschaft von Brindisi in Süditalien nach übereinstimmenden Medienberichten etwa der Nachrichtenagentur Ansa und der Zeitungen "Corriere della Sera" und "Repubblica" mitteilte. Ihm wird vorgeworfen, eine Frau tagelang in einem Hotelzimmer sexuell genötigt zu haben.

Der Hollywood-Regisseur, der für den Film "L.A. Crash" 2006 zwei Oscars gewonnen hatte, bestreitet die Vorwürfe. "Überprüft das so schnell wie möglich, ich bin absolut unschuldig", sagte Haggis laut seines Verteidigers Michele Laforgia, wie die Ansa zitierte. Anwältin Priya Chaudry, die den Filmemacher in den USA vertritt, teilte diversen Medien mit: "Ich bin überzeugt, dass alle Vorwürfe gegen Herrn Haggis fallen gelassen werden. Er ist total unschuldig."

Haggis von Filmfest ausgeschlossen

Eine Frau aus Großbritannien behauptet, von vorigen Sonntag an bis Mittwoch von Haggis in einem Hotelzimmer sexuell genötigt worden zu sein. Die zwei sollen sich bereits gekannt haben. Dann habe der Regisseur sie im Morgengrauen zum Flughafen von Brindisi gefahren und dort allein gelassen. Sie wandte sich an die Polizei und wurde den Angaben zufolge für Untersuchungen in ein Krankenhaus gebracht.

Der Kanadier hielt sich in der Region Apulien auf, weil er dort als Stargast des an diesem Montag beginnenden Filmfestes von Ostuni eingeplant war. Die Verantwortlichen teilten laut Ansa mit, dass Haggis umgehend von allen Veranstaltungen ausgeschlossen wurde.