In der zwölfteiligen Doku-Reihe "Eric gegen Stehfest" lässt Schauspieler Eric Stehfest (31) in sein tiefstes Inneres blicken. Die ersten beiden Folgen, die bereits auf TVNOW zu sehen sind, haben es in sich – Tabus gibt es für den ehemaligen GZSZ-Star nicht. Wer sich wundert, warum er die Therapie filmen lässt, bekommt gleich eine Antwort. Denn auch seine Therapeutin stellt ihm diese Frage. Eric hofft, anderen auf diesem Wege die Augen öffnen zu können. Seine Biografie stehe für viele andere Biografien. "Wenn ich es schaffe, schaffen es vielleicht auch andere Männer", sagt er.
Drogensucht und Missbrauch – Eric Stehfest packt aus
Fans des Schauspielers dürfte bereits bekannt sein, dass er viele Jahre lang süchtig nach Crystal Meth war. Im Alter von zwölf bis 22 Jahren war er abhängig, wie er in der Doku erzählt. Seine Mutter kommt dort ebenfalls zu Wort und berichtet von den ständigen Sorgen um ihren Sohn. Sein Vater hingegen war und ist nicht präsent in seinem Leben. Eric sagt, er lebe von den Informationen, die ihm seine Mutter gebe.
Bereits vor Erstausstrahlung der Doku wurde bekannt, dass Eric Stehfest sexuell missbraucht wurde. Auch dieses Trauma spielt eine große Rolle in seiner Therapie und wird in den kommenden Folgen sicher noch Thema sein. Der 31-Jährige spricht in der ersten Folge über Probleme mit seiner Sexualität, die er nicht frei entfalten konnte.
Eric gesteht, er habe Schwierigkeiten, Lust zu empfinden. Das führt dazu, dass er sich schämt, verkrampft, sich für schwach hält. "'Bin ich schwul?' ist eine ganz präsente Frage", sagt er und gesteht, die Antwort darauf gar nicht finden zu wollen. Zu groß sei die "abgrundtiefe Angst", in einem "anderen Leben" aufzuwachen. Schließlich liebt er seine Frau und seine Kinder.
So wichtig sind ihm seine beiden Kinder
Eric Stehfest ist zweifacher Papa. Wie liebevoll er mit seinem Sohn Aaron (6) und seiner Tochter Aria (4 Monate) umgeht, ist in der Doku zu sehen. Dennoch erzählt er offen, wie schwer es ihm fällt, lange mit seinen Kindern zu spielen. Er werde dann plötzlich traurig, melancholisch und müsse sich aus der Situation herausnehmen. Ihm selbst fehlte die Erfahrung einer unbeschwerten Kindheit – heute weiß er, wie wichtig eine Vaterfigur ist.
"Familie macht mir wirklich Angst", gesteht er. "Weil ich es nicht kann." Doch er habe sich dafür entschieden, es auszuprobieren und so gut wie möglich zu meistern. Er möchte nicht so sein wie sein Vater, sein "Feindbild", wie er sagt. In den ersten zwei Jahren habe er viel fremdgeflirtet, anderen Frauen geschrieben, mit ihnen getanzt und sie auch geküsst. Er sei damals schon nüchtern gewesen und das "permanente sich aushalten müssen" sei zu viel gewesen.
Lebensfrage: "Wer bin ich dann?"
In letzter Zeit habe er versucht, viel mit sich selbst auszumachen – das sei nun vorbei. "Ich habe das Gefühl, ich muss mich permanent verändern", sagt Eric, der auch optisch eine Wandlung hinter sich hat. Ein großes Problem sieht er in seinem Beruf, den er seit seiner Kindheit ausübt. "Ich bin immer identifiziert worden als 'der Schauspieler' und möchte dieses Label nicht ausschließlich haben. Ich merke, wenn ich nicht spiele: Wer bin ich dann?" Das gilt es nun herauszufinden.