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Wegen Fan-Hass: "Unter uns"-Star litt an Erektionsstörungen

Unter uns-Stars Martin Baden, Isabell Hertel und Stefan Bockelmann
Martin Baden, Isabell Hertel und Stefan Bockelmann IMAGO / Horst Galuschka

Viele "Unter uns"-Zuschauer konnten die Rolle Nils Hoffmann nicht ausstehen – und ließen das an Darsteller Martin Baden aus. Der Schauspieler entwickelte daraufhin eine Depression, Panikattacken und Erektionsstörungen.

Bei "Unter uns" stand Martin Baden von 2011 bis 2013 als Nils Hoffmann vor der Kamera. Seine Rolle stieß bei vielen Fans offenbar auf Ablehnung – die dies an dem Schauspieler selbst ausließen. Für Martin der Beginn einer besonders schmerzhaften Zeit.

Wegen seiner "Unter uns"-Rolle bekam Martin Baden Hassnachrichten

"Der Charakter, den ich gespielt habe, hat seine Freundin vor der Kamera geschlagen. Dementsprechend habe ich Nachrichten bekommen: 'Boah ey, du Arschloch. Du Aggro.' Und: 'Wenn man deine Fresse schon sieht, da könnte man nur noch reinschlagen.' Solche Nachrichten habe ich bekommen", berichtet Martin im RTL-Interview. Der heute 40-Jährige entwickelte daraufhin selbst starke Scham- und Schuldgefühle. Die vielen Hassnachrichten hatten für ihn allerdings nicht nur psychische, sondern auch körperliche Folgen. "Diese ganze Kombination von diesen ganzen Einflüssen, die da auf mich eingeprasselt sind, führte in meinem Fall zu Erektionsstörungen."

"Ich empfand Scham für meine Männlichkeit; für mich war es unvorstellbar, wie jemand einem geliebten Menschen so etwas antun kann." Martin hatte gehofft, mit der Rolle das Bewusstsein für häusliche Gewalt zu schärfen, und war zutiefst getroffen von den Anfeindungen. Besonders schwerwiegend war für ihn, dass eine ihm nahestehende Person Gewaltopfer geworden war.

 

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So kämpfte sich "Unter uns"-Star Martin Baden aus der Depression

Aufgrund der körperlichen und psychischen Belastungen suchte er nach Lösungen: "Mein Körper funktionierte nicht mehr so wie zuvor", schildert er. Doch weder Körpertherapien noch Nahrungsergänzungsmittel brachten die erhoffte Besserung, und er entwickelte den Glaubenssatz: "Irgendwas stimmt nicht mit mir."

Die Situation verschärfte sich im Jahr 2023 nach einer Leistenbruch-Operation, die zu Atemnot und Panikattacken führte. Eine Fehldiagnose von Asthma und die daraus resultierende Angststörung zwangen ihn schließlich zu einer Notfallaufnahme in eine psychosomatische Klinik. Heute geht es dem Schauspieler gut, lebt mittlerweile ohne Medikamente. "Mir geht es heute besser als jemals zuvor in meinem Leben", so Martin Baden.

Bemerken Sie bei sich selbst oder in Ihrem Umfeld, dass jemand unter Depressionen oder einer anderen psychischen Notlage leiden könnte, können Sie sich an verschiedene Beratungsstellen wenden: Eine Rund-um-die-Uhr-Anlaufstelle für alle Menschen in psychischer Not ist die Telefonseelsorge mit den deutschlandweiten Telefonnummern 08001110-111 oder -222.• Die Internetplattform "Freunde fürs Leben" gibt Hilfestellung bei drohendem Suizid. Weitere Informationen finden Sie auch bei der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention. Ein Verzeichnis von Beratungsstellen finden Sie hier: Suizidprophylaxe.de.• Auch das deutschlandweite Info-Telefon für Depressionen ist kostenlos unter 0800 33 44 5 33 erreichbar.• Wissen, Selbsttest und Adressen rund um das Thema Depression finden Sie bei der Deutschen Depressionshilfe.• Fachlich moderierte Online-Foren zum Erfahrungsaustausch für Erwachsene gibt es im Diskussionsforum Depression. Junge Menschen ab 14 Jahren können sich bei Fideo austauschen.