Der Fernsehmoderator, der vor allem durch das ZDF-Kulturmagazin 'aspekte' bekannt ist, hat nach 21 Jahren vor der Kamera entschlossen, sich aus dem Rampenlicht der Öffentlichkeit zurückzuziehen und stattdessen Notfallsanitäter beim Roten Kreuz zu werden.
"Bildungsfernsehen zu machen ist ja schön und gut, aber es gibt dann doch noch Dinge, die wichtiger sind", befand Schlegl gegenüber dem 'Stern'. "Du moderierst Sendungen, du ärgerst Politiker vor laufender Kamera, aber richtig für eine Sache engagierst du dich nicht. Ich war immer nur dabei, wenn andere etwas hervorgebracht haben, aber habe nie selbst etwas getan. Das hat an mir genagt."
Als Burnout sei dies aber keinesfalls zu verstehen, betonte der gebürtige Kölner: "Ich hatte tolle Kollegen und fühlte mich in meiner Arbeit wertgeschätzt. Trotzdem wuchs in mir eine gewisse Unzufriedenheit. Eine Sehnsucht."
Mit dem Job des Rettungssanitäters möchte er nun "an der Nahtstelle von Leben und Tod" tätig werden, auch wenn ihm das Ganze Angst einflöße. Ganz aufgeben wird er seine Fernseharbeit übrigens nicht, so wolle er sich sein neues Leben nebenbei mit TV- und Radio-Beitragen finanzieren - schließlich verdient man als Sanitäter-Azubi nicht ganz so viel.
Daniel Fiedler, Leiter der ZDF-Redaktion Kultur Berlin, ist indes vom Mut seines Kollegen beeindruckt. "Die Entscheidung stimmt uns traurig, nötigt uns aber großen Respekt ab", erklärte er gegenüber dem Medienmagazin 'DWDL.de'.
Wer nach dem 30. September - dem letzten Auftritt des Moderators bei 'aspekte' - die Nachfolge von Tobias Schlegl antritt, ist noch nicht bekannt.
/Cover Media